27.06.25 – 18. „Branchentag-Draht“
Impulse für die Zukunft der Drahtverarbeitung
Der 18. „Branchentag-Draht“ lockte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Fachbesucher, Branchenvertreter und Technologie Interessierte in die Sase gGmbH in Iserlohn. Unter dem Leitthema „Effizienz und aktuelle Entwicklungen in der Drahtverarbeitung“ bot die Veranstaltung neun hochkarätig besetzte Workshops und eine abschließende Podiumsdiskussion.
Das ganztägige Symposium erwies sich einmal mehr als wichtiger Branchentreffpunkt für den fachlichen Austausch und das Networking entlang der Wertschöpfungskette Draht. Der „Branchentag Draht“ war dieses Jahr wieder gut besucht und auch die Diskussionen waren sehr ergiebig.
Maya Peters, Vorsitzende im Netzwerkdraht e.V. konnte zu Ihrem Grußwort rund 80 Teilnehmer begrüßen. Sie stellte die Bedeutung des Drahtes und seine vielfältigen Anwendungen z. B. in der Energietechnik, der Medizintechnik, der Automobilindustrie oder der Bauwirtschaft in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen sowie aktuelle und zukünftige Herausforderungen für die Branche.
Insgesamt neun Fachvorträge beleuchteten aktuelle technologische Entwicklungen und praxisrelevante Innovationen. Von Simulationsmodellen mit Künstlicher Intelligenz über nachhaltige Kühlungssysteme bis hin zur Digitalisierung der Fertigungsprozesse reichte die Bandbreite der Themen.
Als ersten Referenten konnte Stefan Szkudlapski, Veranstalter des Branchentages, Hans-Willi Raedt (prosimalys GmbH) anmoderieren. Er eröffnete den Tag mit einem spannenden Vortrag zur Simulation von Gefügeänderungen mithilfe künstlicher Intelligenz. Chandrew Aseervatham (Gutmann Aluminiumdraht GmbH) gab einen Ausblick auf den 3D-Druck mit flüssigem Aluminium, während Stephan Gorgels (Maschinenfabrik Niehoff GmbH) neue Maßstäbe in der Energieeffizienz von Ziehmaschinen setzte.
Einen weiteren Fokus legten die Beiträge auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Leonard Elsässer (Essässer KG) stellte eine chemikalienfreie Prozesskühlung vor, die ökologisch wie ökonomisch überzeugt. Prof. Dr. Andreas Merchiers (Industrial Analytics Lab) zeigte anhand konkreter Praxisbeispiele, wie KMU durch Data Analytics und KI ihre Fertigung optimieren können.
Ein besonderes Highlight des Tages war der Vortrag von Christian Großmann (Ingpuls GmbH, Bochum). Mit seinem Beitrag „Neueste Entwicklungen zur Herstellung und Prozesstechnik von Drähten aus Nickel-Titan-Formgedächtnislegierungen“ fesselte er das Fachpublikum. Großmann zeigte eindrucksvoll, wie durch Fortschritte in der Materialreinheit und der Mikrostrukturentwicklung völlig neue Einsatzbereiche für sogenannte NiTi-FGL (Formgedächtnislegierungen) erschlossen werden konnten.
Die Kombination aus funktionalen Materialeigenschaften und präziser Verarbeitung eröffnet vor allem in der Medizintechnik, aber zunehmend auch in der Automatisierung und Aktorik neue Horizonte. Besonders beeindruckend war die klare Analyse der Einflussfaktoren, die zusammengenommen eine starke Marktnachfrage nach den hochspezialisierten Präzisionsdrähten ausgelöst haben. Der Vortrag schlug eine überzeugende Brücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung – ein Paradebeispiel für erfolgreichen Technologietransfer „Made in Germany“.
Die abschließende Podiumsdiskussion griff das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) auf. In mehreren Beiträgen hatten die Referenten dieses Thema angeschnitten. In der abschließenden Diskussion waren die Diskutanten der einhelligen Meinung, das KI das dominierende Thema in den nächsten Jahren sein wird, und auch die Drahtindustrie sich hierauf schnell einstellen sollte.
Beim anschließenden Imbiss und Ausklang nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich weiter zu vernetzen und neue Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.
Der 18. „Branchentag-Draht“ hat erneut unter Beweis gestellt, dass Innovation, Effizienz und Austausch die Treiber der Branche sind. Die positive Resonanz aller Beteiligten legt nahe, dass der Branchentag auch in Zukunft ein Pflichttermin im Kalender der Drahtindustrie bleiben wird.
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