03.07.25 – Mit der Initiative Women4Metals Gleichstellung gemeinsam gestalten
Frauen in männerdominierten Branchen
In einer Welt, die sich stetig wandelt, sind Unternehmen gefordert, sich ebenso dynamisch weiterzuentwickeln. Der zunehmende Fachkräftemangel, verschärfte Wettbewerbsbedingungen und veränderte gesellschaftliche Erwartungen stellen besonders traditionell geprägte Industrien wie die Draht- und Metallbranche vor große Herausforderungen.
Laut der ManpowerGroup Talent Shortage Survey 2024 hatten 75 Prozent der befragten Unternehmen Schwierigkeiten, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Auch 2025 werden aufgrund der aktuellen demografischen Entwicklung weiterhin gesamtwirtschaftlicher Abschwung und Personalabbau erwartet.
Vielfalt als Wirtschaftsfaktor
Mehr Diversität ist eine Möglichkeit für Unternehmen, um bislang ungenutzte Potentiale zu heben – ganz grundsätzlich und auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Zwar wird Vielfalt in vielen Unternehmen noch immer unterschätzt, doch Studien zeigen klare Vorteile: Betriebe mit einer aktiven Diversity-Strategie entwickeln nicht nur eine inklusivere Unternehmenskultur, sondern arbeiten nachweislich erfolgreicher. Laut dem Mercer Global Talent Trends Report 2023 erzielen Unternehmen mit einer resilienten DEI-Strategie (steht für diversity, equity and inclusion) bis zu 2,5-mal höhere Einnahmen pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter und sind bis zu 35 Prozent produktiver. Finden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zudem nicht die Bedingungen vor, die sie sich wünschen, wandern sie ab – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft.
Trotzdem tun sich Unternehmensführungen teilweise schwer mit der Förderung von Diversität, insbesondere angesichts aktueller internationaler Entwicklungen. In Gesprächen mit Führungskräften aus der Industrie zeigt sich: Diversitätsprojekte stoßen nicht selten auf Vorbehalte – etwa, wenn sie mit zusätzlichen Schulungen, Kosten oder strukturellem Wandel verbunden sind.
Gerade Unternehmen mit Fachkräftemangel sollten ihre Attraktivität als Arbeitgeber aktiv hinterfragen und verbessern. Wenn zum Beispiel Produktionsstellen nicht besetzt werden können, gleichzeitig aber nur 10 Prozent Frauen in der Produktion arbeiten, obwohl es technisch keine Gründe für die geringe Anzahl gibt – dann ist es Zeit zu handeln.
Doch echte Veränderung passiert nicht über Nacht. Sie beginnt mit einem tiefen Verständnis für bestehende Ungleichheiten und setzt den Mut voraus, bestehende Strukturen zu hinterfragen und neu zu denken. Gleichzeitig braucht echter Wandel Zeit, Geduld und Ausdauer. Vorbehalte gegenüber Veränderung, Unsicherheiten oder fehlende Erfahrung mit Diversität können den Prozess verlangsamen – besonders in traditionell geprägten Industrien. Genau deshalb ist ein langfristiges, strategisches Vorgehen essenziell.
Women4Metals: Wandel aus der Mitte der Branche
Mit Women4Metals (W4M) gewinnt das Multimetall-Unternehmen Aurubis mehr Frauen für die Metallindustrie – eine bislang männerdominierte Branche. Was als Graswurzelbewegung aus engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begann, entwickelte sich zu einer unternehmensweiten DEI-Initiative mit internationaler Strahlkraft.
„In vielen Meetings bin ich nach wie vor die einzige Frau oder bei Branchenveranstaltungen eine von sehr wenigen – und genau deshalb ist Women4Metals für mich so wertvoll. Die Initiative schafft Bewusstsein dafür, wie wichtig Sichtbarkeit und Gleichstellung in unserer Branche sind. Die Initiative zeigt den Frauen in unserer Branche: Du bist nicht allein. Gemeinsam können wir echte Veränderung anstoßen“, bestätigt Tanja Winter, Head of Sales Rod bei Aurubis und Mitgründerin von W4M.
W4M wirkt auf zwei Ebenen: Zum einen engagieren sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb des Aurubis-Konzerns für ein besseres Arbeitsumfeld und gleichberechtigte Rahmenbedingungen für Frauen. Zum anderen richtet sich die Initiative branchenweit an die gesamte Metallindustrie, um Diversität gemeinsam weiterzuentwickeln. Dabei steht W4M ausdrücklich allen Geschlechtern offen – denn Vielfalt lebt von unterschiedlichen Perspektiven. Im Mittelpunkt der Initiative stehen vier Handlungsfelder, die gezielt auf Veränderung wirken: ein diversitätsorientiertes Recruiting, individuelle Karriereförderung, die Verbesserung struktureller Rahmenbedingungen sowie Bewusstseinsbildung durch Kommunikation.
Standortübergreifende Bedarfsanalysen bei Aurubis haben zu konkreten Verbesserungen geführt. Ein zentrales Beispiel: Die Einführung einer inklusiveren, geschlechtergerechteren Sprache in Stellenanzeigen. Diese Maßnahme trägt dazu bei, mehr Frauen anzusprechen – mit Erfolg: Viele Bewerberinnen beziehen sich inzwischen in ihren Anschreiben oder Vorstellungsgesprächen ausdrücklich auf die Initiative Women4Metals und signalisieren damit, dass sie sich von der Unternehmenskultur angesprochen fühlen.
Darüber hinaus wurden mehr sanitäre Einrichtungen für Frauen geschaffen, Hygieneartikel bereitgestellt und Empowerment-Formate ins Leben gerufen, die Selbstbewusstsein und Sichtbarkeit stärken. Gleichzeitig setzt Aurubis auf das Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – insbesondere auch der männlichen Kollegen – um Gleichstellung gemeinsam voranzutreiben. Denn echter Wandel gelingt nur, wenn alle Geschlechter daran mitwirken. Ergänzend entstanden vertrauensvolle Räume, in denen offen über Erfahrungen, Herausforderungen und Veränderungswünsche gesprochen werden kann.
Auch außerhalb des Unternehmens setzt W4M Impulse: Die Initiative vernetzt sich international mit Partnern aus Industrie und Gesellschaft, organisiert Empowerment-Tage, Mentoring-Programme, Workshops und Werksbesuche. So entsteht eine Plattform für Austausch, Entwicklung und Sichtbarkeit – weit über Aurubis hinaus. Einzelpersonen können sich kostenlos als Member registrieren und sicherstellen, alle Angebote (zur Mitarbeit) zu erhalten.
Mit einer klaren Vision, engagierten Menschen und der starken Unterstützung durch das Aurubis-Management zeigt W4M, wie viel gemeinsam erreicht werden kann. Bereits mehr als 120 Unternehmen und Privatpersonen unterstützen die Initiative, die für ihre Erfolge mehrfach ausgezeichnet wurde – unter anderem mit dem HR Excellence Award. W4M verändert nicht nur Aurubis, sondern setzt auch Impulse für die gesamte Branche, indem sie Best-Practice-Ansätze fördert und zum Umdenken anregt.
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Women4Metals
Ansprechpartnerin ist Stefanie Klein
W4M@aurubis.com