10.08.22 – Rege Unterstützung durch engagierte Verbandsmitglieder
Federnverband im Aufbruch
Am 30. Juni und 1. Juli trafen sich die Mitglieder des Verbands der Deutschen Federnindustrie (VDFI) zu ihrer Mitgliederversammlung in Friedrichshafen am Bodensee.
Der erste Tag galt den Verbandsregularien und einem Festvortrag. Paul-Bernd Vogtland, Vorsitzender des Vorstands, konnte 183 Teilnehmer im Graf-Zeppelin-Haus begrüßen. Die hohe Zahl zeigte wieder einmal die Verbundenheit der Mitglieder zum VDFI.
VDFI-Geschäftsführer Michael Hagedorn ließ in seinem Geschäftsbericht das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren. Die diesjährige Versammlung war seine Premiere als neuer Geschäftsführer des VDFI. Am 1.1.2022 hatte er von Wolfgang Hermann übernommen. In den zurückliegenden Wochen und Monaten besuchte er bereits die ersten Mitgliedsunternehmen. Eine Karte in seinem Büro mit Stecknadeln macht dies augenscheinlich. Weitere Besuche werden folgen. Für Michael Hagedorn ist der persönliche Kontakt der beste Weg sich einen raschen Einblick in die Vielfältigkeit der Mitgliedsunternehmen zu verschaffen.
Eine weitere Modernität hielt auf der Versammlung Einzug. Der Digitalisierung trägt der VDFI Rechnung mit papierlosen Unterlagen zur Tagung. Per QR-Codes konnten die Teilnehmer alle gewünschten Informationen bekommen. Corona habe gezeigt, welche Angebote man online anbieten kann und will. Für den wissenschaftlichen/fachlichen Austausch sieht Hagedorn aber weiterhin Präsenzveranstaltungen besser geeignet.
Der Verband zeichnet sich gerade dadurch aus, wie intensiv sich die Firmen bei Forschungsprojekten beteiligen. Alle Beteiligten insbesondere Michael Vitz weisen immer wieder darauf hin, wie hoch der Anteil der Mitglieder in Arbeitskreisen und Projekten ist. Auch hierin zeigt sich die Bedeutung des VDFI für seine Mitglieder.
Weitere Angebote wie die verbandseigene Vormaterialbörse für Draht und Band, die es erlaubt sich bei Lieferengpässen gegenseitig auszuhelfen, unterstützen auf vielfältige Weise die Firmen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, wie zum Beispiel dem WSM, lobt Hagedorn.
Auf der „wire 2022“ konnte der VDFI gute Gespräche führen. Der eigene Messestand in Halle 13 bot dafür Raum. Wenn auch die Quantität der Fachbesucher durch die Coronazeit nachgelassen hatte, so wäre doch deren Qualität gestiegen.
Zu Beginn des Jahres wählte die European Spring Federation (ESF) Paul-Bernd Vogtland, VDF Vogtland Federntechnik GmbH zum Präsidenten. Stellvertreter wurde Francesco Silvestri, Mollificio I.S.D. s.r.l. Auch für den ESF ist Michael Hagedorn als General Sekretär tätig.
Gut besucht war auch die „International Spring Makers Conference“ während der „wire 2022“ in Düsseldorf. Die Teilnehmer, deren Anzahl sich gegenüber der Planung verdoppelte, konnten sich einen guten Überblick über die Lage der Federnindustrie verschaffen. Das anschließende „Come together“ bot Gelegenheit für interessante Gespräche.
Immer stärker rückt das Thema CO2 Footprint in den Mittelpunkt. Am zweiten Tag gab es dazu mehrere Vorträge wie einen Erfahrungsbericht von Matthias Dietz, Dietz GmbH, Neustadt, und die Vorstellung des Programms „FRED“ – Footprint reduction tool – durch Hans-Willi Raedt, prosimalys GmbH, Bad Wörishofen.
Die Federnbranche sucht Fachkräfte, Arbeitskräfte und Auszubildende. Der VDFI will auch hier tätig werden. Auf Social Media-Kanälen sollen Berufsbilder vorgestellt werden. Der VDFI ist bereits auf LinkedIn vertreten und plant weitere Auftritte in anderen Internetplattformen, um die Branche bekannter zu machen.
Nach dem Kassenprüfungsbericht von Sven Schroer entlastete die Versammlung Vorstand und Geschäftsführung. Zum neuen Kassenprüfer wurde im Anschluss Andreas Schmidt von Gebr. Schmidt Federnspezialfabrik GmbH gewählt.
Nach 17 Jahren im Vorstand trat Klaus Hüttelmeyer, Raithel+Co. GmbH Technische Federnfabrik, nicht mehr zur Wiederwahl an. In Anerkennung seiner Verdienste um den Verband ernannte ihn der Vorstand zum „Ehrenmitglied im Vorstand“. Der VDFI-Vorstand selbst wird auf zehn Mitglieder vergrößert, um etwa 10 % der ordentlichen Mitglieder (derzeit 107) abzubilden. Die Versammlung wählt Michael Vitz, Johann Vitz GmbH+Co. KG und Tim Reiber, Reiber GmbH wieder. Neu gewählt in den Vorstand werden Eva Donath, A. Weigel Federnfabrik GmbH+Co. KG, und Sven Schroer, Brand KG.
Der VDFI begrüßt ab 2023 folgende Firmen als neue Mitglieder: S&P Federnwerk GmbH und Federnwerk Castrop GmbH+Co. KG. Verlassen werden den Verband zum 31.12.2022 Pasquali Trading SRL und Sogefi PC Suspensions Germany GmbH. Damit hat der VDFI 107 ordentliche, 9 außerordentliche und 61 assoziierte Mitgliedsunternehmen.
Den Festvortrag zum Thema „Instandhaltung – Vom Arbeiten in Öl und Fett zur Smart Maintenance“ hielt Prof. Dr. Lennart Brumby von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim. In seinem kurzweiligen Vortrag rückte Brumby die Instandhaltung, die oftmals noch ein negatives Image habe, in ein besseres Licht. Denn Instandhaltung sei heute schon viel mehr: Das Spektrum reiche von automatisierter Ferndiagnose bis hin zur Predictive Maintenance mit Prognose der Rest-Lebensdauer.
Am Freitagvormittag gab es betriebswirtschaftliche sowie technische Vorträge. Die Vorträge stehen den Mitgliedsfirmen im Mitgliederbereich der VDFI-Homepage zum Download bereit.
Im Workshop I „Betriebswirtschaft“ begrüßte Axel Schnöring, Schnöring GmbH, Schalksmühle, die Teilnehmer. Über „Shopfloor Management – Aus der Schublade auf den Shopfloor“ berichtete Hans-Sönke Hartmann, Hugo Kern und Liebers GmbH+Co. KG, Schramberg. Simone Deike von der MLP Finanzberatung SE aus Bremen referierte zum „Der Notfallordner – zentraler Ablageort wichtiger Vollmachten und Verfügungen für Privatpersonen und Unternehmer“. Zu ‚The new normal‘ – Ursachen und Konsequenzen aus dem Wandel der Arbeitswelt sprach Dr. Philipp Grunau vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung aus Nürnberg. Zum Abschluss erläuterte Hans-Willi Raedt, prosimalys GmbH, Bad Wörishofen das „Footprint Reduction Tool – FRED“
Den Workshop II „Technik“ moderierte Michael Vitz, Johann Vitz GmbH+Co. KG, Velbert . Zur „Vermeidung hochkommender Stanzbutzen durch Beeinflussung der Butzenreibung“ referierte Markus Welm, Technische Universität München. Matthias Dietz, Dietz GmbH, Neustadt berichtete von eigenen Erfahrungen zum „CO2-Footprint – Von der Idee zur Realisierung“. Über „Hybrit, auf dem Weg zur CO2-freien Stahl-Feder“ berichtete Manuel Otto, von SSAB Swedish Steel Europe. Zum Schluss ging Jörg Starflinger, Institut für Kernenergetik und Energiesysteme (IKE), Stuttgart, auf die „Kerntechnik 2.0 – woran wird international geforscht“ ein.
Die Themen- und Referentenwahl beweist wiederum die große Bandbreite der Verbandsarbeit des VDFI für seine Mitglieder.
Gerade in Friedrichshafen ist auch heute noch der schaffende Geist von Ingenieuren wie Claude Dornier oder eines Graf Ferdinand von Zeppelin zu spüren. „Man muss nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen“, so einst das Motto von Zeppelin.
Vielleicht auch darum besuchte der VDFI am Freitagnachmittag das Dornier Museum. Die Ausstellung dort zeigt neben politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen, was Menschen in den jeweiligen Epochen bewegt und motiviert hat. Auch unsere eigene Epoche wird den Teilnehmer dabei öfters in den Sinn gekommen sein.
Die nächste VDFI-Mitgliederversammlung findet vom 15. bis 16. Juni 2023 in Dortmund statt.
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