20.09.24 – Drahtziehen
Berührungslose Drahtsteuerung
Das Drahtziehen bietet zahlreiche technologische und finanzielle Vorteile, die es zu einer attraktiven Methode in der Drahtverarbeitung machen. Technologisch gesehen erhöht das Drahtziehen durch Auswahl von Drahtdurchmesser, Ziehsteindurchmesser und Material die Festigkeit des Drahtes signifikant und ermöglicht eine individuelle Feinabstimmung des Drahtdurchmessers, was zu einer erheblichen Verbesserung der Oberflächenqualität führt.
Seit über 20 Jahren ist die Jankowski GmbH+Co. KG in Horhausen auf die Entwicklung, Konstruktion und Montage von Drahtvorzieh-, Drahtzuführungs-, Drahtverbindungs- und Drahtbearbeitungsmaschinen spezialisiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Herstellung qualitativ hochwertiger und benutzerfreundlicher Maschinen, die den strengen europäischen Arbeitsschutzstandards kompromisslos entsprechen.
Finanziell gesehen führt das Drahtziehen zu erheblichen Einsparungen beim Drahteinkauf, da durch die Zusammenfassung ähnlicher Drahtdurchmesser Kosten reduziert werden. Zudem sinken die Lagerkosten durch den gezielten Einkauf von Vorzugs-Drahtdurchmessern, und die Restdrahtverwertung wird optimiert. Die Methode zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus, indem ähnliche Drahtdurchmesser effizient zusammengefasst werden können.
Die Geschwindigkeitsregulierung bei Inline-Vorziehgeräten erfolgte in der Vergangenheit über einen Tänzerarm, der die Geschwindigkeit basierend auf dem Drahtbogen von der Presse steuerte. Dieser Ansatz hat jedoch einen gravierenden Nachteil: Der Tänzerarm wird durch einen Gegendruck zurückgestellt, was zu mechanischen Eingriffen in den Draht führt und kleine oder größere Knicke verursacht. Diese Knicke können je nach Produkt, insbesondere bei langen Abschnittslängen, erhebliche Auswirkungen auf das finale Endprodukt haben.
Seit dem Einsatz der 2018 von Jankowski patentierten berührungslosen Drahtsteuerung gehören die hohen Rückstellkräfte des Tänzerarms und die daraus resultierenden Knicke der Vergangenheit an. Insbesondere reduziert sich bei schnelllaufenden Maschinen die benötigte Richtarbeit erheblich. Der am Ende der Drahtsteuerung angebrachte Distanzsensor misst den Abstand zwischen Sensor und Draht und erkennt dadurch die genaue Position des Drahtes in der Führungsschiene. Diese Informationen werden an die Steuerungseinheit der Maschine weitergeleitet, die daraufhin die Geschwindigkeit der Maschine reguliert. Stellt der Sensor einen zunehmenden Abstand zum Draht fest, bedeutet dies, dass die vorgelagerte Presse produziert und weiteren Drahtvorrat benötigt. Am Ende der Führungsschiene ist eine Miniatur-Lichtschranke integriert, die als wichtiger Sicherheitsmechanismus für die gesamte Anlage dient. Die Lichtschranke überwacht den Draht, sobald dieser die Führungsschiene verlässt. Sollte der Draht aus der Führungsschiene geraten, unterbricht er den Lichtstrahl der Lichtschranke. Diese löst sofort aus und veranlasst einen Produktionsstopp der gesamten Verkettung aller Maschinen, um Schäden an der Maschine und dem Draht zu verhindern.
Dank dieser neuen Technologie kann das Material durch präzise und berührungslose Regelung erheblich geschont werden, ohne dass Präzision und Sicherheit beeinträchtigt werden. Der Wegfall des mechanischen Kontakts mit dem Draht reduziert die Belastung auf die Maschinenteile erheblich und führt zu weniger Wartungsbedarf und geringerem Verschleiß. Dies wiederum ermöglicht längere Standzeiten der Komponenten und verringert die Betriebskosten signifikant.
Der Autor des Beitrages ist Tim Stopperich, Jankowski GmbH+Co. KG.
Jankowski GmbH+Co. KG
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