04.05.20 – Containerumschlag-Index für März 2020

Normalisierung in China, Rückgang andernorts

Der Containerumschlag-Index des RWI und des ISL ist nach der aktuellen Schnellschätzung im März auf 111,2 gestiegen. Dahinter steht eine gegenläufige Entwicklung in China und in der übrigen Welt.

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Containerumschlag-Index für März 2020. © RWI/ISL

 
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Containerumschlag-Index: China und der Rest der Welt. © RWI/ISL

 
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Während die chinesischen Häfen wieder annähernd ihre Normalauslastung erreichten, sank der Umschlag in der übrigen Welt weiter. Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn: „Im März macht sich die Corona-Pandemie widersprüchlich im Containerumschlag bemerkbar. In China kehrten die Häfen zum Normalbetrieb zurück, während in der übrigen Welt Maßnahmen gegen die Pandemie die Handelsaktivitäten dämpften. Die größten Rückgänge stehen aber noch bevor.“

Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im März um 5,9 Punkte auf 111,2 gestiegen. Er liegt damit aber um 4 % unter dem Vorjahreswert.

Die chinesischen Häfen kehrten wieder zum Normalbetrieb zurück, weil die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückgefahren wurden. Sie schlugen nur gut 1 % weniger um als im Vorjahr.

In den Häfen der anderen Länder machten sich der geringere Containerversand aus China und die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie negativ bemerkbar. Deshalb wurde in diesem Monat eine Sonderauswertung unter Ausschluss der chinesischen Häfen vorgenommen. Der so ermittelte Index sank im März saisonbereinigt um 3 Punkte gegenüber Februar und lag um 6,2 % unter dem Vorjahreswert.

Ab dieser Veröffentlichung enthält der Containerumschlag-Index auch Angaben für die Häfen Antwerpen und Rotterdam. Damit erhöht sich das Gewicht Europas im Index.

Zugleich veröffentlichen RWI und ISL erstmals im Rahmen des Containerumschlag-Index einen Nordrange-Index. Nordrange bezeichnet die wichtigen kontinentaleuropäischen Häfen an der Nordsee; also die Häfen Le Havre, Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam, Bremen/Bremerhaven und Hamburg. Über sie wird ein bedeutender Teil des europäischen Seehandels abgewickelt. Der Index ist somit ein Indikator der wirtschaftlichen Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland.

Im März ist der Nordrange-Index um 2 Punkte gestiegen, er lag aber um 4,3 % unter dem Vorjahreswert.

Die aktuelle Schnellschätzung für den Containerumschlag-Index stützt sich auf Angaben von 62 Häfen, die rund 83 % des im Index abgebildeten Umschlags tätigen.

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