18.11.22 – Deutsche Elektro- und Digitalindustrie

Nach ersten drei Quartalen 2022 im Plus

Die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie blieben im September 2022 auf Vorjahresniveau (- 0,1 %).

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Produktion, Kapazitätsauslastung, Auftragsbestand, Hemmnisse. © ifo Institut

 
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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Geschäftsklima. © ifo Institut

 

„Die jüngste Seitwärtsbewegung dürfte dabei vor allem einem Basiseffekt geschuldet sein“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Denn ein Jahr zuvor waren die Bestellungen aufgrund von Großaufträgen überproportional stark gestiegen – die Messlatte lag aktuell also recht hoch.“

Die Inlandsbestellungen erhöhten sich im September um 1,6 %, die Auslandsorders gaben um 1,4 % nach. Während Kunden aus der Eurozone 9,1 % mehr nachfragten als im Vorjahr, gingen die Aufträge aus Drittländern um 6,4 % zurück.

In den gesamten ersten drei Quartalen dieses Jahres gingen 11,7 % mehr neue Bestellungen ein als im Vorjahr. Die Inlandsaufträge lagen hier 10,4 % im Plus. Die Auslandsorders rückten um 12,8 % und damit etwas stärker vor (Euroraum: + 16,9 %, Drittländer: + 10,6 %).

Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter lag im September 7,8 % über Vorjahr. Von Januar bis September übertraf sie ihr entsprechendes Niveau aus 2021 um 3,5 %.

Mit 21,1 Mrd. Euro erzielten die nominalen Erlöse der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im September 2022 ein Plus von 18,1 % gegenüber Vorjahr. Dabei kam der Inlandsumsatz auf 10,0 Mrd. Euro (+ 18,7 %), der Auslandsumsatz auf 11,1 Mrd. Euro (+ 17,5 %). Das Geschäft mit Kunden aus dem Euroraum stieg um 16,2 % auf 3,9 Mrd. Euro. Auf Drittländer-Märkten wurden Produkte im Wert von 7,2 Mrd. Euro abgesetzt (+ 18,3 %).

Kumuliert von Januar bis September dieses Jahres summierte sich der aggregierte Branchenumsatz auf 164,1 Mrd. Euro – ein Zuwachs von 11,6 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Hier zogen die Inlandserlöse (+ 14,2 % auf 77,8 Mrd. €) stärker an als die Auslandserlöse (+ 9,4 % auf 86,3 Mrd. €). Der Umsatz mit der Eurozone nahm in den ersten neun Monaten um 7,0 % auf 30,8 Mrd. Euro zu. Mit Auslandskunden außerhalb des gemeinsamen Währungsraums expandierten die Geschäfte um 10,9 % auf 55,5 Mrd. Euro.

Während die Kapazitätsauslastung in der Branche zu Beginn des vierten Quartals 2022 mit 88,2 % so hoch blieb wie in den drei Monaten zuvor (88,3 %), fiel die Auftragsreichweite von 5,6 auf – immer noch weit überdurchschnittliche – 5,2 (Produktions-)Monate zurück.

 „Versorgungsengpässe stellen weiter das mit Abstand größte Produktionshemmnis dar. Immerhin zeigen sich mit 78 % etwas weniger Firmen betroffen als vor drei Monaten, da waren es noch 89 %“, so Gontermann. „Die Hälfte der Unternehmen klagt über Fachkräftemangel. Zwar dominieren damit weiter Angebotsengpässe, allerdings haben aktuell auch 15 % der Firmen über zu wenig Aufträge berichtet. Ein Quartal zuvor waren es erst 10 %.“

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist auch im Oktober dieses Jahres leicht gesunken. Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen fielen etwas ungünstiger aus als im September. Unterm Strich hält sich das Klima aber noch im positiven Bereich (+ 2 Zähler).

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