23.10.25 – Rückgang bei Ausfuhren nach China und in die USA überschattet Zuwächse

Exportdämpfer für die Elektroindustrie

Mit 18,3 Mrd. Euro verfehlten die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ihren Vorjahreswert im August 2025 um 1,7 %.

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Im Zeitraum von Januar bis August summierten sich die aggregierten Branchenexporte insgesamt auf 168,4 Mrd. Euro, was hier einem Zuwachs von 2,6 % entspricht. © ZVEI/Destatis

 
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Die Exporte nach Europa legten im August dieses Jahres um 1,5 % auf 11,1 Mrd. Euro zu. © ZVEI/Destatis

 
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„Merklich gesunkene Ausfuhren sowohl nach China als auch in die USA, und damit in die beiden größten Abnehmerländer, trugen maßgeblich zu diesem Rückgang bei“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Im Zeitraum von Januar bis August summierten sich die aggregierten Branchenexporte insgesamt auf 168,4 Mrd. Euro, was hier einem Zuwachs von 2,6 % entspricht. Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland konnten im August leicht zulegen: Sie stiegen gegenüber Vorjahr um 1,0 % auf 18,9 Mrd. Euro. In den ersten acht Monaten dieses Jahres kamen die Elektroeinfuhren auf 177,0 Mrd. Euro – ein Plus von 7,0 % zum Vorjahreszeitraum. Unterm Strich ergibt sich für die ersten acht Monate 2025 damit ein sektorspezifisches Handelsbilanzdefizit von 8,6 Mrd. Euro.

Zuwächse mit Europa

Die Exporte nach Europa legten im August dieses Jahres um 1,5 % auf 11,1 Mrd. Euro zu. Kräftiger wuchsen dabei die Lieferungen in die Eurozone: plus 5,5 % auf 5,6 Mrd. Euro.

Für die Ausfuhren nach Spanien konnte ein zweistelliges Plus von 12,2 % auf 626 Mio. Euro verzeichnet werden. Auch die Lieferungen in die Niederlande (+ 7,5 % auf 1,1 Mrd. Euro), nach Italien (+ 6,6 % auf 645 Mio. Euro), Österreich (+ 5,2 % auf 757 Mio. Euro), Tschechien (+ 4,5 % auf 818 Mio. Euro), Polen (+ 4,0 % auf 933 Mio. Euro) und Frankreich (+ 1,1 % auf 1,0 Mrd. Euro) zogen an.

Dagegen waren die deutschen Elektroexporte in die Schweiz im August leicht rückläufig (- 0,3 % auf 648 Mio. Euro). Deutlicher waren die Rückgänge bei den Ausfuhren nach UK (- 13,4 % auf 655 Mio. Euro), Ungarn (- 14,4 % auf 565 Mio. Euro) und in die Türkei (- 21,3 % auf 336 Mio. Euro), die jeweils zweistellig fielen.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres kamen die Elektroexporte nach Europa insgesamt auf 106,8 Mrd. Euro (+ 5,0 %). Hier legten die Lieferungen in die Eurozone um 4,5 % auf 56,5 Mrd. Euro zu.

Rückgänge mit China und den USA

Die deutschen Elektroexporte in Länder außerhalb Europas reduzierten sich im August 2025 um 6,4 % auf 7,2 Mrd. Euro.

Hier machten insbesondere die Ausfuhren nach Taiwan (+ 34,2 % auf 307 Mio. Euro) einen kräftigen Satz nach vorn. Auch die Lieferungen nach Mexiko (+ 5,2 % auf 294 Mio. Euro) rangierten über ihrem Vorjahreswert.

Die Exporte nach Malaysia (- 0,6 % auf 198 Mio. Euro), Singapur (- 1,8 % auf 152 Mio. Euro), Indien (- 4,8 % auf 256 Mio. Euro), Südkorea (- 4,8 % auf 253 Mio. Euro), Japan (- 6,9 % auf 229 Mio. Euro), Hongkong (- 8,1 % auf 155 Mio. Euro) und Brasilien (- 12,5 % auf 141 Mio. Euro) gingen verglichen mit August 2024 zurück.

Besonders belastet waren die Ausfuhren nach China (- 9,5 % auf 1,8 Mrd. Euro) und in die USA (- 18,3 % auf 1,8 Mrd. Euro). „Bei letzteren dürften die belastenden Zoll- und Wechselkurseffekte jetzt erstmalig deutlich stärker durchgeschlagen haben“, so Gontermann.

Im bisherigen Jahresverlauf (von Januar bis August) kamen die Branchenausfuhren in die Länder außerhalb Europas insgesamt auf 61,6 Mrd. Euro – ein Minus von 1,6 % gegenüber Vorjahr.

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