18.06.21 – Verteilung der CO2-Reduktionsziele über Europa

EU verabschiedet sich von Technologieoffenheit

Zu den bekannt gewordenen Überlegungen der EU-Kommission zur Verteilung der CO2-Reduktionsziele über Europa erklärt Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, in einer ersten Reaktion.

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„Es hilft dem Weltklima nichts, wenn wir die Industrie in Deutschland zerstören und die Produktion in Regionen abwandert, wo das gleiche Ergebnis mit deutlich höherem CO2-Ausstoß erreicht wird," sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. © VDA

 

„Die Überlegungen der EU-Kommission, die sog. Flottengrenzwerte für Neufahrzeuge ab 2035 auf Null zu senken würde die europäische Automobilindustrie faktisch dazu zwingen, nur noch rein batterieelektrische Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Das wäre nicht nur das Ende des Verbrennungsmotors, sondern auch das Ende der Plug-In Hybriden und ist das Gegenteil von Technologieoffenheit, zu welcher sich die Kommission und ihr Vizepräsident Timmermans immer bekannt hat.

Die Beschränkung der Technologien innerhalb eines so kurzen Zeitraums auf eine einzige Antriebsoption ist bedenklich und berücksichtigt im Übrigen die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher in keiner Art und Weise.

Die Transformation ist eine gewaltige Aufgabe, der sich Hersteller und Zulieferer engagiert stellen. Die Autoindustrie ist bereits mit voller Kraft auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität. Allein in Deutschland investieren die Unternehmen bis 2025 rund 150 Mrd. Euro in die Transformation. Unsere Unternehmen leisten damit einen konstruktiven Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.

Die EU muss nun die Rahmenbedingungen schaffen, damit diese Transformation gelingen kann. Aus diesem Grund ist auch eine bisher leider immer noch nicht erfolgte Folgenabschätzung wichtig, die die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen einbezieht. Die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, gerade im Zuliefererbereich, werden erheblich sein. Das ifo Institut hat im Auftrag des VDA errechnet, dass bis 2030 schon bei bisherigen Zielen der EU etwa 215.000 Arbeitsplätze betroffen sein können.

Schon um die bisherigen Ziele der Kommission zu erreichen, braucht es Ladepunkte in allen Regionen Europas. Dies ist nicht in Sicht. Genau diesen Teil des Deals will die Kommission allerdings nicht liefern. Hier ist die Kommission gefordert, dafür Sorge zu tragen, dass der Aufbau der Ladeinfrastruktur endlich in allen Mitgliedsstaaten ernst genommen wird.“

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