12.05.23 – Wettbewerbsfähige Energiepreise essenziell für die Transformation

Aluminiumproduktion erneut deutlich gesunken

Auch im ersten Quartal 2023 ist die Wertschöpfung der Aluminiumindustrie weiter gesunken. Die Hüttenproduktion ist um mehr als die Hälfte eingebrochen, aber auch die Weiterverarbeitung ist deutlich niedriger als im Jahr zuvor ausgefallen.

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„Um unabhängiger und dabei nachhaltiger zu werden, müssen wir die heimische Produktion stärken. Nur so kann der Green Deal gelingen“, so AD-Präsident Rob van Gils. © Aluminium Deutschland

 
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Produktion der deutschen Aluminiumindustrie in Tonnen. © Aluminium Deutschland

 

AD-Präsident Rob van Gils betonte: „Die Aluminiumindustrie in Deutschland steht vor dem Ausbluten. Das müssen wir verhindern, denn Aluminium ist und bleibt Transformationsmetall. Bis günstige grüne Energie flächendeckend verfügbar ist, brauchen wir schnellstmöglich einen Transformations- oder Industriestrompreis auf international wettbewerbsfähigem Niveau. Wir begrüßen, dass die Debatte nun endlich angestoßen wurde. Die bisherigen Vorschläge sind ein Anfang. Die aluminiumspezifischen Besonderheiten müssen dabei unbedingt mit in die Überlegungen einbezogen werden.“

Die Herstellung von Rohaluminium ging im ersten Quartal um 12 % zurück – es wurden gut 783 000 t produziert. Dabei verzeichneten die Primäraluminiumhütten das sechste Quartal in Folge einen Rückgang – mit 48 400 t lag ihr Produktionsvolumen 62 % unter dem Niveau vor der Energiekrise (1. Quartal 2021).

Der weiterverarbeitende Aluminium-Halbzeugbereich verbuchte mit gut 610 000 t im ersten Quartal ebenfalls ein recht deutliches Minus (-8 %). Dabei war der Rückgang bei den Herstellern von Strangpresserzeugnissen mit -13 % auf knapp 142 000 t stärker als bei den Produzenten von Walzprodukten mit -7 % (rund 469 000 t). Van Gils weiter: „Die schwache Nachfrage aus wichtigen Kundenbranchen, insbesondere dem Baugewerbe und dem Maschinenbau, sorgt hierzulande für eine geringere Auslastung der Werke. Darüber hinaus beobachten wir aktuell einen starken Importdruck aus Ländern, in denen die Wettbewerber von deutlich geringeren Energiekosten profitieren. Wir stehen in einem globalen Wettbewerb und bereits heute werden rund 60 % des weltweiten Aluminiums in China hergestellt – und das mit einem dreimal höheren CO2-Footprint als in Europa. Um unabhängiger und dabei nachhaltiger zu werden, müssen wir die heimische Produktion stärken. Nur so kann der Green Deal gelingen!“

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