31.05.20 – Schneidtechnologie

Wo Schiffe geboren werden

Mehr als 180 Jahre Schiffbau sind in der DNA von German Naval Yards verwurzelt. Die Kieler Werft ist spezialisiert auf die Fertigung von Marineschiffen, aber auch Superyachten laufen in der Gruppe vom Stapel. In Sachen Zuschnitt vertraut German Naval Yards auf Lösungen von Microstep.

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Wahrzeichen von Kiel und wichtiger Helfer beim Schiffbau: 110 m hoher Portalkran an der Kieler Förde. © German Naval Yards

 
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Autogenrotator zur 3D-Bearbeitung. © Microstep

 
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Das Wahrzeichen von Kiel ist zugleich das Aushängeschild der Schiffswerft German Naval Yards: ein blauer, 110 Meter hoher Portalkran, der 900 Tonnen Gewicht heben kann und seit 1975 das Stadtbild prägt. Wie die Kieler Förde gehört auch die Werft zum Selbstverständnis der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt.

German Naval Yards setzt hier eine mehr als 180 Jahre Schiffbaugeschichte fort. Der Spezialist für das Design und die Konstruktion von Fregatten, Korvetten und Patrouillenbooten sowie den Bau von Superyachten betreibt an der Förde eines der größten Trockendocks Europas. Das Areal umfasst über 250 000 m². „Die Größe unserer Werftanlagen und die Besonderheiten unserer Baumethodik ermöglichen uns eine qualitätssichernde Großblockbauweise mit hohem Vorausrüstungsgrad“, sagt Jan Fust, Manager Steel Construction. So könnten viele Arbeitsschritte aus der Dockphase in die Schiffbauhallen vorverlagert werden. Bei Schweißprozessen fahre man eine Null-Fehler-Toleranz.

Anlagen für den 3D-Zuschnitt

Seit 2016 sind in den Bau von Schiffen auch Microstep-Anlagen involviert. Tragende Säule beim Brennstart, quasi der Geburtsstunde des Schiffes, ist eine Plasmaschneidanlage der Baureihe „MG“. Die Anlage bietet eine Bearbeitungsfläche von 52,5 m x 3,5 m, wobei zwei Portale zum Einsatz kommen. Beide sind mit einem Plasmarotator zur 3D-Bearbeitung von Blechen ausgestattet. An einem Portal ist zudem eine Inkjet-Markiereinheit angebracht, am anderen ein Lasermarkierer.

Geschnitten werden mit der Anlage Bau-, aber auch hochlegierte Stähle. Zulässige Abweichungen sind dabei 0,5 mm auf 12 m Zuschnitt in Länge und Breite. „Die Genauigkeit der Maschine ist exzellent, die Maßhaltigkeit unschlagbar“, schätzt Fust ein, der über Jahre Erfahrungen bei unterschiedlichen Werften gesammelt hat.

Stärken bis 200 mm abarbeiten

Schneidaufträge mit höheren Materialstärken deckt seit Mitte 2019 eine „Easycut“ von Microstep ab. Auf der Brennschneidanlage, die mit vier Autogenbrennern ausgerüstet ist, werden unter anderem Flansche mit Sackloch für den Maschinenbau geschnitten. Gemeinsam mit der MG-Plasmaschneidanlage lassen sich Aufgaben im Stärkenbereich von 3,5 mm bis 200 mm bewältigen. Für die Bearbeitung großformatiger Bleche steht zudem ein „DRM-PL“-Portal zur Verfügung, das auf einer vorhandenen Paneelstrecke aufgebaut wurde. Paneele bilden das Grundgerüst von Decks und Außenhaut und erreichen eine Größe von bis zu 16 m x 18 m. Bei über 18 m Breite verfügt das Microstep-Portal der Paneelschneidanlage über Technologien zum Fasenschneiden per Autogenrotator, zur Primer-Entfernung per Sandstrahlsystem und zum Markieren.

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