18.06.20 – Indexierbare und Monowerkzeuge

Was der Werkzeugbau braucht

Dormer Pramet hat das Sortiment an indexierbaren und Monowerkzeugen in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert, um den Werkzeug- und Formenbau mit Lösungen zu versorgen. Ob Schmiedestempel, Druckguss oder Mikroform – für fast jede Anwendung findet sich das passende Werkzeug, so der Hersteller.

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Universal beim Schruppen und Schlichten einsetzbar: der „SBN10-Fräser“. © Dormer Pramet

 
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Anwendungstechniker Timo Böhl: „Um den Herausforderungen der Branche auch künftig gewachsen zu sein, arbeiten unsere Entwickler eng mit Werkzeug- und Formenbauern zusammen.“ © Dormer Pramet

 
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„Um den Herausforderungen der Branche auch künftig gewachsen zu sein, arbeiten unsere Entwickler eng mit Werkzeug- und Formenbauern zusammen, zum Beispiel für die Fertigung großer Schmiedeteile“, sagt Anwendungstechniker Timo Böhl. „Die Werkstücke bestehen oft aus gehärtetem Stahl, gehärtetem Werkzeugstahl oder Edelstahl.“

 Schwierige Materialien erfordern spezifische Werkzeuge. Zu den gebräuchlichsten Werkzeugstählen zählen H13- und D2, die auf internationalen Standards basieren. H13 ist ein vielseitiger Chrom-Molybdän-Werkstoff, der sich besonders für Anwendungen im Werkzeugbau eignet, wo die Temperaturen bei der Fertigung schwanken. „H13 widersteht thermischer Ermüdung und Rissbildung, die beim Herstellen der Formen in verschiedenen Stadien auftreten können“, so Böhl. D2 ist ein Werkzeugstahl mit hohem Kohlenstoff- und Chromgehalt, der gute Verschleiß- und Abriebfestigkeitseigenschaften aufweist. Er wird im Allgemeinen auf eine Härte von etwa 62 HRC wärmebehandelt, bei der er mit den richtigen Werkzeugen und Bearbeitungsstrategien noch sicher zerspanbar ist. Der hohe Chromgehalt verleiht ihm beim Aushärten eine mittlere Korrosionsbeständigkeit.

Zugeschnittenes Programm

„Aufgrund der vielen Materialien und Größen, die mehrere Bearbeitungsvorgänge erfordern, ist die Verwendung der richtigen Schneidwerkzeuge von enormer Bedeutung“, betont Böhl. „Wir haben dafür zahlreiche Standard- und Spezialwerkzeuge im Programm, um auch die Produktion kleiner Losgrößen im Werkzeug- und Formenbau effektiv zu unterstützen.“

 Außerdem hat Dormer Pramet ein Team für den Werkzeug- und Formenbau aufgebaut, das Anwendern beim Aufbau von Know-how zur Seite steht. Geleitet wird das Team von Pavel Jass. „Unser Werkzeug- und Formenbausortiment umfasst sowohl indexierbare als auch VHM-Werkzeuge", sagt der Bereichsmanager Werkzeug- und Formenbau. „So können wir Schneidwerkzeuge für eine Vielzahl von Operationen bereitstellen. Das Fräsersortiment, das hier den größten Teil einnimmt, umfasst ebenso Lösungen für das Vorschruppen wie für die Feinbearbeitung. So gehören zum Programm Kopier-, Plan- und Schulterfräser bis hin zu Fräsern mit hohen Vorschüben.“

Neues Fräsersortiment

Erst kürzlich hat Dormer Pramet das Sortiment an Fräsern mit hohem Vorschub ausgebaut. Die „SBN10“-Fräser mit speziell designtem Plattensitz zum Beispiel eignen sich für das Schruppen und Schlichten einer Vielzahl von Fräsvorgängen. Verfügbar sind sie in Durchmessern von 16 bis 42 mm mit mehreren Designoptionen. Mit einer Reihe von „BNGX10“-Schneideinsätzen können die Fräser Schnitttiefen von bis zu 1 mm erreichen. Der doppelseitige Einsatz mit vier Schneidkanten verspricht zudem Kostenökonomie.

 Darüber hinaus unterstützt eine neue doppelseitige „SNGX11“-Wendeschneidplatte das Fräsen mit hohem Vorschub bis zu einer Schnitttiefe von 1,7 mm. Sorgen soll diese starke Wendeschneidplatte für lange Standzeiten und hohe Prozesssicherheit, insbesondere bei der Schruppbearbeitung. „Mit ihren acht Schneidkanten ist die quadratische SNGX11 eine sehr wirtschaftliche Lösung“, schätzt Böhl ein.

 Eine wichtige Bearbeitung im Werkzeug- und Formenbau ist auch das Kopierfräsen. Hier umfasst die Produktfamilie an WSP-Werkzeugen das Konzept „SCN05C“ zum Vorschlichten und Schlichten von Stählen, gehärteten Stählen und Gusseisen. „Die enge Teilung erhöht die Anzahl der Zähne, reduziert Vibrationen und ermöglicht eine um mindestens 20 Prozent höhere Produktivität als herkömmliche Werkzeuge“, nennt Böhl die wichtigsten Vorteile. „Damit sind die Werkzeuge für die Bearbeitung von Ecken und Taschen besonders geeignet.“

Indexierbare Kugelkopffräser

Ebenfalls für das Schruppen und Vorschlichten von Taschen bieten sich die indexierbaren Kugelkopffräser einschließlich „ZP“, „XP“, „SRC“ und „PPH“ an. Die „Multiside-XP“-Reihe beispielsweise ist eine Profilierungslösung mit dem „Sidelok“-Spannsystem, die speziell bei der fünfachsigen Bearbeitung für Stabilität sorgen soll, etwa beim Fräsen von 3D-Profilen oder dem Konturieren komplexer Oberflächen.

 Das Sortiment „S2xx“ und „S5xx“ für gehärtete Stähle ist von kurzen bis extra langen Auskragungen verfügbar mit Doppelradien, um die Schnittkräfte zu reduzieren und einen höheren Vorschub zu ermöglichen. Für die Bearbeitung verschiedener Materialien ist das Vollhartmetallfräser-Programm „S7xx“ ausgelegt. Alle Fräser der Serie sind an der Schneide mit einer zusätzlichen Stützfase für einen stabilen, sicheren Bearbeitungsprozess versehen. Verschiedene Durchmesser, Längen, Beschichtungen sowie Optionen für Schruppprofile und Eckradien sollen dieses Werkzeugsortiment zur Allroundwahl machen. Dabei verfügen die Schaftfräser „S766“ und „S767“ über eine unterschiedliche Teilung für eine vibrationsarme Bearbeitung und hohe Oberflächengüte sowie eine ungleiche Helix, um Schnittkräfte zu reduzieren und die Bearbeitungsleistung zu verbessern.

Dormer Pramet
Am Weichselgarten 34
91058 Erlangen
Tel.: +49 9131 9330870
www.dormerpramet.com