08.04.20 – Reduziermaschine

Speichenrohlinge mit variablem Durchmesser walzen

Die Aachener Maschinenbau GmbH hat einen neuen Typ Reduziermaschine für die Fertigung von Speichenrohlingen vorgestellt. Mit einem Durchsatz bis 40 Stück pro Minute hebt die „DD-350“ sich klar von der Leistung konventionelle Anlagen ab.

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Die Maschine stellt Doppel-Dick-End-Speichen her, deren mittiger Durchmesser bei 1,5 mm liegt. © Amba

 
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Doppel-Dick-End-Speichen sind an den Enden dicker als in der Mitte. Sie werden vorwiegend für High-End-Fahrräder verwendet. © Amba

 
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Doppel-Dick-End-Speichen sind in der Mitte dünner als an den Enden. Sie werden vorwiegend für High-End-Fahrräder verwendet. Ihr Vorteil ist: Sie sparen Gewicht ein und mindern den Strömungswiderstand. Allerdings lassen die Rohlinge sich weder durch Ziehen herstellen noch durch Stauchen. Hier kommt die „DD-350“ der Aachener Maschinenbau GmbH (Amba) ins Spiel. Die Reduziermaschine walzt den Durchmesser der Speichen zwischen den gleich dicken Enden auf einer einstellbaren Länge auf ein definiertes Maß. Dabei hält sie bei der Rundheit Toleranzen von 0,02 mm bis 0,03 mm ein.

Auf E-Bikes wird in der Regel nicht nur schneller gefahren. Es steigen auch immer mehr schwere Personen auf das Rad um. Besonders beim Bremsen müssen die Speichen an dem Ende, das in die Nabe eingehängt ist, höhere Kräfte übertragen. Das andere Ende kann den bisher üblichen Durchmesser haben, denn der Übergang von der Speiche auf die Felge ist unkritisch. Insoweit ist der Bedarf für Rohlinge mit unterschiedlich dicken Enden gestiegen.

Servosteuerung sorgt für Flexibilität

Die DD-360 arbeitet servogesteuert. So können Länge und Position des Bereichs mit reduziertem Querschnitt während des Durchlaufs des Rohlings verändert werden. Man muss lediglich die Geometrie des Rohlings in die CNC-Steuerung eingeben. Die Maschine adaptiert die Walzparameter automatisch. Manfred Houben, einer der Geschäftsführer von Amba, sieht hohes Potenzial für die Maschine und deren Varianten: „Die Servosteuerung macht es möglich, flexibel auf die Anforderungen der Speichenhersteller einzugehen. Dies gilt nicht für die Präzision und Leistungsfähigkeit, sondern auch mit Blick auf weitere Anwendungen.“ Amba könne die Maschine so stark auslegen, dass sie auch deutlich dickere Rohlinge fertigt.

Houbens Unternehmen stellt außerdem Maschinen her für das Formwalzen und Rändeln von Felgenstiften, so wie die Zweiradindustrie sie braucht. Wurden diese Teile bisher meist spanend hergestellt, walzen die All-in-one-Maschinen sie in einem Prozessschritt vom Drahtabschnitt. Die fertigen Stifte verlassen die Anlage frei fallend.

Die Aachener Maschinenbau GmbH – umgangssprachlich: Amba – war 1908 im Umfeld der Aachener Nadelindustrie gegründet worden. Seitdem hat sich das Unternehmen zum Spezialisten für Maschinen zur Kaltumformung von Teilen aus Metall entwickelt. Heute stellt Amba vorwiegend Spezialmaschinen für die Produktion von langen Bauteilen her, deren Querschnitt sich über die Länge verändert –zum Beispiel von Schrauben mit einer Länge zwischen 60 mm und 2500 mm sowie von Rohren und Speichen. Mit dem All-in-one-Prinzip ist Amba der einzige Hersteller von Maschinen, der die kontinuierliche Fertigung langer oder komplexer Teile in einem einzigen System realisiert. Am heutigen Stammsitz des Unternehmens in Alsdorf bei Aachen arbeiten 80 Mitarbeiter in Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Kundendienst.

Aachener Maschinenbau GmbH
Werner-von-Siemens-Straße 17-19
52477 Alsdorf
Ansprechpartner ist Manfred Houben
Tel.: +49 2404 5512890
houben@amba.de
www.amba.de