17.06.20 – Portalfräsmaschine

Dem Preisdruck begegnet

Der Werkzeug- und Formenbau ist massivem Wettbewerb ausgesetzt. Um dem Druck standhalten zu können, setzt Formbar aus der Schweiz auf Portalfräsanlagen von Zimmermann. Neu hinzugekommen ist eine fünfachsige „FZU“, mit der Bauteile ohne Nacharbeit fertig von der Maschine genommen werden können.

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Die 5-Achs-Portalfräsmaschine "FZU" ist mit ihrem thermosymmetrischen Aufbau auf Präzision ausgelegt. © F. Zimmermann

 
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Die Branchen, für die Formbar fertig, sind sehr vielfältig. © F. Zimmermann

 
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„Wie wir wettbewerbsfähig bleiben? Wir schlafen nicht und versuchen, uns permanent zu verbessern“, schmunzelt Kaspar Hürlimann. Seit 2012 ist er Geschäftsführer von Formbar im Schweizer Kirchdorf. Aktuell besteht sein Team aus 13 Mitarbeitern und zwei Auszubildenden. Gemeinsam fertigen sie präzise Formen aus Holz, Aluminium und Kunststoffen, die von Kunden aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie bis hin zum Rennsport abgenommen werden.

Seit Hürlimann als Geschäftsführer in das Unternehmen eingestiegen ist, hat sich viel verändert. Bis dahin waren Großprojekte aus dem Gießereimodellbau das Standbein der Firma. Rund 80 Prozent des Umsatzes wurden so generiert. „Heute sind es nur noch 15 Prozent, denn durch die verstärkte Abwanderung der Produktion in den Osten Europas sind die Preise immer stärker gefallen“, berichtet Hürlimann.

Verändert hätten sich auch die Anforderungen an die Qualität. Besonders in der Automobilindustrie, aber auch den anderen Branchen würden die Kunden nahezu perfekte Oberflächen und immer höhere Genauigkeiten erwarten. Hinzu käme der Zeitdruck, unter dem die Aufträge abgearbeitet werden müssen. Konnten Modell-, Werkzeug- und Formenbauer früher auf lange Sicht planen, müssten sie heute deutlich rascher auf Anfragen reagieren. Kosten und Zeit werden im Betrieb immer wichtiger werden, weiß Hürlimann. Um in diesem Umfeld überleben zu können, gelte es, effizient zu arbeiten. Daher müsse auch der Maschinenpark permanent verbessert werden. Für das Kerngeschäft von Formbar bedeutet das: für das Fräsen von Formen.

Präzise und zuverlässig

„Um flexibel auf unterschiedliche Anfragen reagieren zu können, haben wir Maschinen verschiedener Baugrößen im Einsatz“, erzählt der Geschäftsführer. Seit etwa 20 Jahren setzt der Betrieb auf F. Zimmermann mit Sitz in Neuhausen auf den Fildern. „Wir schätzen die Stabilität, Geschwindigkeit und Flexibilität der Anlagen“, begründet Hürlimann. „Sie arbeiten präzise und zuverlässig, sodass die Bauteile nach Entnahme von der Maschine nicht nachbearbeitet werden müssen.“ Vor allem auch werden die Bauteile auf den Anlagen komplett geschruppt und geschlichtet.

In der klimatisierten Werkhalle von Formbar produziert seit 2015 eine fünfachsige Portalfräsmaschine „FZ33 compact“. Die Y-Achse verfährt bis 4000 mm, die Z-Achse bis 1500 und die X-Achse bis 2500 mm. „Das Besondere an der Baureihe ist ihr eigensteifer Basiskörper aus Guss mit integrierter Tischplatte“, betont Alexander Wetzel, Vertriebsgebietsleiter bei Zimmermann. „Hinzu kommen aufgesetzte, mit Spezialbeton gefüllte Seitenwände und ein struktursteifes Portal.“ Aufstellen konnte Formbar die Anlage daher auf einem soliden Industrieboden – ohne ein spezielles Maschinenfundament. "Wir nutzen die Maschine vorzugsweise für die Aluminium-Nassbearbeitung", berichtet Hürlimann. Vorschubgeschwindigkeiten bis zu 60 m/min sind hierbei möglich, die Achsbeschleunigung reicht bis zu 5 m/s2. „Dabei lassen sich exzellente Oberflächen fräsen.“

Zehn Jahre war in Kirchdorf auch eine 5-Achs-Portalfräsmaschine „FZ30“ im Einsatz, mit der sich Werkstücke bis 3 m Länge bearbeiten ließen. „Wegen den oft unterschiedlichen Aufträge suchten wir aber eine kompaktere, besonders flexible Lösung“, sagt Hürlimann. Zimmermann machte ein faires Tauschangebot, das Formbar einfach nicht ablehnen konnte. Und so ersetzte das Unternehmen die FZ30 durch eine „FZU“.

Hochgenau zerspanen

Die 5-Achs-Portalfräsmaschine ist mit ihrem thermosymmetrischen Aufbau auf die hochgenaue Fertigung ausgelegt. Ausgerichtet ist sie insbesondere auf die Bearbeitung von Aluminium, Ureol und anderen Kunststoffen. Die Y-Achse verfährt bis 4000 mm, die X-Achse bis 3000 und die Z-Achse bis 5000 mm. Das Grundgestell besteht aus einer durchgängigen U-Konstruktion. Auf ihr sitzt ein thermosymmetrisches Portal, bei dem Frässpindel, Führungen und andere genauigkeitsbestimmende Bauteile so angeordnet sind, dass ihre Erwärmung keinen Einfluss auf die Bearbeitungsqualität hat. Der mittig geführte Z-Schlitten besitzt einen achteckigen Querschnitt.

„Um hochwertige Maschinen günstig anbieten zu können, legen wir unser Augenmerk darauf, durch Standardisierung preislich interessant zu sein und dennoch auf individuelle Kundenwünsche eingehen zu können“, schildert Wetzel. „Deshalb setzen wir auch bei der FZU auf ein Baukastensystem.“ Dieses ermögliche nicht nur unterschiedliche Größenvarianten und Leistungsklassen, für eine hohe Flexibilität biete es auch zahlreiche Ausstattungsoptionen.

Außerdem führt Zimmermann die FZU als Hakenmaschine aus, die ohne spezielles Fundament auskommt und am Bestimmungsort kurzfristig einsatzbereit ist. Als Steuerung kommt ein System von Heidenhain zum Einsatz, programmiert wird mit „Tebis“. „Um Kollisionen zu vermeiden, simulieren wir alle Programme“, erzählt Hürlimann.

Breit aufgestellter Service

„Mit der FZU, die wir vor allem zum Fräsen von Prototypen und Einzelteilen für die Automobil- und Flugzeugindustrie einsetzen, können wir noch schneller auf spezielle Anforderungen reagieren“, resümiert der Geschäftsführer. Zufrieden ist er aber nicht nur mit den Maschinen der Schwaben, sondern auch mit deren Service. „Die Kunden erwarten eine hohe Anlagenverfügbarkeit über die komplette Laufzeit“, geht Wetzel darauf ein. Zur Betreuung gehören daher eine Hotline mit kompetenten Ansprechpartnern sowie Ferndiagnosesysteme, die im Notfall kurze Reaktionszeiten ermöglichen. Ist eine Komponente defekt, liefert der Maschinenbauer deutschlandweit in der Regel innerhalb 24 h Ersatz an. Außerdem optimieren Anwendungstechniker mit dem Kunden auch individuell das Zusammenspiel von Kopf, Spindel, Werkzeug und Spannmittel.

„Seit sieben Jahren führe ich die Firma“, sagt Hürlimann abschließend. „Heute sind wir doppelt so schnell – dank gut geschulter Mitarbeiter und modernem Maschinenpark.“

F. Zimmermann GmbH
Bernhäuser Straße 35
73765 Neuhausen a. d. F.
Tel. +49 7158 9489550
info@f-zimmermann.com
www.f-zimmermann.com

Formbar AG
Sagiweg 2
CH-5416 Kirchdorf
Tel.: +41 56 296 1000
info@formbar.ch
www.formbar.ch