29.03.21 – Kaltwalzwerk

Primetals erneuert Prozessautomatisierung bei SSAB in Hämeenlinna

Primetals Technologies hat von SSAB den Auftrag erhalten, die bestehende Prozessautomatisierung (Level 2) des Tandemkaltwalzwerks in Hämeenlinna zu erneuern. Die Level-2-Lösung entspricht dem neuesten Stand der Technik und ersetzt die bestehende, obsolete Prozessautomatisierung.

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Das Tandemkaltwalzwerk von SSAB in Hämeenlinna/Finnland erhält von von Primetals Technologies eine neue Prozessautomatisierung. © SSAB

 

SSAB ist ein führender Hersteller von advanced high-strength steels (AHSS) and quenched and tempered steels (Q&T), Bändern, Blechen und Rohren. Die Produktionsanlagen in Finnland und Schweden basieren auf der Hochofenroute. Im Werk Hämeenlinna werden hauptsächlich Bänder für die Bau- und Automobilindustrie sowie feuerverzinkte und farbbeschichtete Bunde produziert. Das viergerüstige Tandemkaltwalzwerk walzt Kaltband mit Breiten zwischen 660 und 1575 mm sowie Auslaufdicken von 0,35 bis 3,1 mm.

Zurzeit ist die Prozessautomatisierung des Walzwerks mit einem Unix-Betriebssystem in einer virtuellen Umgebung, einer Datenbanklösung und einem Level-2-Bedien-und Beobachtungssystem ausgestattet. Primetals Technologies liefert neue Server-, Betriebssystem- und Datenbanklösungen, die auf einer ESX-Hardware-Plattform als virtuelle Maschinen betrieben werden. Die Anwendersoftware wird teilweise migriert, das Walzmodell modernisiert.

Zum Liefer- und Leistungsumfang von Primetals Technologies gehören der Austausch des Betriebssystems und der Interprozesskommunikation via eine neue Middleware, die Modernisierung der Datenbanklösung, ein neues Level-2-Bedien- und -Beobachtungssystem, eine Test- und Simulationsumgebung sowie Testwerkzeuge. Dies wird ergänzt durch ein umschaltbares Walzmodell, den Austausch der neuralen Netze, die Modifizierung der Level-2-Software für 2-Durchläufe-Walzen, verbesserte Sollwerte durch die Vorgabe von unterschiedlichen Bandzügen im Einfädel- und Ausfädelvorgang zwischen Bandanfang und -ende einzustellen sowie einen neuen Störzeit-Server.

Durch die genaueren, abgestimmten Sollwerte für den Bandein- und -ausfädelvorgang können die Abmaßlängen reduziert werden. Das System ist ESXi-virtualisiert, also hardwareunabhängig. Die Simulation auf virtuellen Maschinen ermöglicht Berechnungen für neue Stahlsorten. Damit ist die neue Lösung Industry-4.0-fähig. Zum Lieferumfang insgesamt gehören die Projektierung, Installationsüberwachung, der Systemtest und die Inbetriebnahme. Der Umbau soll innerhalb weniger Tage während eines geplanten Anlagenstillstands im November 2021 durchgeführt werden.

www.primetals.com