13.06.22 – Neue Vorschriften stehen bevor

Zu Borax-freien Ziehmitteln wechseln

Condat möchte den Markt auf bevorstehende Änderungen der EU-Vorschriften in Bezug auf den Umgang mit Borax aufmerksam machen, da sich diese massiv auf innerbetriebliche Arbeitsweisen und Sicherheitsvorschriften im Drahtwerk auswirken werden. Die Messe „wire“ nutzt Condat, um den Markt zu informieren und Auswirkungen zu diskutieren.

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Condat bietet ein komplettes Sortiment an boraxfreien Drahtziehziehmitteln an. © Condat

 
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Die „Lubriscore“-Bewertung von Condat unterstützt bei der Auswahl des richtigen Ziehmittels. © Condat

 
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Obwohl Borax seit jeher bei der Drahtumformung verwendet wird, ist Borax inzwischen seit über 15 Jahren umstritten. In der Drahtvorbehandlung (chemisch/mechanisch) werden häufig Boraxbäder oder boraxhaltige Beschichtungen eingesetzt, um die Aufnahme des Trockenziehmittels zu verbessern und Säurerückstände auf dem Draht zu neutralisieren. Auch in den Ziehmitteln ist bzw. war Borax oft ein Hochleistungsadditiv. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung wurde Borax von der Europäischen Union mehrfach als potenziell fortpflanzungsgefährdend eingestuft.

Jetzt ist es Zeit für einen Wechsel

Im Zuge der am 28. Mai 2021 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichten delegierten Verordnung (EU) 2021/849 wird sich die Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Borax ab dem 17. Dezember 2022 ändern. Produkte, die ≥ 0,3% Borax und/oder Borsäure enthalten, werden in der Europäischen Union in die reproduktionstoxische Kategorie 1B eingestuft.

Das bedeutet, dass der Gefahrenhinweis H360FD „Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann das Kind im Mutterleib schädigen“ in das Sicherheitsdatenblatt und auf das Produktetikett, zusammen mit dem Gefahrensymbol GHS08 „Gesundheitsgefahr“, der sog. „explodierender Körper“, angezeigt werden wird.

Enorme Konsequenzen

In vielen Ländern der Europäischen Union* wird das Gesetz daher alternativ vorschreiben:

1. Die Substitution von Produkten, die als reproduktionstoxisch Kat. 1B eingestuft sind, durch Nicht-CMR-Produkte (nicht krebserzeugend, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend)

2. Andernfalls** die Einhausung der Anlagen unter Verwendung von reprotoxischen Produkten

3. Andernfalls** muss der Arbeitsschutz den Mitarbeitern des betreffenden Standorts eine umfassende kollektive/individuelle Schutzausrüstung bereitstellen, die für die Handhabung von CMR-Produkten geeignet ist.

Andere EU-Länder werden einen Anreiz haben, als reproduktionstoxisch eingestufte Produkte der Kat. 1B eingestuften Produkte ohne verbindliche Maßnahmen oder gleichwertige Gesetze zu ersetzen. Aber in allen EU-Ländern werden die Entsorgungskosten für gebrauchte boraxhaltige Seifen nach ihrer Einstufung als fortpflanzungsgefährdend wahrscheinlich steigen.

Das „REACH“-Zulassungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Sollte es jedoch bestätigt werden, werden alle Benutzer von Produkten, die Borax oder Borsäure enthalten, verpflichtet sein, diese Produkte zu ersetzen, oder es werden sehr restriktive Verwendungsmaßnahmen gelten, die erhebliche Investitionen in den Fabriken zur Beherrschung der Risiken nach sich ziehen werden. Alle Länder innerhalb der EU werden davon betroffen sein.

Umstellung auf boraxfreie Schmiermittel

Neben dem Gesetz und der Verordnung können wir die Tatsache in Frage stellen, ob wir weiterhin potenziell gefährliche Produkte verwenden wollen. Arbeitsmedizinische, soziale und ökologische Fragen sind heutzutage ein Hauptanliegen für alle Branchen. Condat ist der Ansicht, dass es bei diesem Thema eine klare Priorität hin zu verantwortungsvollen Rezepturen und Schmierstoffen gibt.

Aus diesem Grund hat Condat schon immer ein komplettes Sortiment an boraxfreien Drahtziehziehmitteln angeboten und dieses im Laufe der Jahre konsequent weiterentwickelt und erweitert. Diese boraxfreien Schmiermittel haben ihre Effizienz auch in anspruchsvollsten Anwendungen mehrfach unter Beweis gestellt.

  • Boraxfreie Drahtbeschichtungen/Schmiermittelträger, die im Vergleich zu herkömmlichen Boraxbädern heute eine höhere Beständigkeit gegen Feuchtigkeitsaufnahme und bessere Ziehmittelaufnahme und somit Umformung sicherstellen.

  • Boraxfreie Trockenziehmittel, die heute in der Lage sind sogar eine höhere Ziehleistung als „alte“ boraxhaltige Produkte zu realisieren.

  • Mit niedrigem bis hohem Fettgehalt und niedrigen bis hohen Erweichungspunkten gibt es boraxfreie Trockenziehmittel, die für alle Anforderungen im Drahtzug geeignet sind.

Wenn Sie sich für ein boraxfreies Condat-Produkt entscheiden, empfiehl Condat heutzutage eine leistungsstarke und dennoch arbeits- und umweltfreundliche Alternative mit mindestens 1 Stern in der „Lubriscore“-Bewertung. Dies kann der Drahtindustrie bei der Umstellung auf eine boraxfreie Arbeitswelt behilflich sein.

Um boraxfreie Alternativen für Ihren Prozess zu finden, treffen Sie die Condat-Experten auf der „wire“ oder kontaktieren Sie sie unter www.condat-schmierstoffe.de oder per Mail an info@condat-schmierstoffe.de.

* Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die zuständige Behörde Ihres Landes oder an Ihren CONDAT-Ansprechpartner.

**mit Begründung anhand von Studien, die belegen, dass der vorangegangene Schritt nicht in das Dokument zur einheitlichen Risikobewertung aufgenommen werden kann

wire 2022, Halle 10 Stand A 56

Condat SA

104 Av. F. Mistral.38670 Chasse-sur-Rhône, France

Contact person is Nathalie Vidal

Tel.: +33 4 78073838

nathalie.vidal@condat.fr

www.condat-lubricants.com