18.01.24 – Kabelproduktion

Neuer Standard in der Kabelkennzeichnung

Der Hersteller Leibinger brachte dieses Jahr ein neues CIJ-Kennzeichnungssystem auf den Markt, das gegenüber herkömmlichen Systemen revolutionäre Neuerungen für die Kabelhersteller bietet. Die Besonderheiten des innovativen Kennzeichnungssystems werden hier näher vorgestellt.

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Effiziente Kennzeichnung spielt eine wesentliche Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit und Kostenreduktion. © Leibinger

 
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Bei der Integration in den Produktionsbetrieb bietet Leibinger mit dem „IQJET“ eine Plug+Print Lösung. © Leibinger

 
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Kabelhersteller weltweit stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die Kunden erwarten zunehmend leistungsstärkere und zuverlässigere Kabel. Bei der Entwicklung und Produktion von Kabeln müssen zahlreiche Vorschriften, insbesondere im Bereich der Sicherheitsstandards, beachtet werden. Darüber hinaus gewinnt das Thema Nachhaltigkeit kontinuierlich an Relevanz. Dabei geht es um die Herstellung von umweltfreundlichen, recycelbaren Produkten sowie die Reduzierung von CO2-Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette. All diese Herausforderungen sind vor dem Hintergrund eines stetigen Kostendrucks zu bewältigen. Dieser Druck resultiert aus steigenden Rohstoff- und Energiekosten sowie unvorhergesehenen Anlagenstillständen, Nacharbeiten und unnötigen Verzögerungen bei der Kabelextrusion.

Die Rolle der Kennzeichnung
Effiziente Kennzeichnung spielt eine wesentliche Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit und Kostenreduktion. Die am weitesten verbreitete Kennzeichnungstechnologie in der Kabelextrusion weltweit ist die Continuous-Inkjet-Technologie (CIJ). Im Mai 2023 hat der deutsche Kennzeichnungsspezialist Leibinger den neuen Drucker „IQ Jet“ auf den Markt gebracht. Bei der Produktentwicklung setzte das Unternehmen einen klaren Fokus auf Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit. Durch das neue, robuste und verschleißminimierende Produktdesign ist der Drucker fünf Jahre lang wartungsfrei. Der „IQ Jet“ erfordert keinerlei, in der Branche übliche Reinigungsroutinen. Daher ist die Verfügbarkeit des Drucksystems deutlich höher als bei marktbegleitenden Produkten.

Was ist bei „IQ Jet“ anders als bei bisherigen CIJ-Druckern?
Die CIJ-Technologie ist kostengünstig, universell einsetzbar, flexibel und meistert die Herausforderungen der Kabelindustrie im vollen Umfang. CIJ-Drucker sind für nahezu alle Oberflächen, Formen und Materialien geeignet. Die Codierung erfolgt kontaktlos. Die Integration in die Kabelproduktion ist einfach, der Einsatz für Mensch und Umwelt gefahrlos, es sind keine Schutzvorrichtungen notwendig. Die Tinten sind extrem schnelltrocknend und können sowohl auf hellen als auch auf dunklen Untergründen aufgebracht werden und bieten ein gutes und klar leserliches Druckbild. Ein auf dem Markt bekannter Nachteil der herkömmlichen CIJ-Drucker ist, dass diese regelmäßig, nicht selten sogar bei jedem Start, gereinigt werden müssen. In dieser Zeit muss die Produktionslinie angehalten werden. Das ist ärgerlich und zudem teuer. Der „IQ Jet“ eliminiert diesen Nachteil gänzlich.

Die innovative und auf dem Markt einzigartige Leibinger-Düsenverschlusstechnologie im „IQ Jet“ macht eine Reinigung überflüssig. In den Druckpausen wird der Tintenkreislauf automatisch zu 100 % luftdicht verschlossen, die Tinte zirkuliert hier einfach weiter. Das hat zur Folge, dass die Tinte nicht eintrocknen kann und die Leitungen nicht verstopfen. Die Vorteile für den Anwender: die zeitaufwendigen Reinigungsroutinen entfallen, der Drucker läuft sofort wieder an. Die Druckqualität ist stets hoch, denn die Tintentemperatur und -viskosität werden im „IQ Jet“ permanent geregelt. Somit haben auch besonders anspruchsvolle Umgebungsbedingungen oder -Temperaturen der Kabelproduktion keinen negativen Einfluss auf das Druckergebnis.

 Ein schöner Nebeneffekt des automatischen Düsenverschlusses ist, dass während der Druckpausen kein Lösemittel verbraucht wird. Verdampftes Lösungsmittel wird aufgefangen und dem System wieder zugeführt. Das bedeutet weniger Emissionen und ein mit bis zu 50 % niedrigerer Verbrauch als bei üblichen Wettbewerbssystemen. Beispiel: Der „IQ Jet“ verbraucht 2,7 ml Lösungsmittel pro Stunde. Bisherige Wettbewerbssysteme ohne Lösemittelrückgewinnung verbrauchen zwischen 6 und 10 ml pro Stunde. Gerechnet auf einen 3-Schicht-Betrieb mit durchschnittlich 6000 Gesamtstunden pro Jahr werden bis zu 43 800 ml Lösemittel pro Jahr eingespart.

Wie erzielt der „IQ Jet“ niedrigere Betriebskosten?
Die Betriebskosten haben über längere Sicht einen großen Einfluss auf die Produktivität des Betriebes und sollten bei der Investitionsentscheidung mitberücksichtigt werden. Bei CIJ-Technologie ist die Rede vom Tinte-, Lösemittelverbrauch sowie dem Energiebedarf. Die entscheidende Neuerung beim IQJET im Bereich des Energieverbrauchs ist das intelligente Pumpenmanagement. Die Pumpen werden intermittierend betrieben, verbrauchen deshalb weniger Energie und sind zudem langlebiger. So ist der „IQ Jet“ sehr energieeffizient und begnügt sich im Schnitt mit nur 36 W. Da der „IQJET“ fünf Jahre keine Wartung erfordert, entstehen daraus attraktive Einsparungen.

 Auch das neue Tintenkartuschen-System setzt auf Nachhaltigkeit. Die „IQ Jet“-Kartuschen entleeren sich bis auf den letzten Tropfen – das ist bei vielen herkömmlichen CIJ-Druckern im Markt nicht der Fall. Oftmals verlangen Wettbewerbssysteme nach neuen Kartuschen, auch wenn sie noch bis zu 10 % Füllmenge aufweisen. Wenn die Kartusche beim „IQ Jet“ zu 100 % entleert ist, kann diese im laufenden Betrieb gewechselt werden. Positiv dabei ist auch, dass die leeren Kartuschen einfach mit dem recyclebaren Plastikmüll entsorgt werden können. Da diese aus nur einem Kunststoff (100 % PE) bestehen, sind diese besonders leicht zu recyceln.

Integration in den Betrieb so einfach wie noch nie
Bei der Integration in den Produktionsbetrieb bietet Leibinger mit dem „IQ Jet“ eine Plug+Print Lösung. Der Drucker liefert zahlreiche Schnittstellen, einschließlich OPC UA und eine integrierte SPS und kann einfach in jede Linie aufgenommen werden. Auch die Bedienung ist einfach und intuitiv und erfolgt via Drag+Drop Bedienung (wie auf einem Smart Device) auf einem hochmodernen 10-Zoll-Touch-Display.

Jahrzehnte Erfahrung und zufriedene Kunden in der Kabelindustrie
Leibinger betrachtet die Kabelindustrie als eins seiner Hauptgeschäftsfelder. Das wird auch durch eine langjährige Treue von zufriedenen Kunden gestärkt. „Wir kennen die Herausforderungen der Branche, wir kennen die Materialien, haben ein umfangreiches Angebot an speziellen Tinten und die Zufriedenheit unserer Kabelkunden weltweit bestätigt unsere Expertise“, sagt Stefan Moser aus dem Bereich Applikationsengineering bei Leibinger.

Thomas Haab, Projektmanager bei der Huber und Suhner AG sagt: „Huber und Suhner strebt permanente Prozessverbesserungen an. Auf der Suche nach einem neuen InkJet System haben wir mehrere Hersteller verglichen. Dabei konnten wir feststellen, dass man mit Leibinger die angestrebten Geschwindigkeiten gut erreicht. Darüber hinaus konnten weitere Features angeboten werden, z. B. Druck von Auftragsnummern.“

 „Wir hatten schon vor dem ‚IQJet‘ starke CIJ-Drucker für die Kabelindustrie – darunter ‚JET Rapid Wire‘ mit Extremgeschwindigkeiten von bis zu 1000 m/min oder den ‚JET Rapid Wire PI‘ für die Bedruckung von dunklen/schwarzen Kabeln sowie den ‚Jet3up MI‘ für den Mikrodruck mit ausgezeichneter Lesbarkeit auf sehr kleinen Oberflächen. Auch diese Geräte waren und sind mit dem einzigartigen Leibinger-Düsenverschluss ausgestattet und bieten die weltweit bekannte hohe Leibinger-Qualität ‚made in Germany‘. Mit dem ‚IQ‘ haben wir die Produktpalette nun um ein besonders effizientes Gerät ergänzt, welches die betriebswirtschaftlichen Ziele und Nachhaltigkeit in den Fokus rückt. Das ist ein neuer Standard in der Kennzeichnung“, erklärt Michael Wöhrmann, Director Business Development bei Leibinger.

Der Autor des Beitrags ist Michael Wöhrmann, Director Business Development bei Leibinger.

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Über Leibinger
Leibinger ist ein weltweit aufgestellter Spezialist für Kennzeichnungssysteme mit Hauptsitz in Tuttlingen (Baden-Württemberg), Deutschland. Das in dritter Generation familiengeführte Unternehmen, gegründet im Jahr 1948, entwickelt und produziert mit rund 300 Mitarbeitern schwerpunktmäßig industrielle Inkjet-Drucker sowie Tinten für den Einsatz in der Produktkennzeichnung. Die Lösungen von Leibinger zeichnen sich durch ihren hohen Qualitätsstandard und innovative Technologien aus. Als Erfinder einer bahnbrechenden Düsenverschluss-Technologie, welche tintenbasierte Kennzeichnungssysteme deutlich weniger verschmutzungsanfällig macht, sorgt Leibinger weltweit mit zehntausenden Installationen für mehr Produktivität in der Herstellung von Lebensmitteln und industriell hergestellten Produkten. Ein globales Netzwerk mit rund 150 Distributions-Partnern und eigenen Niederlassungen in USA und China stellt sicher, dass Leibinger überall auf der Welt eine enge Beziehung mit seinen Kunden pflegt.