03.03.21 – Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette

Maßgeschneiderter Flachdraht

In der Serienproduktion von Stanz- und Biegeteilen aus Flachdraht herrscht bekanntlich ein enormer Preisdruck, speziell bei größeren Serien. Allerletzte Möglichkeiten werden genutzt, um die Preise weiter auszuquetschen. Am Ende hört man oft, „dieses Preisniveau macht einfach keinen Spaß mehr“.

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Kaltgewalzter Präzisionsflachdraht. Engere Breiten- und Dicken-Toleranzen erlauben eine präzisere Drahtführung, höhere Geschwindigkeiten und damit kürzere Taktraten – ergo: mehr Ausstoß. © Studer-Biennaform

 

Und das nicht nur vom Verarbeiter allein, sondern auch von ihren Kunden. Irgendwo scheint das ganze Einspar-Potenzial im Unternehmen ausgeschöpft zu sein.

Oder doch nicht?
„Ein Ansatz ist, den Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette zu richten, sozusagen aus der Helikopter-Perspektive. Ja, ja, werden manche jetzt sagen – haben wir alles schon probiert. Und doch entdecken wir immer wieder, dass es an den Schnittstellen noch Optimierungspotenzial gibt.“ so Bernhard Jauernik, Manager Technical Sales+Marketing bei Studer-Biennaform.

Ein Beispiel – ein Flachdraht in 1.4310Mo mit einem klassischen Breiten-/Dicken-Verhältnis musste „optimiert“ werden. Der Ausgangsdraht war schon auf minimale Kaltverfestigung ausgelegt. Festigkeit, Streckgrenze und Dehnung waren gut, die Verarbeitbarkeit auf den Automaten ebenfalls. Ein Brainstorming mit dem Kunden per Video brachte hervor, dass es an den Automaten aber noch „Luft nach oben“ gab.

 Der Lösungsansatz: engere Breiten- und Dicken-Toleranzen erlauben eine präzisere Drahtführung, höhere Geschwindigkeiten und damit kürzere Taktraten – ergo: mehr Ausstoß.

Dazu wurde dem bisherigen mehrstufigen Walzgerüst ein Skin-Pass nachgeschaltet, auf einem hochpräzisen Einzelgerüst. Die Dickentoleranz konnte damit in der Serie von ±10 µm auf unter ±4 µm „gedrückt“ werden.

 Für die engere Breitentoleranz fand eine der Strehlarrondier-Anlagen Einsatz. Die Breitentoleranz wurde von ±50 µm auf konstant ±20 µm reduziert.

 Die Validierung von zunächst 5 kg Flachdraht konnte durch in-house Drahtziehen innerhalb kürzester Zeit geliefert, und durch den Kunden „abgesegnet“ werden.

 Dank Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette zusammen mit allen Beteiligten wurden so die Teilekosten nicht unerheblich gesenkt, trotz vordergründig etwas teurerem Vormaterial.

Studer-Biennaform
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Ansprechpartner ist Bernhard Jauernik
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