16.05.25 – Ein schwedischer Pionier mit starken Verbindungen zu Deutschland

Ewes feiert 90 Jahre

In einer Welt, in der Unternehmen häufig den Besitzer wechseln oder im Wettbewerb verschwinden, ist es eine Seltenheit, ein Familienunternehmen zu finden, das seit 90 Jahren Bestand hat. Ewes, Schwedens ältester privat geführter Federnhersteller, hat sich über Generationen hinweg von einer kleinen Werkstatt in Südschweden zu einem globalen Akteur für technische Federn entwickelt.

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Zugfeder, hergestellt bei Ewes. © Ewes

 
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Druckfeder, hergestellt bei Ewes. © Ewes

 
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Die Geschichte von Ewes beginnt 1935 in Bredaryd, Småland. Einar Svensson und seine Frau Irma gründen eine kleine Metallwerkstatt, in der sie Polsterfedern und Drahtprodukte für die lokale Möbel- und Spielwarenindustrie herstellen.

Von Möbeln und Spielwaren zu Hightech-Federn
Während des Krieges wird das Geschäft zu einer Nebeneinnahme, doch das Ehepaar glaubt an die Zukunft und sieht ein größeres Potenzial. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Welt langsam erholt, gewinnt die Entwicklung an Fahrt. Ewes verlagert seinen Fokus zunehmend auf die Herstellung technischer Federn für die Industrie – eine Entscheidung, die die Zukunft des Unternehmens prägt.
Die erste Fabrik von EWES war in einem Nebengebäude auf dem Grundstück untergebracht – ein bescheidener Anfang für einen führenden Federnhersteller.

Deutschland – ein natürlicher Heimatmarkt
Deutschland wird schnell zu einem zentralen Markt für Ewes, insbesondere auf der Suche nach moderner Maschinentechnologie. Bereits 1949 reist Einar nach Hannover zu seinem ersten – aber längst nicht letzten – Messebesuch. Es ist die erste Industriemesse nach dem Krieg, und seine zuvor absolvierte Korrespondenz-Kurzausbildung in Deutsch kommt ihm zugute.

Vor der Reise hat er bereits Prospekte angefordert und technische Informationen direkt aus Deutschland eingeholt. Auf der Messe bestätigt sich seine Wahl, und er bestellt die erste vollautomatische Federwickelmaschine für Ewes – von der Firma Karl Hack. Mit dieser Maschine kann das Unternehmen erstmals Federn herstellen, ohne auf manuelle Arbeit oder Drehmaschinen angewiesen zu sein.

Trotz Herausforderungen wie komplizierten Exportgenehmigungen und Materialmangel, die dazu führen, dass die Maschine erst 1952 (!) geliefert wird, markiert dieser Schritt einen entscheidenden Meilenstein in der internationalen Expansion von Ewes. Interessanterweise befindet sich diese Maschine noch immer im Besitz des Unternehmens – heute restauriert als Ausstellungsstück. In ihren Glanzzeiten verbrachten Dorfbewohner Stunden damit, die deutsche Ingenieurskunst zu bestaunen.

Als Einars Sohn, Kjell Svensson, sich nach und nach im Unternehmen engagiert, stärkt er die Verbindungen zu Deutschland weiter. In seiner Jugend arbeitet er für einen bekannten deutschen Maschinenhersteller und knüpft dabei lebenslange, persönliche Kontakte innerhalb der Branche und des Landes. In den 1970er-Jahren ist er Mitbegründer der European Spring Federation (ESF), was das Engagement von Ewes für die Weiterentwicklung der Branche unterstreicht.

Tradition, Innovation und Zukunftsvisionen
Heute, unter der Leitung der dritten Generation – Anton Svensson und seinem Cousin Anders Cederquist – führt Ewes die Tradition der Innovation fort. Über Jahrzehnte hinweg hat sich das Unternehmen gemeinsam mit seinen Kunden weiterentwickelt und sich an technologische Umbrüche sowie neue industrielle Anforderungen angepasst. Was einst als kleine Werkstatt in Småland begann, hat sich zu einem modernen Hersteller technischer Federn mit einer klaren Vision für die Zukunft entwickelt.

Globale Präsenz und Nachhaltigkeit
Um die Bedürfnisse seiner Kunden auf verschiedenen Märkten besser zu erfüllen, hat Ewes Tochtergesellschaften in Asien, Bosnien und Serbien gegründet. Das Unternehmen glaubt an die Bedeutung einer nachhaltigen lokalen Präsenz und hat deshalb Produktionsstätten in der Nähe seiner Kunden aufgebaut. Durch diese Strategie stellt Ewes sicher, dass Produkte und Dienstleistungen dort angeboten werden, wo sie am dringendsten benötigt werden – ohne dabei die globale Reichweite aus den Augen zu verlieren. Ewes hat in Schweden über 8000 m² Fläche, um Innovationen zu entwickeln, mit dem Ziel, Europas modernsten Maschinenpark in seiner Nische zu besitzen. Globale Präsenz strebt das Unternehmen durch Tochtergesellschaften in Serbien, Bosnien und China an.

Lang lebe Ewes
Wenn Ewes heute sein 90-jähriges Bestehen feiert, ist es nicht nur eine Hommage an eine lange und erfolgreiche Geschichte. Es ist ein Beweis für die Vision, Entschlossenheit und das technische Know-how einer Familie, die nicht nur die Industrie vorangebracht, sondern auch den globalen Markt geprägt hat. Hier, im Herzen von Småland, wird die Geschichte von Ewes fortgeschrieben – und wir hoffen und glauben, dass sie auch in den nächsten 90 Jahren weiterlebt.

Ewes AB
Lundavägen 53
333 71 Bredaryd, Schweden
Ansprechpartner ist Anton Svensson
Tel.: +46 70 59 86 700
anton.svensson@ewes.se
www.ewes.se

Über Ewes
Wenn es nach der Vision von Ewes geht, soll jeder verstehen, dass ohne Federn die Welt stillsteht. Seit neunzig Jahren stellt Ewes Federn für verschiedene Zwecke und Produkte her. Das Unternehmen hat sein, für die südschwedische Provinz Småland so typisches Erbe nie aufgegeben, sondern will diesen einzigartigen Erfindergeist in alle Welt exportieren. Mit Enthusiasmus und Neugierde liefert das Unternehmen Lösungen, die immer wieder ein echtes Know-how in der Federtechnik beweisen. Seit 1964 steht Ewes mit der Herstellung von Komponenten für die Reinigung und Filtration in der Prozessindustrie auf einem weiteren Standbein. Neben dem Stammhaus in Bredaryd gibt es Tochtergesellschaften in Bosnien, Serbien und China.