07.11.23 – VDKM-Mitgliederversammlung 2023 in Schwabach

Angebot weiter ausgebaut

Am 9. und 10. Oktober traf sich der Verband der Draht- und Kabelmaschinenhersteller e.V. (VDKM) zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung in Schwabach. Das 2022 erstmals durchgeführte Konzept der Versammlung, am Ort eines Mitglieds zu tagen und dessen Betrieb zu besichtigen, hat sich bewährt.

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Zahlreiche Mitgliedsunternehmen fanden den Weg nach Schwabach bei Nürnberg. © Jörg Dambock

 
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Ralf Kappertz, CEO, begrüßte die Teilnehmer im Niehoff-Stammsitz in Schwabach. © Jörg Dambock

 
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Ein ereignisreiches Programm mit informativen Diskussionen prägte die VDKM-Mitgliederversammlung. Vertreter von 42 Unternehmen der Draht- und Kabelindustrie kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen der Branche auszutauschen. Besonderes Highlight der Veranstaltung war die exklusive Besichtigung der Maschinenfabrik Niehoff GmbH+Co. KG, die am ersten Veranstaltungstag stattfand.

 Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens durch Ralf Kappertz, CEO von Niehoff und Vize-Präsident des VDKM, konnten sich die Teilnehmer einen einmaligen Einblick in die hochmodernen Produktionsanlagen verschaffen. Der Rundgang führte durch Fertigung, Montage, Logistik, Versand und Lackiererei. Des Weiteren gab es die Möglichkeit, sich direkt mit Experten des Unternehmens auszutauschen. Niehoff ist Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Draht- und Kabelindustrie und hat den Firmensitz ebenfalls in Schwabach.

 Der Tag schloss mit einem gemeinsamen Abendessen in der Albrecht-Dürer-Stube in Nürnberg.

 Am Dienstag fand dann die offizielle Mitgliederversammlung statt. Neben den Regularien des Verbandes diskutierten die Teilnehmer über die zurückliegenden „wire“-Satellitenmessen im Ausland und die bevorstehende „wire 2024“ in Düsseldorf. Dr.-Ing. Thomas Kaup, VDKM-Sekretär, berichtete ausführlich zu „wire Eurasia“, „wire Middle East Africa“, „wire China“ sowie „wire Southeast Asia“.

Stets ist auch das Messe-Feedback der Mitglieder Grundlage für die Gespräche mit den Veranstaltern. Die vom BMWI und der Auma organisierten Gemeinschaftsstände „Made in Germany“ sind im Ausland erste Anlaufstelle. Der Verband dankte insbesondere Rosemarie Klein-Schäfer und Hermann Schäfer, die dort die Standbetreuung übernehmen.

Ausblick gab Dr.-Ing. Uwe-Peter Weigmann auch auf die verbandseigene Veranstaltung „Cable &Wire West Coast“ Anfang November in Ontario bei Los Angeles, CA/ USA. Dazu berichtet auch die englischsprachige DRAHTSchwesterzeitschrift WIRE ausführlich.

 Der VDKM wird auch weiterhin Märkte im Blick behalten und gegebenenfalls Messe-Standorte hinterfragen oder neue anregen. Mit „wire Eurasia“ in Istanbul und der „wire Middle East Africa“ in Kairo ist dies bereits gelungen. Dazukommen wird Anfang nächsten Jahres in Monterrey die „wire Mexico“.

Über die IWCEA (International Wire and Cable Exhibitors Association) ist der VDKM auch in Europa stark vernetzt. Dr.-Ing. Weigmann berichtete, dass sich der IWCEA-Vorstand am 28. April 2023 mit dem Verband IWCEA France traf. Dessen Präsident François Chambellant begrüßte die Besuchergruppe aus VDKM und VÖDKM im Unternehmen Condat in Lyon/Frankreich.

Die ursprüngliche Verbandsarbeit als reine Interessensvertretung der „wire“-Aussteller gegenüber dem Veranstalter Messe Düsseldorf hat sich in den zurückliegenden Jahren unter der Präsidentschaft von Dr.-Ing. Weigmann stark erweitert. Der VDKM unterstützt den regen Austausch unter den Mitgliedern. In Zusammenarbeit mit dem VDFI (Verband der Deutschen Federnindustrie e.V.) konnte der VDKM seinen Mitgliedern weitere Seminare und Unterstützung anbieten. Auch die eigene Öffentlichkeitsarbeit hat der VDKM gestärkt. Neben der Homepage präsentiert sich der Verband seit Kurzem auch auf LinkedIn. Bislang letzter Punkt dieses Ausbaus ist die Durchführung der verbandseigenen Table-Top-Messe an der Westküste der USA. Es tut sich also einiges im VDKM.

 Über die wirtschaftliche Lage der Branche im Bereich Fe- und NE-Metalle referierten Dr.-Ing. Uwe-Peter Weigmann und Ralf Kappertz. Insbesondere Infrastrukturmaßnahmen lassen den Kupferbereich aktuell stärker wachsen als den Stahlbereich.

Bei den anschließenden Fachvorträgen am Nachmittag stand die Nachhaltigkeit in der Branche im Mittelpunkt. Bertram Stern, Bosch Climate Solutions GmbH, Stuttgart, hielt einen Vortrag zu „Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Wettbewerbsvorteil“. Die Pflicht zusammen mit dem Geschäftsbericht einen Nachhaltigkeitsbericht abzugeben, haben ab 2026 Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und über 40 Mio. Euro Umsatz rückwirkend für das Geschäftsjahr 2025. Wirtschaftsprüfer werden Ihre Testierung davon abhängig machen. Noch ungeklärt ist die Frage, was ist, wenn Kunden einen Nachhaltigkeitsbericht von Firmen abfordern, die aufgrund ihrer Größe nicht dazu verpflichtet sind. Bertram Stern machte die Thematik CO2- Neutralität und die Bereiche Scope 1, 2 und 3 am Beispiel des weltweiten Bosch-Konzerns deutlich. Der VDKM hofft, dass die politische Diskussion in Berlin und Brüssel über die Berichtspflicht noch nicht abgeschlossen ist.

 Über die „Digitalisierung im Bereich Instandhaltung, Gebäude und Flottenmanagement“, berichtete Dennis Griesinger, von der Wafios AG, Reutlingen. Nach der Übernahme eines Startups aus Berlin bietet Wafios die Software „Connectavo“ neben dem Einsatz in eigenen Maschinen und Anlagen auch Unternehmen aus anderen Branchen an. Derzeit für die Instandhaltung genutzt wird ein künftiges Thema dabei auch Predictive Maintenance sein.

 Im Schlußvortrag „New Work – Chance oder Bedrohung?“, erläuterte Andreas Rossig, von der Holz Consulting GmbH aus Tübingen, den Ursprung des Begriffs. Des Weiteren gab er Impulse für Führungskräfte, um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu steigern. Sinnhaftigkeit, Verantwortung, Weiterbildung und Wertschätzung waren nur einige der Stichworte seiner Ausführungen.

 Innerhalb des Verbandes wünschen sich viele Mitgliedsunternehmen, dass die Stimme des Mittelstandes mehr Gehör in Berlin fände. Allzu oft sei die Politik näher an der Großindustrie und übersieht die Bedeutung der klein- und mittelständischen Familienunternehmen in und für Deutschland. VDKM-Geschäftsführer Dr. Michael Hagedorn kündigte dazu in den nächsten Wochen geplante Aktionen anderer Verbände wie zum Beispiel des WSM an. Die Stimme des Mittelstandes müsse gehört werden.

Die VDKM-Mitgliederversammlung bot den Teilnehmern eine Plattform, um ihr Wissen zu erweitern, wertvolle Kontakte zu knüpfen und innovative Ideen für die Zukunft der Branche zu entwickeln. Neben den fachlichen Diskussionen war ausreichend Raum für Networking und informellen Austausch geboten.

Im nächsten Jahr findet die VDKM-Mitgliederversammlung am 7. und 8. Oktober statt. Voraussichtlich verbunden mit einer Firmenbesichtigung bei der Fuhr GmbH+Co. KG in Steinheim.

Verband der Draht- und Kabelmaschinenhersteller e.V. (VDKM)
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Tel.: +49 2331 9588-51
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