28.10.22 – Rege Diskussion nach den Vorträgen

15. Branchentag-Draht mit vielen Innovationen

Stefan Szkudlapski konnte rund 60 Teilnehmer zum Symposium begrüßen. In seiner Begrüßung sprach er, neben den nationalen Krisen, auch die Sperrung Rahmede-Talbrücke der A45 an. Diese stellt für das märkische Sauerland und die angrenzenden Regionen eine besondere Herausforderung dar.

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In einem gemeinsamen Beitrag diskutierten Lukas Kertsch vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) in Freiburg und Stefan Nixdorf von der Maschinenfabrik Niehoff GmbH+Co. KG aus Schwabach Vorhersagen und Simulationen bei der Prozessauslegung in der Drahtherstellung. © MV-Marketing

 
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Stefan Szkudlapski konnte rund 60 Teilnehmer zum 15. Branchentag Draht begrüßen. © MV-Marketing

 
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Das wurde auch noch einmal in der abschließenden Podiumsdiskussion thematisiert.

Der Landrat des Märkischen Kreises hat ein virtuelles Grußwort zur Eröffnung des 15. Branchentag-Draht am 29. September in Iserlohn gesendet und hierbei seinen Wunsch geäußert, dass die „wire 2024“ in Düsseldorf wieder stattfinden wird.

Das Programm haben in diesem Jahr schwerpunktmäßig sechs Hochschulen beziehungsweise hochschulnahe Forschungseinrichtungen bestritten und ihre Projekte und Ideen vorgestellt.

Dr. Eugen Djakow vom Fraunhofer-Institut Entwurfstechnik Mechatronik (IEM) in Paderborn stellte unter anderem einen innovativen 3D-Richtapparat zur Krümmungs- und Säbelkompensation vor. Im Fokus steht die Entwicklung eines selbstkorrigierenden Richtapparats, welcher den Draht in mehreren Ebenen individuell auf den Folgeprozess abgestimmt richten und formen kann. Mithilfe mehrerer Richtmodule, die um den Draht herum aktiv verdreht werden können, entsteht die Möglichkeit neben der reinen Biegekrümmung des Drahts auch weitere Planheitsfehler wie die Säbelkrümmung zu kompensieren. Ziel ist es, unnötige Stillstandzeiten in der Produktion zu minimieren. Dieses Projekt fußt auf einem neuartigen mechatronisierten Richtapparat, welcher Dr. Djakow erstmalig auf dem 14. Branchentag-Draht vorgestellt hat und dieses Jahr hierzu die neuesten Entwicklungsergebnisse präsentierte.

Prof. Dr. Eckehard Müller von der Hochschule Bochum stellte in seinem Vortrag ein Reifegradmodell als Analysemodell für die Produktion der Zukunft vor. Wir befinden uns im Übergang zur 4. Industriellen Revolution und müssen zukünftige Produktionssysteme hierauf ausrichten. Ziel íst es unter anderem, die Produktion in Hochlohnländern wie Deutschland zu halten. Hierfür ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vonnöten. Kundenanforderungen umfassen neben der Qualität, Kosten/Preis und Lieferzeit zukünftig Anforderungen im Kontext der Nachhaltigkeit. Durch die Beachtung und Messung dieser Kundenanforderrungen, unter anderem mittels einer GAP-Analyse, können auch kleine und mittlere Unternehmen ihre Zukunftsfähigkeit ermitteln.

In einem gemeinsamen Beitrag diskutierten Lukas Kertsch vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) in Freiburg und Stefan Nixdorf von der Maschinenfabrik Niehoff GmbH+Co. KG aus Schwabach Vorhersagen und Simulationen bei der Prozessauslegung in der Drahtherstellung. Das IWM beschäftigt sich seit einigen Jahren in einer Forschungsgruppe mit der Mikrostrukturentwicklung. Hierbei wurden bisher Massiv- und Blechumformprozesse betrachtet. Thermomechanisches Materialverhalten, Mikrostrukturentwicklungen und Umformgrenzen sind hier die Stichworte. Zielsetzung ist es, die Prozesse und Materialeigenschaften zu verbessern. Kosten, Energieaufwand und Emissionen zu reduzieren und leistungsfähige Produkte zu entwickeln. Bisher wurde ein Modell für die Warmumformung eines mikrolegierten Stahls entwickelt. Mit der Maschinenfabrik Niehoff GmbH+Co. KG wird man Cu-Legierungen im Drahtzug in die Versuche einbeziehen.

In einem weiteren Beitrag haben Dr. Dimitry Grigoriev vom Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung (IAO) in Potsdam und Michael Bertzen von der Chem. Fabrik Wocklum Gebr. Hertin GmbH+Co. KG in Balve erste Ergebnisse ihres gemeinsamen Projektes „Wasserbasierte multifunktionale Polymerschmierstoffe“ vorgestellt. Polymere werden seit vielen Jahren im Bereich der Umformtechnik eingesetzt. In der ersten Phase der Entwicklung wurden sie nur als „Klebstoff“ für das eigentliche Schmiermittel verwendet. Erste Erfolge wurden hierbei erzielt. In der nächsten Entwicklungsstufe wurden dann Polymere-Schmierfilme entwickelt. Diese erreichen jedoch noch nicht die benötigte Vielseitigkeit. Auch aufgrund der Pandemie ist ein weiteres Projektjahr angedacht.

Abschließend stellte Prof. Dr. Werner Homberg von der Universität Paderborn ein Verfahren zum energieeffizienten Recycling von Aluminium zur direkten Herstellung eines nachhaltigen und hochwertigen Drahtes vor. Dieses reibungsinduzierte Recyclingverfahren ermöglich die direkte und energieeffiziente Herstellung von nutzerindividuellen Drähten aus unterschiedlichen Aluminiumausschüssen. Professor Homberg sucht für diese Entwicklung Industriepartner.

Alle Beiträge haben eine rege Diskussion ausgelöst. Im November wird das Netzwerkdraht eine Exkursion zum IEM nach Paderborn unternehmen und sich den „automatisierten Richtapparat“ im Einsatz anschauen.

MV-Marketing Vertrieb
Eibenstraße 18, 58640 Iserlohn
Ansprechpartner ist Stefan Szkudlapski
Tel.: +49 2371 46886
stefan.szkudlapski@branchentag-draht.de
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