18.03.22 – ZVEI-Außenhandelsreport März 2022

Zahlen noch ohne die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs

Mit einem Ausfuhrwert von 16,9 Mrd. Euro hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im Januar 2022 3,5 % mehr exportiert als im gleichen Vorjahresmonat. Der Zuwachs fiel damit allerdings geringer aus als bei Produktion (+7 %) und Umsatz (+12 %). Erste Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind in den Januar-Daten noch nicht enthalten.

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Außenhandel mit Russland und der Ukraine. © Destatis/ZVEI

 
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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Exporte und Importe. © Destatis/ZVEI

 
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Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland haben im Januar wesentlich stärker zugelegt als die Exporte. Sie erhöhten sich um 12 % gegenüber Vorjahr und lagen mit 18,5 Mrd. Euro auch absolut deutlich über den Ausfuhren.

Die Branchenlieferungen in die USA zogen im Januar um ein Fünftel an, wohingegen die Exporte nach China um 6 % hinter ihrem Vorjahreswert zurückblieben. Die Lieferungen in die Eurozone fielen leicht um 1 %.

Erste Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind in den Januar-Daten noch nicht enthalten. So sind die aggregierten Branchenlieferungen sowohl nach Russland (+31 %) als auch in die Ukraine (+28 %) in diesem Monat noch kräftig gestiegen.

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Im Detail

Mit Ausfuhren im Wert von 16,9 Mrd. Euro hat die deutsche Elektro und Digitalindustrie ihre Exporte im Januar 2022 weiter erhöhen können. Der Anstieg belief sich im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 3,6 %, womit er allerdings weniger dynamisch ausfiel als bei Umsatz (+12 %) und Produktion (+7 %).

Deutlich stärker war der Zuwachs bei den Importen elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland. Sie konnten im Januar zweistellig gegenüber Vorjahr zulegen, nämlich um 12,3 % auf 18,5 Mrd. Euro. Damit stand im Januar ein Import Überschuss von 1,6 Mrd. Euro im Elektro Außenhandel zu Buche. In der Vergangenheit waren grundsätzlich Export Überschüsse die Regel, wenn auch die Bilanz für das Gesamtjahr 2021 nur noch leicht zu Gunsten der Exporte (224,6 Mrd. Euro vs. Importe von 221,7 Mrd. Euro) ausgefallen war.

Die Branchenausfuhren nach Großbritannien (+26,6 % gegenüber Vorjahr auf 719 Mio. Euro), Südkorea (+26,1 % auf 248 Mio. Euro) und in die USA (+20,6 % auf 1,6 Mrd. Euro) haben im Januar 2022 besonders kräftig zugelegt.

Auch im Exportgeschäft mit der Schweiz (+14,5 % auf 651 Mio. EuroEuro) und Japan (+10,3 % auf 234 Mio. Euro) wurden zweistellige Zuwächse erzielt. Die Elektroausfuhren nach Schweden 5,8 % auf 363 Mio. Euro), Rumänien (+4,9 % auf 360 Mio. Euro), Tschechien (+3,8 % auf 821 Mio. Euro) und Ungarn (+2,1 % auf 547 Mio. Euro) zogen ebenfalls an.

Dagegen blieben die Lieferungen in die Länder der Eurozone im Januar leicht hinter ihrem entsprechenden Vorjahreswert zurück (0,8 % auf 5,3 Mrd. Euro). Bei den Exporten nach China (5,8 % auf 1,8 Mrd. Euro) und nach Polen ( 16,2 % auf 772 Mio. Euro) waren die Rückgänge ausgeprägter.

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im Jahr 2021 Waren im Wert von 3,8 Mrd. Euro nach Russland geliefert, was gleichbedeutend mit einem Anteil von 1,7 % an den gesamten Elektroausfuhren und Platz 16 im Abnehmerranking ist.

Im Januar 2022, also noch vor Kriegsbeginn, betrugen die Branchenausfuhren nach Russland 292 Mio. Euro (+31,3 % zum Vorjahr). Auf der Importseite spielt Russland kaum eine Rolle. Die deutschen Elektroeinfuhren aus Russland lagen im Gesamtjahr 2021 bei nur 264 Mio. Euro. Im Gegensatz dazu war der Elektro-Außenhandel zwischen Deutschland und der Ukraine im vergangenen Jahr ziemlich ausgeglichen. Elektroexporten von 589 Mio. Euro standen Importe im Wert von 612 Mio. Euro gegenüber. Die Ukraine nahm damit Platz 46 im Abnehmerranking ein. Im ersten Monat des Jahres lagen die Branchenausfuhren in die Ukraine bei 47 Mio. Euro (+28,3 % gegenüber Vorjahr).

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