28.02.22 – „Aggression muss hart sanktioniert werden“
Klimawandel im Russlandgeschäft
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau verurteilt die russische Invasion der Ukraine auf das Schärfste. Der VDMA kündigt an seinen Mitgliedsfirmen mit Rat und Tat zur Seite stehen, um die vielen nun aufkommenden Herausforderungen zu meistern. Auf einer neu eingerichteten Serviceseite unter www.vdma.org/ukraine-krieg wird der Verband wichtige Informationen und Dokumente bereitstellen sowie Anlaufstellen und Ansprechpartner benennen. Dieses Informationsangebot wird laufend aktualisiert.
Zu den Kriegshandlungen der russischen Armee in der Ukraine sagt VDMA-Präsident Karl Haeusgen: „Der VDMA und seine Mitglieder sind fassungslos, dass Russland in Europa einen Krieg begonnen hat. Auch Russland hatte sich in der Vergangenheit zur Unverletzbarkeit der europäischen Grenzen und zum Verzicht auf Gewaltanwendung vertraglich und völkerrechtlich verpflichtet. Wir verurteilen diesen Bruch von Völkerrecht auf das Schärfste! Der VDMA unterstützt die Entscheidung, die Aggression hart zu sanktionieren. Diese Sanktionen werden auch Auswirkungen auf den Maschinen- und Anlagenbau haben, deren Umfang aktuell nicht abgeschätzt werden kann."
Der russische Angriff auf die Ukraine und die Folgen werden den Handel mit Russland sowie Investitionen unter grundsätzlich veränderte Vorzeichen stellen. Den Maschinenbau wird das hart treffen. Das zukünftige Russlandgeschäft muss unter den aktuellen Bedingungen neu gedacht werden.
2014 bereits titelte der VDMA die erste Informationsveranstaltung zur Krimkrise: „Russland – Gewitter oder Klimawandel“. Seit dem 24. Februar 2022 ist der politische Klimawandel unumkehrbar eingetreten. Wegen der Sanktionen in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine kommt das gesamte Russlandgeschäft auf den Prüfstand. Den Maschinen- und Anlagenbau treiben in diesem Zusammenhang Themen wie Finanzierungsabsicherungen, Vertragsabwicklung, gegebenenfalls Vertragsauflösung, Force Majore, Versicherungen, Reisesicherheit und natürlich die Sanktionen und deren Auswirkungen selbst um.
Erstes Sanktionspaket
Das erste EU-Sanktionspaket war eine Reaktion auf die Anerkennung der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk durch Russland und besteht weitgehend aus Blacklisting von Personen und Unternehmen, Finanzbeschränkungen und Handelsbeschränkungen mit den Volksrepubliken, die den Maschinenbau wenig direkt betreffen.
Zweites Sanktionspaket in Vorbereitung
Das zweite Sanktionspaket, das nach dem Angriff auf die Ukraine geschnürt wurde, zielt auf die Bereiche Energie, Finanzen und Transport und ist zurzeit noch in der politischen Bearbeitung. Erst nach Veröffentlichung der Sanktionsverordnungen, mit den entsprechenden Güterlisten wird klar sein, wie stark der Maschinen- und Anlagenbau davon betroffen ist.
Fest steht: Die Perspektiven einer Entwicklung des ukrainischen Marktes, mit über einer Milliarde Euro Maschinenexporte 2021 der zweit größte Markt der GUS Region, sind von heute auf morgen komplett zerstört worden. Die Zukunft des ukrainischen Marktes ist völlig offen.