16.02.24 – Umsatz aktuell noch durch Auftragsbestände gestützt

Keine Trendwende bei Werkzeugmaschinenbestellungen in Sicht

Im vierten Quartal 2023 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 %. Dabei fielen die Bestellungen aus dem Inland um 20 %, die Auslandsorders nahmen um 15 % ab.

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Markus Heering, Geschäftsführer Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), Frankfurt am Main. ©

 
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Auftragseingang in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie. © VDW

 

2023 ging die Nachfrage insgesamt nominal um 11 % zurück. Das Inland verlor 14 %, das Ausland 9 %. Real betrug der Nachfragerückgang für das Gesamtjahr 16 %.

„Unserer Branche fehlt der Rückenwind durch die Weltwirtschaft. In den meisten wichtigen Märkten signalisiert der internationale Einkaufsmanagerindex eine schwache Konjunktur“, kommentiert Markus Heering, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, das Ergebnis. Ausnahme seien lediglich Indien und Mexiko, die Impulse liefern könnten. Die Inlandsnachfrage leidet zudem weiter unter unsicheren geo- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie den gleichermaßen hohen Zinsen und hohen Energiepreisen. „Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Deutschland und die Eurozone bleiben in der zweiten Jahreshälfte schwach. Dies gilt auch für den wichtigen Markt China, wogegen Nordamerika das Geschäft stützt“, so Heering weiter.

Der Umsatz entwickelte sich 2023 gemäß der Verbandsstatistik mit einem nominalen Zuwachs von 10 % aufgrund der gut gefüllten Auftragsbücher noch positiv. Im vierten Quartal fiel das Plus mit 3 % jedoch wesentlich geringer aus als in den Vorquartalen. Am aktuellen Rand im Dezember 2023 drehte es bei nun abnehmenden Auftragsbeständen sogar ins Minus.

Vor dem Hintergrund der fehlenden Bestellungen prognostiziert der VDW für 2024 einen leichten Rückgang der Produktion von 3 %. Die Erwartungen richten sich an Wachstumssektoren wie Elektromobilität, Windkraft, Medizintechnik, Aerospace und Rüstung. Sie planen ihre Investitionen häufiger in Form von Projekten, die von der allgemeinen Konjunkturschwäche weniger beeinträchtigt werden als das Seriengeschäft, beispielsweise mit Job Shops. „In der größten Abnehmerregion Europa dürfte sich die Konjunktur erst im kommenden Jahre wieder erholen. Impulse könnten aus Osteuropa durch Investitionen der Automobilindustrie und im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien kommen“, sagt Heering abschließend

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