08.07.22 – ZVEI-Konjunkturbarometer Juli 2022

Geschäftsklima im Juni leicht verbessert

Mit einem Plus von 23 % gegenüber Vorjahr sind die – wertmäßigen – Bestellungen in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Mai 2022 erneut zweistellig gewachsen.

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Geschäftsklima. © ifo Institut

 
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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Auftragseingang. © Destatis/ZVEI

 
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Dabei kamen die stärkeren Impulse aus dem Inland. In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres belief sich der Auftragszuwachs auf 16 %. Die reale Produktion ist im Mai – auch bedingt durch zwei zusätzliche Arbeitstage – um 9 % gegenüber Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig erhöhten sich die nominalen Erlöse um nochmals deutlich stärkere 16 %. Auch im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai 2022 übertraf der prozentuale Zuwachs beim Umsatz den der Produktion. So zogen die aggregierten Branchenerlöse hier um 10 % auf 87,3 Mrd. Euro an. Der preisbereinigte Output rückte um knapp 3 % vor. Nach drei Monaten mit Rückgängen hat sich das Geschäftsklima in der heimischen Elektro- und Digitalindustrie im Juni wieder verbessert. Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen fielen günstiger aus als im Mai.

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Im Detail
Die (wertmäßigen) Bestellungen in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben sich auch im Mai d.J. weiter erhöht. Insgesamt stiegen sie um 22,8 % gegenüber Vorjahr. Dabei zogen die Auftragseingänge aus dem Inland (+31,6 %) doppelt so stark an wie die aus dem Ausland (+16,0 %). Kunden aus dem Euroraum orderten im Mai 10,7 % mehr als vor einem Jahr.

Bei den Bestellungen aus Drittländern belief sich das Plus auf 19,2 %. Im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai 2022 haben die Auftragseingänge ihren entsprechenden Vorjahreswert um 15,6 % übertroffen. Hier verbesserten sich die Inlandsorders um 16,7 % und die Auslandsbestellungen um 14,7 %. Geschäftspartner aus der Eurozone erhöhten ihre Orders in den ersten fünf Monaten um 17,2 %. Aus dem Nicht-Euroraum gingen 13,3 % mehr neue Aufträge ein als im Vorjahr.

Der reale d .h. preisbereinigte Output der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im Mai um 9,2 % gegenüber Vorjahr gestiegen . Dieser starke Anstieg erklärt sich allerdings auch vor allem dadurch, dass der diesjährige Mai zwei Arbeitstage mehr hatte als der letztjährige. Kumuliert von Januar bis Mai 2022 lag der Zuwachs der realen Produktion bei 2,6 % wiederum im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen im Juni etwas heraufgesetzt. Der Saldo aus Firmen, die in den nächsten drei Monaten mehr bzw. weniger herstellen wollen, erhöhte sich auf +30 % Punkte (nach +28 im Mai). Dagegen wurden die Beschäftigungspläne leicht abwärts revidiert. Hier gab der entsprechende Zähler von +24 auf +22 nach. Zuletzt zählte die Branche weiter 879 000 Beschäftigte. 10 500, also etwas mehr als ein Prozent, arbeiten kurz.

Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen konnten im Mai 2022 auf 18,2 Mrd. Euro zulegen, womit sie ihren Vorjahreswert um 16,4 % übertrafen. Der Inlandsumsatz kam auf 8,5 Mrd. Euro (+17,1 %) und der Auslandsumsatz auf 9,7 Mrd. Euro (+15,6 %). Dabei erhöhten sich die Geschäfte mit Partnern aus der Eurozone um 13,7 % auf 3,5 Mrd. Euro und die mit Kunden aus Drittländern um 16,9 % auf 6,2 Mrd. Euro.

In den vollen ersten fünf Monaten des laufenden Jahres erreichte der aggregierte Branchenumsatz einen Wert von 87,3 Mrd. Euro. Das waren 10,1 % mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Hier legten die Inlandserlöse um 13,6 % auf 41,3 Mrd. Euro und damit fast doppelt so stark zu wie die Auslandserlöse, die um 7,2 % auf 46,0 Mrd. Euro vorrückten. Im Euroraum wurden zwischen Januar und Mai 16,8 Mrd. Euro erlöst (+5,0 %) und mit Drittländern 29,2 Mrd. Euro (+ 8,5 %).

Nach drei Rückgängen in Folge ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Juni d.J. wiedergestiegen. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen verbesserten sich gegenüber Mai. 57 % der Branchenunternehmen beschrieben ihre wirtschaftliche Situation im Juni als gut. 36 % bezeichneten sie als stabil und 7 % als schlecht. Was die nächsten sechs Monate anbelangt, so rechnen 11 % der Firmen mit mehr, 72 % mit gleich vielen und 17 % mit weniger Geschäften. Auch die engeren Exporterwartungen zogen im Juni leicht an. Der Saldo aus Unternehmen, die in den kommenden drei Monaten von zunehmenden bzw. rückläufigen Lieferungen ins Ausland ausgehen, erhöhte sich von +9 % Punkten im Mai auf jetzt +10 Zähler.

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