10.01.22 – ZVEI-Konjunkturbarometer Januar 2022

Geschäftserwartungen verbessern sich

Nachdem sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie zwischen August und November 2021 eingetrübt hatte, zeigte es sich im Dezember wieder freundlicher. Die aktuelle Lage wurde etwas günstiger beurteilt als noch im November, die Geschäftserwartungen verbesserten sich gegenüber dem Vormonat sogar deutlich.

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie – Produktion und Beschäftigung. © ifo Institut

 
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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie – Geschäftsklima. © ifo Institut

 
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Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im November 2021 fünf Prozent mehr neue Bestellungen erhalten als vor einem Jahr. Damit lagen die Auftragseingänge nunmehr den zweiten Monat in Folge nur noch einstellig im Plus. Allerdings waren die Orders im November 2020 auch noch zweistellig gestiegen, sodass die jüngste Entwicklung nicht zuletzt auch auf einem Basiseffekt beruht. Zwischen Januar und November 2021 lief insgesamt ein Auftragsanstieg von 22,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2020 auf.
Die Produktion konnte im November wieder leicht um 1,5 % gegenüber Vorjahr zulegen. Der Umsatz der heimischen Elektro- und Digitalfirmen ist im November 2021 um 6 % gestiegen. Im Gesamtzeitraum von Januar bis November lagen Branchenoutput und -erlöse jeweils 10 % über Vorjahr. Der aggregierte Umsatz erreichte einen Stand von 181,4 Mrd. Euro.

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Im Detail
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im November 2021 insgesamt 5,0 % mehr neue Bestellungen erhalten als vor einem Jahr. Damit lagen die Auftragseingänge nunmehr den zweiten Monat in Folge nur noch einstellig im Plus. Allerdings waren die Orders im November 2020 auch noch zweistellig gestiegen, sodass der jüngste schwächere Anstieg nicht zuletzt auch auf einem Basiseffekt beruht.

Die Inlandsbestellungen gingen dabei im November 2021 um 3,4 % gegenüber Vorjahr zurück, die Auslandsaufträge legten hingegen um 12,7 % zu. Kunden aus der Eurozone orderten 0,6 % weniger, aus Drittländern gab es dagegen einen kräftigen Anstieg um 21,1 %. In den gesamten ersten elf Monaten des vergangenen Jahres lief damit ein Auftragsanstieg von 22,5 % gegenüber Vorjahr auf. Die Inlandsorders stiegen dabei um 17,3 %, die Auslandsaufträge mit einem Plus von 26,9 % noch kräftiger. Bestellungen aus dem Euroraum (+23,1 %) und aus Drittländern (+29,0 %) nahmen dabei in ähnlicher Größenordnung zu.

Die preisbereinigte Produktion der Elektro- und Digitalbranche hat sich im November 2021 um 1,5 % gegenüber Vorjahr erhöht. Kumuliert von Januar bis einschließlich November des vergangenen Jahres blieb der Output 9,5 % über dem entsprechenden 2020er Niveau. Ihre Produktionspläne haben die Elektrofirmen im Dezember wieder deutlich angehoben, nachdem es hier schon im November zu einem leichten Anstieg gekommen war. Der Saldo aus Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten mehr bzw. weniger herstellen wollen, liegt jetzt bei +36 % Punkten (November: +25). Versorgungsengpässe spielen weiterhin eine Rolle.

Die Beschäftigungspläne haben sich im Dezember verbessert. Die Zahl an Firmen, die demnächst Personal aufbauen wollen, übersteigt die Anzahl derer, die Entlassungen planen, weiter um 31 % Punkte. Zuletzt waren 875 000 Beschäftigte in der Branche tätig. Nur noch 15 000 davon sind von Kurzarbeit betroffen.

Der nominale Umsatz der heimischen Elektro-und Digitalfirmen ist im November 2021 um 5,9 % gegenüber Vorjahr auf 18,3 Mrd. eURO gestiegen. Die Inlandserlöse erhöhten sich um 5,6 % auf 8,9 Mrd. Euro und die Auslandserlöse um 6,2 % auf 9,4 Mrd. Euro. Während es beim Umsatz mit der Eurozone im November 2021 nur ein Plus von 2,8 % auf 3,4 Mrd. Euro gab, konnten sich die Geschäfte mit Drittländern um 8,0 % auf 6,0 Mrd. Euro verbessern.

Im Gesamtzeitraum von Januar bis November 2021 beliefen sich die aggregierten Branchenerlöse auf 181,4 Mrd. Euro, womit sie ihren Vorjahreswert um 9,8 % übertrafen. Der Inlandsumsatz stieg hier um 8,5 % auf 85,1 Mrd. Euro und der Auslandsumsatz um 11,1 % auf 96,3 Mrd. Euro. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum haben um 9,0 % gegenüber Vorjahr auf 34,6 Mrd. Euro zugenommen. Mit Drittländern wurden 61,7 Mrd. Euro umgesetzt ein Plus von 12,2 %.

Nachdem sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie von August bis November 2021 eingetrübt hatte, zeigte es sich im Dezember 2021 wieder freundlicher. Die aktuelle Lage wurde dabei etwas günstiger beurteilt als noch im November. Die Geschäftserwartungen verbesserten sich gegenüber dem Vormonat sogar deutlich. 54 % der Branchenfirmen bewerteten ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation im Dezember als gut. 36 % stuften sie als stabil und 10 % als schlecht ein. Gerichtet auf die kommenden sechs Monate, gingen 25 % der Elektrounternehmen von expandierenden, 62 % von gleichbleibenden und 13 % von nachlassenden Aktivitäten aus.

Die Exporterwartungen haben sich im Dezember wieder etwas verschlechtert. Hier fiel der Saldo aus Firmen, die in den nächsten drei Monaten mit mehr bzw. weniger Ausfuhren rechnen, gegenüber dem Vormonat um drei auf +17 Zähler.

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