20.04.20 – Internationale Automobilmärkte

Coronakrise lässt Märkte einbrechen

In Europa, China und Indien hat sich der Pkw-Absatz im März jeweils halbiert. In den USA und Brasilien ging es ebenfalls deutlich zweistellig abwärts. Lediglich in Japan blieb das Minus einstellig.

Automobilindustrie-und-Maerkte.jpg

Coronakrise lässt internationale Automobilmärkte im März einbrechen. © VDA

 

Die weltweite Corona-Pandemie hält die Automobilmärkte fest im Griff. Die zur Eindämmung notwendigen gesundheitspolitischen Maßnahmen, wie die massive Einschränkung des öffentlichen Lebens, die Schließung von Handelsbetrieben und die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit von Zulassungsstellen, haben zu teils massiven Einbrüchen geführt. In Europa (EU27 & EFTA & UK), China und Indien hat sich der Pkw-Absatz im März jeweils halbiert. In den USA und Brasilien ging es ebenfalls deutlich zweistellig abwärts. Lediglich in Japan blieb das Minus einstellig.

In Europa wurden im März insgesamt 853 100 Pkw neu zugelassen, 52 % weniger als im Vorjahresmonat. Die fünf größten Einzelmärkte zeigten sich durchweg rückläufig. Am stärksten ist der Absatz in Italien eingebrochen (-85 %); hier kam es bereits Anfang März zu ersten Eindämmungsmaßnahmen. In Frankreich (-72 %) und Spanien (-69 %) gingen die Neuzulassungen jeweils um fast drei Viertel zurück. Das Vereinigte Königreich verbuchte ein Minus von 44 %. In Deutschland gaben die Neuzulassungen um 38 % nach. Das erste Quartal 2020 schließt der europäische Pkw-Markt mit einem deutlichen Minus ab: 3,1 Mio. Neufahrzeuge entsprechen einem Rückgang von 26 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Das war seit Anfang der 2000er-Jahre das zulassungsschwächste erste Quartal, das in Europa registriert wurde.

 In den USA sank das Volumen der Verkäufe im März um 38 % auf 992 400 Light Vehicles (Pkw und Light Trucks). Zuletzt wurden im November 2011 weniger Fahrzeuge verkauft. Dabei ging der Absatz im Pkw-Segment um 46 % zurück. Im Light-Truck-Segment betrug das Minus 35 %. Nach den ersten drei Monaten im Jahr 2020 liegt der US-Markt mit 13 % im Minus (3,5 Mio. Einheiten).

 Der chinesische Markt musste auch im März einen starken Rückgang verbuchen: Das Marktvolumen ging um 48 % auf 1,0 Mio. Neufahrzeuge zurück. Mit 2,8 Mio. ausgelieferten Fahrzeugen war das erste Quartal 2020 damit das absatzschwächste Quartal seit 2011. Das Minus in Höhe von 45 % im bisherigen Jahresverlauf ist der größte Rückgang in einem Quartal auf dem chinesischen Markt.

 Auch der indische Pkw-Markt hat im März einen deutlichen Rückgang verzeichnen müssen. Mit 143 000 verkauften Pkw lag das Marktvolumen 51 % unter Vorjahresniveau. Im ersten Quartal wurden insgesamt 657 200 Pkw abgesetzt. Dies bedeutet einen Rückgang von 22 % gegenüber dem ersten Quartal 2019.

 Der japanische Pkw-Markt gab im März um 9 % nach und erreichte ein Niveau von 485 200 Einheiten. Im laufenden Jahr wurden bisher 1,1 Mio. Pkw verkauft, 10 % weniger als in den ersten drei Monaten des Vorjahres.

 In Brasilien fiel der Absatz von Light Vehicles im März um 22 %, sodass ein Absatzniveau von 156 300 Neufahrzeugen erreicht wurde. Im ersten Quartal wurden insgesamt 534 300 Light Vehicles neu zugelassen, 8 % Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 Der russische Light-Vehicle-Markt entwickelte sich im ersten Quartal noch entgegen dem weltweiten Abwärtstrend: Mit 398 500 Neufahrzeugen wurden rund 2 % mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum.

 www.vda.de