22.01.21 – ZVEI-Außenhandelsreport (Januar 2021)
Branchenausfuhren: Januar bis November 2020 6,5 % niedriger als Vorjahr
Während die Exporte der deutschen Elektroindustrie im November 2020 noch leicht – um 0,5 % – rückläufig waren, konnten die Elektroimporte um 7,5 % gegenüber Vorjahr zulegen und lagen damit wertmäßig fast so hoch wie die Ausfuhren (jeweils knapp 19 Mrd. Euro).
Die Lieferungen nach China und Polen, aber auch nach Großbritannien, zogen im November zweistellig an. Zuwächse gab es auch im Ausfuhrgeschäft mit Österreich und den Niederlanden, wohingegen die Exporte in die USA, nach Frankreich, Italien und Tschechien hier ihre jeweiligen Vorjahreswerte noch verfehlten.
In den gesamten ersten elf Monaten des vergangenen Jahres kamen die aggregierten Branchenausfuhren auf 185,2 Mrd. Euro, womit sie um 6,5 % niedriger waren als im Jahr davor. Der Rückgang lag damit in der gleichen Größenordnung wie bei Produktion und Umsatz. Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland entwickelten sich vergleichsweise besser. Sie nahmen zwischen Januar und November 2020 nur um knapp 3,5 % Prozent auf 172,3 Mrd. Euro ab.
Im Detail
Die Ausfuhren fielen mit 18,9 Mrd. Euro noch um 0,4 % niedriger aus als im November 2019. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse kamen dagegen um 7,6 % gegenüber Vorjahr voran. Sie beliefen sich auf 18,8 Mrd. Euro und waren damit wertmäßig diesmal fast so hoch wie die Exporte.
Im Gesamtzeitraum von Januar bis November des vergangenen Jahres gaben die aggregierten Branchenausfuhren um 6,6 % gegenüber Vorjahr auf 185,2 Mrd. Euro nach. Auch hier schlugen sich die Elektroeinfuhren merklich besser. Ihr Rückgang um 3,4 % auf 172,3 Mrd. Euro in den ersten elf Monaten fiel nur etwa halb so hoch aus wie die Einbußen bei den Ausfuhren.
Industrieländer
Die Branchenlieferungen in die Industrieländer fielen im November 2020 um 2,1 % gegenüber Vorjahr auf 11,9 Mrd. Euro. Die Elektroexporte nach Tschechien brachen hier um 27,9 % auf 885 Mio. Euro ein. Hohe Rückgänge waren auch bei den Ausfuhren nach Japan (-8,9 % auf 242 Mio. Euro), in die USA (-7,6 % auf 1,4 Mrd. Euro) und nach Südkorea (-5,9 % auf 226 Mio. Euro) zu verzeichnen. Bei den Lieferungen nach Italien (-2,8% auf 931 Mio. Euro), in die Schweiz (-2,4 % auf 630 Mio. Euro) und nach Frankreich (-1,0 % auf 1,2 Mrd. Euro) waren die Verluste geringer. Dagegen konnten die Exporte in die Niederlande (+5,8 % auf 915 Mio. Euro), nach Spanien (+10,2 % auf 673 Mio. Euro) und auch nach Großbritannien (+15,5 % auf 840 Mio. Euro) im November 2020 zulegen.
Kumuliert von Januar bis November 2020 wurden Elektroerzeugnisse im Wert von 117,2 Mrd. Euro in die Industrieländer geliefert 7,9 % weniger als im Vorjahr.
Schwellenländer
Die Elektroexporte in die Schwellenländer schafften im November 2020 ein Plus. Sie erhöhten sich um 2,5 % gegenüber Vorjahr auf 7,0 Mrd. Euro.
Während die Ausfuhren nach Polen (+20,5 % auf 1,2 Mrd. Euro) und China (+13,6 % auf 2,2 Mrd. Euro) deutlich gesteigert werden konnten, zogen die Exporte nach Ungarn (+0,8 % auf 598 Mio. Euro) und Rumänien (+0,2 % auf 364 Mio. Euro) allenfalls leicht an. Auf der anderen Seite gaben die Branchenlieferungen nach Brasilien (-4,4% auf 98 Mio. Euro), in die Türkei (-7,6 % auf 304 Mio. Euro) und nach Malaysia (-7,7 % auf 176 Mio. Euro) nach. Zweistellige Rückgänge wurden bei den Exporten nach Südafrika (-11,7 % auf 79 Mio. Euro), Indien (-12,5 % auf 161 Mio. Euro) und Russland (-19,2 % auf 350 Mio. Euro) verbucht. In den gesamten ersten elf Monaten des vergangenen Jahres sanken die Exporte in die Schwellenländer um 4,1 % gegenüber Vorjahr auf 68,0 Mrd. Euro.