07.06.22 – Rohrbiegemaschinen

Biegen ohne Werkzeugwechsel

Rund 400 km an Rohren, die aus 52 000 einzelnen Abschnitten bestehen, sind in einem Kreuzfahrtschiff verbaut. Diese Menge bearbeitet das Rohrzentrum der Meyer Werft für jedes Schiff, das die Werft vom Stapel lässt. Der Papenburger Schiffbauer setzt dafür erneut auf zwei Rohrbiegemaschinen von Schwarze-Robitec.

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Die „Spectrum of the Seas“ ist ein Luxusliner der „Quantum“-Klasse mit knapp 348 m Länge, die auf der Meyer Werft entstand und 2019 ausgeliefert wurde. © Meyer Werft

 
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Eine „CNC 220 HD MW“ ist eine von zwei Rohrbiegemaschinen von Schwarze-Robitec, die bei der Meyer Werft in Papenburg künftig eine Vielzahl unterschiedlicher Rohre bearbeiten werden. © Schwarze-Robitec

 

„Made in Germany“ stechen die Kreuzfahrtschiffe und Fähren der Meyer Werft auf allen Weltmeeren in See. Seit mehr als 17 Jahren setzt der Schiffbauer dafür auf die Rohrbiegemaschinen von Schwarze-Robitec. Nun hat der Kölner Rohrbiegeexperte zwei neue Maschinen bei der Meyer Werft in Betrieb gesetzt: Eine „CNC 100 HD MW“ biegt Stahl- und Edelstahlrohre mit Durchmessern von 42,2 bis 88,9 mm, eine „CNC 220 HD MW“ übernimmt den Bereich von 114 bis 219 mm.

Beide Maschinen sind mit einem 5-fach-Werkzeugturm ausgestattet, sodass ein Großteil der benötigten Werkzeuge dank des Mehrebenenwerkzeugaufbaus gleichzeitig gerüstet bleibt. Damit können Rohre unterschiedlicher Durchmesser und Wandstärken ohne Werkzeugwechsel gebogen werden. Komponenten wie Gleitschiene und Spannbacken oder auch die massive Biegeschablone sind bei den im Schiffbau zu bearbeitenden Rohren sehr groß und schwer. Ein Wechsel, der aufwendig per Kran erfolgt, birgt Qualitätsrisiken für das Ergebnis, weil das Werkzeug jeweils neu eingestellt werden muss. Die Meyer Werft hat dagegen für eine andere Rohrabmessung nur den Biegedorn und die Spannpatroneneinsätze im Wendekopf zu wechseln. Somit profitiert der Schiffbauer von einer Rüstzeitersparnis und einem gleichbleibend hochwertigen Biegeergebnis.

Halbautomatisiert beladen

Zu jeder Maschine lieferte Schwarze-Robitec auch eine halbautomatisierte Beladevorrichtung: Ein Magazin vereinzelt auf manuelle Anforderung die Rohre, die dann einem Beladetisch übergeben werden. Dieser höhenverstellbare Tisch transportiert das Rohr auf die entsprechende Beladehöhe und führt es dort in den Wendekopf der Maschine für den anschließenden Biegevorgang. Das vereinfacht den sonst mitunter gefährlichen Prozess nochmals und stellt einen Sicherheitsfaktor für die Meyer Werft dar, denn auch das Beladen langer und mehrere 100 kg schwerer Rohre lässt sich sonst nur mit einem Kran und einer ausbalancierten Aufhängung an zwei Punkten bewerkstelligen.

Seit 2004 waren im Meyer-Werft-Rohrzentrum zwei vergleichbare Maschinen von Schwarze-Robitec im Einsatz, die nun an einen anderen Standort verlegt wurden. An ihre Stelle treten in Papenburg die neuen Modelle, die auf dem aktuellen Stand der Technik mit weiterentwickelter Steuerung und Bedienung sind – für den Bau weiterer Schiffe, die in Deutschland vom Stapel laufen.

Schwarze-Robitec GmbH
Olpener Straße 460 – 474
51109 Köln
Tel.: 49 221 890080
sales@schwarze-robitec.com
www.schwarze-robitec.com
Tube 5-E31

Meyer Werft GmbH & Co. KG
Industriegebiet Süd
26871 Papenburg
Tel.: 49 4961 810
info@meyerwerft.de
www.meyerwerft.de