17.07.23 – Fronius

Automobilkonferenz „Joining Smart Technologies“

Rund 130 Teilnehmer aus 16 Ländern nutzten die Konferenz in Sattledt, Österreich, für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch und zeigten sich vom Networking in lockerer Atmosphäre begeistert.

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Viele Konferenzteilnehmer nutzten die Gelegenheit, den deutlich vergrößerten Produktionsstandort in Sattledt zu besichtigen: einer von fünf Fronius Standorten in Österreich, der sowohl 100 % gasfrei als auch zu 100 % mit Energie aus erneuerbaren Quellen betrieben wird. © Fronius

 
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Rüdiger Daub von der TU München und dem Fraunhofer-Institut unterstrich den Wert der Digitalisierung für den effizienten Einsatz von Ressourcen in der Produktion. Er betonte aber auch, dass die Schritte wohlüberlegt und mit Weitblick geplant werden sollten. © Fronius

 
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Im Mai war Fronius bereits zum siebten Mal Gastgeber für die internationale Automobilkonferenz mit dem Titel „Joining Smart Technologies“. Am Podium standen sowohl Experten für Automobilbau als auch Koryphäen für künstliche Intelligenz sowie Nachhaltigkeitsprofis namhafter Unternehmen. Sie alle sorgten für einen abwechslungsreichen Informationsmix im Kontext der Fügetechnologie und berichteten von aktuellen Entwicklungen und richtungsweisenden Trends.

Nachhaltigkeit stand sowohl aus ökologischer und ökonomischer als auch aus sozialer Sicht im Mittelpunkt der Expertenvorträge. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass die Digitalisierung der Fügetechnologie ein hervorragendes Werkzeug ist, um in der Automobilindustrie noch effizienter und ressourcenschonender fertigen zu können. Rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 16 Ländern nutzten die Konferenz in Sattledt, Österreich, für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch und zeigten sich vom Networking in lockerer Atmosphäre begeistert.

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz

Bereits im Eröffnungsvortrag verdeutlichte Rüdiger Daub – von der Technischen Universität München und dem Fraunhofer IGCV –, dass gezielt eingesetzte Digitalisierung ein zentrales Werkzeug darstellt, um Ressourcen in der Produktion effizient einzusetzen. Prozess-Monitoring, automatisierte Qualitätskontrolle, Predictive Maintenance und Assistenzsysteme für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nur einige digitale Lösungen, die Unternehmen einerseits helfen können, ökonomisch nachhaltig zu sein, und andererseits dazu beitragen, die ökologischen Ziele, die wir uns als Gesellschaft gesetzt haben, zu erreichen.

In seiner Keynote „KI in der (Automobil-)Produktion – wohin geht der Weg?!“ lieferte Oliver Riedel – vom Institute for Control Engineering of Machine Tools & Manufacturing Units an der Universität Stuttgart – Ansatzpunkte, wie KI in komplexen Prozessen mit enormen Datenmengen große Erleichterung bringen kann. Aber er stellte auch Überlegungen an, in welchen Fällen klassische statistische Methoden hilfreich sind. Jedenfalls geht er aber davon aus, dass der Mensch auch künftig eine bedeutende Rolle einnehmen wird, um Prozesse zu beschreiben, Modelle und Algorithmen zu entwickeln sowie die Ergebnisse zu interpretieren und Abläufe entsprechend zu optimieren.

Ökologische Bilanzierung in der Schweißtechnologie

Andreas Pittner, Teamleiter Lichtbogenschweißen an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin, präsentierte eine Ökobilanzierung von Schweißprozessen. Dieser umfassenden Lebenszyklusbewertung (Life Cycle Assessment, LCA) kommt in der Industrie angesichts der CO2-Einsparungs-Zielvorgaben steigende Bedeutung zu. Sie ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Charakterisierung schweißtechnischer Produktionsketten und ermöglicht es, die Umweltauswirkungen für Schweißprozesse zu definieren und Reduktionspotenziale bei Energie, Fülldraht und Schutzgas zu identifizieren. Diese Erkenntnisse dienen dazu, bereits in der Planungs- und Designphase eines Produkts dessen Ökobilanz abzuschätzen.

Nachhaltig ist wirtschaftlich

Dass es für Nachhaltigkeit den Blick auf das Gesamtsystem benötigt, führte Poldi Heidrich von Kuka Deutschland ins Treffen. Er zeigte Potenziale auf, wie vorausschauende Roboterintegration den Energieverbrauch und somit den CO2-Fußabdruck in Fertigungslinien verringern kann. Weitere Praxisbeispiele dafür, dass die ökologische und sozial nachhaltige Ausrichtung eines Unternehmens zusehends auch ökonomische Wettbewerbsvorteile bringt, bestätigten die Vorträge von Voestalpine, Siemens, BMW, Audi und nicht zuletzt von Fronius selbst.

Wie relevant die soziale Komponente von Nachhaltigkeit in der VUCA-Welt ist, beleuchteten Alexander Brendel-Schauberger und Bernhard Freiseisen von der FH Oberösterreich. Auf Grundlage der Ergebnisse einer empirischen Untersuchung bei B2B-Unternehmen erläuterten sie, welche organisatorischen Rahmenbedingungen bei Unternehmen wichtig sind, um in einem dynamischen Umfeld auf lange Sicht bestehen zu können. Wesentliche Schlüssel dafür sind dezentrale Entscheidungsfindung und befähigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich sowohl mit dem Unternehmenszweck als auch mit den Unternehmensaktivitäten identifizieren können. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels wird authentisches Handeln für Unternehmen immer mehr zum Zünglein an der Waage.

www.fronius.com

Info

Mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit, ein aktueller Exportanteil von 89 Prozent und 1.366 aktive Patente: Das ist Fronius. Das Familienunternehmen aus Österreich wurde 1945 als regionaler Ein-Mann-Betrieb gegründet und gehört heute zu den Global Playern mit 37 internationalen Tochtergesellschaften sowie einem Netzwerk an Vertriebspartnern in mehr als 60 Ländern.