10.06.22 – ZVEI-Konjunkturbarometer Juni 2022

Im April 12 % mehr Bestellungen

Im April 2022 – nach März dem nunmehr zweiten bereits voll in den Ukraine-Krieg fallenden Monat – hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie insgesamt 12 % mehr Bestellungen erhalten als vor einem Jahr. In den gesamten ersten vier Monaten dieses Jahres belief sich das Bestellplus damit auf 14 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Geschäftsklima. © ifo Institut

 
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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Produktion und Beschäftigung. © ifo Institut

 
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Die reale Produktion hat im April um 3,5 % nachgegeben. Allerdings spielen hier zwei Effekte rein. So hatte der diesjährige April einen Arbeitstag weniger als der letztjährige (Arbeitstageeffekt). Zudem lag der Vergleichswert diesmal sehr hoch, da der Output im April 2021 um mehr als ein Viertel gestiegen war (Basiseffekt). Von Januar bis April lag die preisbereinigte Produktion anderthalb Prozent höher als im Vorjahr.

Der nominale Umsatz erhöhte sich im April um 4% gegenüber Vorjahr. In den ersten vier Monaten belief sich der Zuwachs auf 8,5 %. Absolut kamen die aggregierten Branchenerlöse damit auf 69,2 Mrd. Euro.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat im Mai den dritten Monat in Folge nachgegeben. Diesmal gab es eine deutliche Korrektur bei der Lagebewertung, wohingegen sich die Geschäftserwartungen wieder etwas erholt haben. Auch die Produktions- und Beschäftigungspläne wurden im Mai wieder leicht angehoben.

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Im Detail:
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im April 2022 – dem zweiten bereits voll in den Ukraine-Krieg fallenden Monat – insgesamt 11,8 % mehr neue Bestellungen erhalten als im gleichen Vorjahresmonat. Dabei erhöhten sich Inlands- und Auslandsorders ähnlich stark, erstere um 12,2 % und letztere um 11,5 %. Aus der Eurozone gingen im April nur 3,4 % mehr Aufträge ein als vor einem Jahr, wohingegen sich die Bestellungen aus Drittländern um 15,9 % erhöhten.

In den vollen ersten vier Monaten d.J. lagen die Auftragseingänge der Branche um 13,9 % über ihrem Vorjahreswert. Hier zogen die Inlandsorders um 13,0 % an, und die Bestellungen aus dem Ausland rückten um 14,5 % vor. Die Aufträge von Kunden aus dem Euroraum stiegen von Januar bis April um 18,7 %. Aus Drittländern kamen 12,3 % mehr Bestellungen als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Der reale, d.h. preisbereinigte, Output der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im April um 3,5 % unter Vorjahr geblieben. Hier sind allerdings zwei Effekte zu berücksichtigen. Zum einen hatte der diesjährige April einen Arbeitstag weniger als der letztjährige (Arbeitstageeffekt). Zum anderen war die Produktion vor einem Jahr um mehr als ein Viertel gestiegen, sodass die Messlatte jetzt sehr hoch lag (Basiseffekt). Von Januar bis April gab es ein Produktionsplus von 1,4 % gegenüber Vorjahr.

Sowohl ihre Produktions- als auch Beschäftigungspläne haben die Elektrofirmen im Mai wieder etwas angehoben. So stieg der Saldo aus Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten mehr bzw. weniger herstellen wollen, von +26 (im April) auf +28 %- Punkte. Im Fall der Beschäftigungspläne verbesserte er sich von +22 auf +24 Zähler. Zuletzt waren 879.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Branche tätig. Lediglich 10.200 sind noch in Kurzarbeit.

Mit 16,4 Mrd. Euro lagen die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen im April 2022 um 3,8 % höher als vor einem Jahr. Dabei entwickelte sich der Inlandsumsatz mit einem Plus von 7,0 % auf 7,8 Mrd. Euro besser als der Auslandsumsatz, der lediglich um 1,3 % auf 8,6 Mrd. Euro zulegen konnte. Das Geschäft mit der Eurozone stagnierte im April (-0,1 % auf 3,1 Mrd. Euro). Die Erlöse mit Kunden aus Drittländern zogen um 2,1 % auf 5,5 Mrd. Euro an.

In den gesamten ersten vier Monaten d.J. kam der aggregierte Branchenumsatz auf 69,2 Mrd. Euro, womit er seinen entsprechenden Vorjahreswert um 8,5 % übertraf. Auch hier  rückten die Inlandserlöse (+12,7 % auf 32,8 Mrd. Euro) weiter vor als die Auslandserlöse (+5,3 % auf 36,4 Mrd. Euro). Der Umsatz mit dem Euroraum erhöhte sich von Januar bis April um 3,0 % auf 13,3 Mrd. Euro. Im Geschäft mit Drittländern gab es einen Zuwachs von 6,7 % auf 23,1 Mrd. Euro.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im Mai 2022 den dritten Monat in Folge gesunken. Der Rückgang ging diesmal auf eine deutliche Korrektur der  Beurteilung der aktuellen Lage zurück. Die allgemeinen Geschäftserwartungen erholten sich dagegen wieder etwas. 53 % der Branchenunternehmen bewerteten ihre gegenwärtige  wirtschaftliche Situation im Mai als gut. 40 % befanden sie als stabil und 7 % als schlecht.

Mit Blick auf die kommenden sechs Monate gaben noch 15 % der Firmen an, mit mehr Geschäft zu rechnen. 60 % gingen von gleichbleibenden und 25 % von rückläufigen Aktivitäten aus. Nach dem Anstieg im April gaben die Exporterwartungen im Mai wieder nach. Hier liegt der Saldo aus Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten mit mehr bzw. weniger Ausfuhren planen, jetzt bei +9 %-Punkten (verglichen mit +13 im April).

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