15.12.23 – Einfuhren gaben im Oktober deutlich stärker nach als die Ausfuhren

Elektroexporte verzeichnen weiteren moderaten Rückgang

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben ihren Vorjahreswert im Oktober 2023 um 2,1 % verfehlt. Absolut erreichten sie 20,5 Mrd. Euro.

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Wachstum brachten im Oktober noch die Exporte in die Türkei, die um 17,6 % auf 372 Mio. Euro zulegen konnten. © ZVEI/Destatis

 
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Bei den Importen verlief die Entwicklung im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Oktober 2023 positiv. © ZVEI/Destatis

 
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„Zwar war der jüngste Rückgang der nunmehr vierte in Folge. Für die zusammengenommenen ersten zehn Monate dieses Jahres ist aber weiterhin ein Zuwachs zu vermelden“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. So konnten die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland von Januar bis Oktober noch um 4,5 % gegenüber Vorjahr auf 212,1 Mrd. Euro zulegen.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland gaben im Oktober deutlich stärker nach als die Ausfuhren. Hier gab es ein Minus von 8,6 % gegenüber Vorjahr auf 22,1 Mrd. Euro. Aber auch bei den Importen verlief die Entwicklung im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Oktober 2023 positiv. Mit einem Plus von 4,8 % auf 225,2 Mrd. Euro fiel der Zuwachs hier letztlich ähnlich hoch aus wie bei den Exporten.

Die Elektroausfuhren nach Europa sind im Oktober 2023 um 4,8 % gegenüber Vorjahr auf 12,6 Mrd. Euro zurückgegangen. Die Lieferungen allein in die Eurozone gaben dabei in gleicher Größenordnung nach, nämlich um 4,6 % auf 6,6 Mrd. Euro. Wachstum brachten im Oktober noch die Exporte in die Türkei, die um 17,6 % auf 372 Mio. Euro zulegen konnten. Dagegen waren die Lieferungen nach Italien (- 1,7 % auf 1,0 Mrd. Euro), ins Vereinigte Königreich (- 2,3 % auf 808 Mio. Euro), in die Schweiz (- 4,6 % auf 691 Mio. Euro) und die Niederlande (- 5,8 % auf 1,2 Mrd. Euro), nach Spanien (- 6,0 % auf 718 Mio. Euro), Frankreich (- 6,9 % auf 1,2 Mrd. Euro), Polen (- 7,0 % auf 1,0 Mrd. Euro), Ungarn (- 7,7 % auf 627 Mio. Euro), Österreich (- 8,8 % auf 859 Mio. Euro) und Tschechien (- 12,5 % auf 836 Mio. Euro) allesamt rückläufig.

In der vollen Periode von Januar bis einschließlich Oktober 2023 summierten sich die Ausfuhren ins gesamte Europa auf 134,0 Mrd. Euro und übertrafen ihren entsprechenden Vorjahreswert damit noch um 5,1 %. Die Exporte in den Euroraum wuchsen hier um gut zwei Prozentpunkte stärker, und zwar um 7,3 % auf 72,1 Mrd. Euro.

Die Elektroausfuhren in die Länder außerhalb Europas zogen im Oktober 2023 um 2,8 % gegenüber Vorjahr auf 7,9 Mrd. an. Hier standen sich – teils hohe – Zuwächse im Exportgeschäft mit Indien (+ 24,7 % auf 270 Mio. Euro), Brasilien (+ 21,3 % auf 154 Mio. Euro), Mexiko (+ 17,2 % auf 302 Mio. Euro), den USA (+ 6,4 % auf 2,2 Mrd. Euro) und Hongkong (+ 1,7 % auf 169 Mio. Euro) auf der einen Seite sowie Rückgänge bei den Lieferungen nach Südkorea (- 0,3 % auf 306 Mio. Euro), China (- 0,3% auf 2,1 Mrd. Euro), Japan (- 4,0 % auf 251 Mio. Euro), Malaysia (- 9,5% auf 221 Mio. Euro), Taiwan (- 17,5 % auf 255 Mio. Euro) oder Singapur (- 21,9 % auf 162 Mio. Euro) auf der anderen Seite gegenüber.

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Oktober 2023 kamen die Elektrolieferungen in Länder außerhalb unseres eigenen Kontinents auf 78,1 Mrd. Euro und konnten ihren vergleichbaren Vorjahreswert damit um 3,5 % übertreffen.

„Die Exporte in die beiden größten Absatzmärkte USA und China lieferten sich in den ersten zehn Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte Gontermann. Sie beliefen sich jeweils auf 21,0 Mrd. Euro. Während erstere hier allerdings um 8,0 % gegenüber Vorjahr wuchsen, gingen letztere um 4,1 % zurück.

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