17.10.22 – Ähnlich positiv entwickelt wie Auftragseingänge, Produktion und Umsatz

Elektroexporte legen zuletzt zweistellig zu

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August 2022 zweistellig gewachsen. Sie erhöhten sich gegenüber Vorjahr um 15,8 % auf 20,4 Mrd. Euro.

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Exporte und Importe. © Destatis/ZVEI

 

„Wie zu erwarten war, haben sich die Exportzahlen der Branche damit im August ähnlich positiv entwickelt wie Auftragseingänge, Produktion und Umsatz“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Im Gesamtzeitraum von Januar bis August 2022 lagen die kumulierten Elektroausfuhren bei 156,8 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 7,8 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland legten im Vergleich zu den Ausfuhren erneut doppelt so stark zu: Mit 21,2 Mrd. Euro übertrafen die Importe im August 2022 ihr Vorjahresniveau um 30,1 %. In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres sind sie um 18,0 % gegenüber Vorjahr auf 165,5 Mrd. Euro gestiegen.

„Damit steuert der diesjährige deutsche Elektro-Außenhandel auf sein erstes Defizit seit der Jahrtausendwende zu“, so Gontermann.

Die Elektroexporte in die Länder der Eurozone lagen im August dieses Jahres bei 5,9 Mrd. Euro, ein Plus von 11,2 % gegenüber Vorjahr. Hier stiegen insbesondere die Lieferungen in die Slowakei (+ 20,7 % auf 230 Mio. Euro), nach Portugal (+ 20,3 % auf 173 Mio. Euro) und Slowenien (+ 20,3 % auf 82 Mio. Euro) um jeweils mehr als ein Fünftel. Aber auch bei den Ausfuhren in die Niederlande (+ 18,1 % auf 1,1 Mrd. Euro), nach Italien (+ 16,4 % auf 808 Mio. Euro), Österreich (+ 12,3 % auf 885 Mio. Euro) und Frankreich (+ 11,4 % auf 1,1 Mrd. Euro) gab es zweistellige Zuwächse. Während die Exporte nach Belgien (+ 5,2 % auf 432 Mio. Euro) und Spanien (+ 4,6 % auf 591 Mio. Euro) auch noch solide zulegen konnten, reduzierten sich die Lieferungen nach Finnland im August um 9,3 % auf 167 Millionen Euro. Jene nach Irland verloren noch deutlicher (- 23,5 % auf 87 Mio. Euro).

In den ersten acht Monaten dieses Jahres beliefen sich die Branchenlieferungen in den Euroraum auf 50,7 Mrd. Euro, womit sie 7,3 % über ihrem Vorjahreswert rangierten.

Die Elektroausfuhren in die Länder außerhalb der Eurozone kamen im August auf 14,5 Mrd. Euro (+ 17,8 % zum Vorjahr). Vor allem die Branchenausfuhren nach Taiwan (+ 37,5 % auf 313 Mio. Euro), in die Türkei (+ 35,6 % auf 334 Mio. Euro), nach Rumänien (+ 35,0 % auf 439 Mio. Euro), in die USA (+ 31,4 % auf 2,2 Mrd. Euro), nach Südkorea (+23,7 % auf 317 Mio. Euro) und Ungarn (+21,8 % auf 693 Mio. Euro) stiegen hier stark an. Zweistellig wuchsen auch die Lieferungen nach Polen (+ 19,7 % auf 1,0 Mrd. Euro), in die Schweiz (+ 19,2 % auf 725 Mio. Euro), nach China (+ 16,5 % auf 2,4 Mrd. Euro) und Tschechien (+ 11,4 % auf 871 Mio. Euro). Die Exporte ins Vereinigte Königreich (+ 8,1 % auf 806 Mio. Euro) und nach Japan (+ 7,4 % auf 261 Mio. Euro) erhöhten sich ebenfalls. Demgegenüber waren die Lieferungen nach Schweden (- 11,2 % auf 400 Mio. Euro) rückläufig. „Weiter abwärts ging es auch für die Branchenausfuhren nach Russland und in die Ukraine“, sagte Gontermann. „Erstere gaben im August um 70 % auf nur noch 96 Millionen Euro nach, letztere um 16 % auf 41 Millionen Euro.

Kumuliert von Januar bis August 2022 lagen die Ausfuhren in Drittländer bei 106,1 Mrd. Euro und somit 7,9 % über Vorjahr.

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