07.11.24 – Trendwende im Exportgeschäft lässt noch auf sich warten

Deutsche Elektro- und Digitalindustrie exportiert weniger

Die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August 2024 geringer ausgefallen als ein Jahr zuvor: Mit einem Wert von 18,6 Mrd. Euro verfehlten sie ihr Vorjahresniveau um 7,6 %.

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„Der Rückgang im August zeigt, dass eine Trendwende im Exportgeschäft noch auf sich warten lässt“, kommentiert ZVEI-Konjunkturexperte Matthias Düllmann. © ZVEI

 
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Die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August 2024 geringer ausgefallen als ein Jahr zuvor: © ZVEI

 
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„Der Rückgang im August zeigt, dass eine Trendwende im Exportgeschäft noch auf sich warten lässt“, kommentiert ZVEI-Konjunkturexperte Matthias Düllmann.

In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres summierten sich die Branchenausfuhren insgesamt auf 163,3 Mrd. Euro – ein Minus von 3,5 % zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland lagen im August 8,0 % unter Vorjahr (18,7 Mrd. Euro). Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August 2024 kamen die Importe zusammengenommen auf einen Wert von 165,1 Mrd. Euro (- 7,9 %).

Nach Europa exportierte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im August 2024 Waren im Wert von 10,9 Mrd. Euro – ein Rückgang von 8,2 % gegenüber Vorjahr. Die Exporte in die Eurozone fielen deutlicher um 12,6 % auf 5,3 Mrd. Euro. Zuwächse konnten im Geschäft mit europäischen Abnehmerländern noch mit der Türkei (+ 15,5 % auf 426 Mio. Euro) und Ungarn (+ 4,2 % auf 661 Mio. Euro) erzielt werden.

Dagegen verzeichneten die Unternehmen der Elektro- und Digitalindustrie im August 2024 Rückgänge bei den Lieferungen nach Tschechien (- 0,1 % auf 782 Mio. Euro), UK (- 1,8 % auf 756 Mio. Euro), in die Schweiz (- 2,9 % auf 650 Mio. Euro), nach Spanien (- 5,6 % auf 558 Mio. Euro) und Polen (- 6,5 % auf 897 Mio. Euro). Die Exporte nach Frankreich (- 12,1 % auf 1,0 Mrd. Euro), in die Niederlande (- 14,4 % auf 1,0 Mrd. Euro), nach Österreich (- 17,3 % auf 720 Mio. Euro) und Italien (- 21,9 % auf 605 Mio. Euro) büßten jeweils zweistellig ein.

Von Januar bis einschließlich August 2024 erreichten die aggregierten Branchenausfuhren nach Europa einen Wert von 100,9 Mrd. Euro, was einem Minus von 5,6 % gegenüber Vorjahr entspricht. Im gleichen Zeitraum kamen die Exporte in die Eurozone auf 53,5 Mrd. Euro (-7,3%).

„Bei den Branchenlieferungen in Länder außerhalb Europas war das Minus etwas weniger ausgeprägt“, so Düllmann. Sie sanken im August 2024 um 6,6 % gegenüber Vorjahr auf 7,7 Mrd. Euro.

Die Elektroexporte nach Brasilien erhöhten sich im August um 10,9 % (zum Vorjahr) auf 161 Mio. Euro. Demgegenüber gingen die Exporte nach Indien (- 1,9 % auf 268 Mio. Euro), in die USA (- 3,5 % auf 2,2 Mrd. Euro), nach Hongkong (- 4,0 % auf 169 Mio. Euro), Japan (- 4,2 % auf 246 Mio. Euro) und Malaysia (- 4,4 % auf 199 Mio. Euro) zurück. Jene nach China (- 10,3 % auf 2,0 Mrd. Euro), Südkorea (- 10,9 % auf 266 Mio. Euro), Mexiko (- 11,7 % auf 279 Mio. Euro), Singapur (- 21,0 % auf 155 Mio. Euro) und Taiwan (- 25,8 % auf 229 Mio. Euro) reduzierten sich deutlich. „Zwar sind die Exporte nach China im bisherigen Jahresverlauf insgesamt noch im Plus. Mit dem zweistelligen Minus im August haben Hoffnungen auf eine Belebung des China-Geschäfts jetzt aber einen kräftigen Dämpfer erhalten“, sagt Düllmann.

In den ersten acht Monaten des Jahres rangierten die aggregierten Elektroexporte in Länder außerhalb Europas mit 62,4 Mrd. Euro auf ihrem Vorjahresniveau.

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