12.12.25 – Assistenzsystem

Fronius präsentiert den Schweißdraht als Sensor

Robotergestütztes Schweißen: Das patentierte Assistenzsystem, das seit Jahren erfolgreich in der Automobilindustrie eingesetzt wird, ist upgedatet.

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WireSense erkennt dank der hochfrequenten reversierenden Drahtbewegung, die durch die Antriebseinheit Robacta CMT ermöglicht wird (Bild), präzise kleinste Höhenunterschiede, Kanten und Spalte am Bauteil. © Fronius

 
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Die Drahtelektrode wird mit Fronius WireSense zum Sensor, um die Position des Bauteils exakt zu bestimmen. Positionsabweichungen werden exakt erkannt und der Schweißnaht-Verlauf wird entsprechend korrigiert. © Fronius

 

Erstmals werden auch die Bau- und Landmaschinenbranche, der gewerbliche Transport und die metallverarbeitende Industrie allgemein adressiert. Ab sofort überzeugt die Exaktheit von WireSense bei sämtlichen gängigen Nahtgeometrien auch im Stahl- und Behälterbau oder bei Chrom-Nickel-Bauteilen.

Trotz hoher Sorgfalt kommt es in der industriellen Fertigung mit Roboterschweißsystemen immer wieder zu Ungenauigkeiten durch Spanntoleranzen oder vorgelagerte Prozesse. Das stellt Unternehmen und Roboterintegratoren vor Herausforderungen. Mit dem Roboterassistenzsystem WireSense können Schweißnaht-Verläufe entsprechend korrigiert werden. Das reduziert Nacharbeit sowie Bauteilausschuss auf ein absolutes Minimum.

Der Schweißdraht als Sensor

WireSense nutzt die Drahtelektrode nicht nur zum Schweißen, sondern auch zur Vermessung von Bauteilgeometrien. Durch die hochfrequente, reversierende Drahtbewegung erkennt das System präzise Bauteil- sowie Nahtgeometrien, Kanten, Höhenunterschiede und Spalte – ganz ohne zusätzliche Sensorhardware. Besonders bei spiegelnden Oberflächen wie Aluminium zeigt WireSense seine Stärken, da hier optische Systeme wie Kameras oft versagen. „Die Messung erfolgt kontaktbasiert über einen Kurzschluss ohne Schweißung und funktioniert mit allen üblichen Zusatzmaterialien“, erklärt Philipp Schlor, Strategic Product Manager bei Fronius International. „Die Fronius Schweißstromquelle, eine iWave oder TPS/i, erkennt Kanten oder Stöße und übermittelt diese Information an die Robotersteuerung. Diese gleicht die Daten mit dem programmierten Pfad ab und korrigiert den Tool Center Point (TCP) automatisch, wodurch die Naht stets genau an der gewünschten Stelle geschweißt wird.“

Neue Einsatzmöglichkeiten

Die neue WireSense-Version unterstützt jetzt sämtliche Nahtgeometrien: Kehlnähte, I-Stöße, Bördelnähte und komplexe angearbeitete Formen. Ebenso ist das Roboterassistenzsystem flexibel und zuverlässig bei Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und CrNi-Legierungen anwendbar. Damit wird es für deutlich mehr Anwendungen attraktiv – insbesondere für Unternehmen, die mit variierenden Blechstärken und anspruchsvollen Geometrien arbeiten. Auch dickere Materialien ab 4 mm lassen sich nun zuverlässig erfassen und verarbeiten.

WireSense ist ein Paradebeispiel für den Wandel zur intelligenten Fertigung. Es bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die insbesondere Systemintegratoren überzeugen dürften:

  • Präzise Positionsmessung auch bei schwieriger Bauteilzugänglichkeit

  • Zuverlässige Schweißqualität, Prozesssicherheit und Wiederholgenauigkeit

  • Erkennung von Blechstärken ab 0,5 mm

  • Bewertung von Spaltgrößen zur automatischen Auswahl hinterlegter Schweißparameter

  • Reduktion von Nacharbeit und Ausschuss um bis zu 100 %

  • Keine zusätzliche Sensorik: keine Kameras, Kalibrierung, Wartung notwendig

www.fronius.com