28.01.20

Kunde steuert Walzwerk des Lieferanten

Bei Thyssenkrupp können Kunden jetzt unmittelbar in die Abarbeitung ihrer Bestellung eingreifen. Hierzu braucht es 48 h bis 72 h Vorlaufzeit. In dieser Spanne legen sie fest, wann ihr Mittelband im Hohenlimburger Warmwalzwerk gewalzt werden soll. Wird mehr davon gebraucht, bestellen sie einfach nach.

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Der Kunde bezieht nur dasjenige Material, das er auch aktuell für seine Produktion braucht. Bei Bedarf kann er nachbestellen. Hierzu gibt es auf der App eine „Ein-Klick-Bestellung“. © Thyssenkrupp

 

Vernetzung macht’s möglich. Kunden des Mittelbandherstellers Thyssenkrupp können jetzt direkt in dessen Abarbeitung der Bestellung eingreifen. Binnen 48 h bis 72 h Vorlaufzeit legen sie fest, wann im Hohenlimburger Warmwalzwerk gewalzt werden soll. Gleichzeitig können sie die Materialeigenschaften innerhalb der technischen Möglichkeiten noch einmal verändern und aktualisieren. Das klappt bis wenige Stunden vor der Walzung.

Ist alles abschließend eingestellt, lässt sich der Status der Fertigung online – wenn gewünscht auch per App – verfolgen und erkennen, ob das Material bereits auf dem Vormaterial-Zug von Thyssenkrupp in Duisburg nach Hohenlimburg unterwegs ist, welches der nächste Fertigungsschritt ist und was der aktuelle Versandstatus ist. Ein weiterer Vorteil dabei: Der Kunde erhält nur dasjenige Material, das er auch aktuell für seine Produktion braucht. Bei Bedarf kann er nachbestellen. Hierzu gibt es auf der App eine „Ein-Klick-Bestellung“.

Solche Digitalisierung des Bestell- und Herstellungsablaufs erweitert das Geschäftsmodell um die direkte Einflussnahme des Abnehmers auf den Geschäfts- und Fertigungsprozess. Die Produktion in Hohenlimburg wird zum ersten Schritt in der gemeinsamen Wertschöpfungskette mit dem Kunden, der – abgeleitet aus seinen Bedarfen – selbständig Aufträge disponiert, den Werkstoff spezifiziert und den Startpunkt der Fertigung setzt. Bereits 40 000 t Material wurden derart gefertigt und versandt.

Weiter als die eigenen Firmengrenzen

Prozessual und digital ist das Hohenlimburger Warmwalzwerk weit über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus vernetzt. „Es werden kaufmännische, administrative und technische Daten ausgetauscht und verknüpft“, sagt Ulrich Schneppe. Er ist Head of Information Technology von Hohenlimburg und Projektleiter. „Damit haben wir eine belastbare Datenbasis für Business Intelligence geschaffen, digitale Zwillinge und Produktions-Apps.“ So kann nicht nur der Kunde in die Produktion eingreifen, sondern steuert Thyssenkrupp Hohenlimburg direkt die Stranggussanlage seines Vormaterial-Lieferanten an, um einen belastbaren Startzeitpunkt für die Liefertermintreue und -flexibilität zu sichern.

Tube 2020, Halle 3, C28

Thyssenkrupp Hohenlimburg GmbH

Oeger Straße 120

58119 Hagen

Ansprechpartner ist Ulrich Schneppe

Tel.: +49 2334 91-0

info.precisionsteel@thyssenkrupp.com

www.thyssenkrupp-steel.com

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