07.03.24 – BLM Group
Kooperationen statt Konkurrenzdenken
Mit mehr als 100 Teilnehmern war der erste Roadshow-Termin der BLM Group Deutschland Anfang Februar bei ZABAG im Erzgebirge ein großer Erfolg. Das Hauptinteresse des auf das Thema Hochsicherheit spezialisierten Unternehmens lag darin, die Möglichkeiten zu präsentieren, die es sich mit der Inbetriebnahme des Rohrlasers LT8.20 mit 12,5 m Be- und Entladung auch für die Lohnfertigung erschlossen hat.
„Wir leben in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit. Mit dieser Veranstaltung verfolgen wir unter anderem auch das Ziel, aus dem Konkurrenzdenken ein Kooperationsdenken zu machen“, empfahl Michael Simon, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der ZABAG Security Engineering GmbH mit Sitz in Grünhainichen in Sachsen, sein Unternehmen bei der Begrüßung der Gäste zur Roadshow als Partner für die Lohnfertigung.
Ein Hauptanliegen dieser Veranstaltungsreihe der BLM Group Deutschland ist, unter ihren Kunden ein bundesweites Netzwerk entstehen zu lassen. So finden mehrmals jährlich Roadshow-Termine bei ausgewählten Kunden statt, zu denen die deutsche Vertriebs- und Servicegesellschaft des italienischen Herstellers von Rohr- und Blechlasern sowie von Rohr- und Drahtbiegemaschinen Interessenten einlädt. In aller Regel laden auch die Kunden ihre Kunden zu den Roadshow-Terminen ein. „Im Laufe der Jahre sind bereits viele Kooperationen entstanden, in denen sich Kunden von uns mit ihren verschiedenen Maschinen gegenseitig unterstützen – und so ihre Marktpositionen stärken“, freute sich BLM Group Deutschland-Geschäftsführer Andreas Köster über das kontinuierliche Wachstum der Kunden-Community des Unternehmens.
Einblicke in andere metallverarbeitende Betriebe
Die Besucher sehen vor Ort im Live-Betrieb, wie die Unternehmen, bei denen die Roadshow-Veranstaltungen stattfinden, mit der Technik von BLM produzieren. Und sie können sich sowohl mit den Maschinenführern als auch mit dem Management detailliert austauschen. Und bei ZABAG stieß das auf besonders großes Interesse – produziert das Unternehmen doch Anlagen für den Geländeschutz und die Sicherung hochsensibler Objekte sowie Speziallösungen rund um das komplexe Thema Hochsicherheit. „Ein Highlight des vergangenen Jahres war ein 96 Meter langes Schiebetor für den Flughafen in Singapur – eine ingenieurtechnische Herausforderung“, nannte Michael Simon ein Beispiel, welche Dimensionen die Lösungen seines Unternehmens annehmen können, die es in alle Welt liefert.
Diese erklären auch, weshalb es seinen Rohrlaser LT8.20 mit einer Be- und Entladelänge von jeweils 12,5 m ausstatten ließ. Mit dieser Konfiguration ist diese Maschine im deutschen Markt einzigartig. „Wir könnten uns unsere Produktion ohne die LT8.20 nicht mehr vorstellen. Mit ihr haben wir unsere Fertigungstiefe deutlich weiter erhöht. Bis auf Schrauben und die Elektrik produzieren wir heute praktisch alle Komponenten unserer Systeme im eigenen Haus“, betonte Robyn Klotz, Leiter Technik bei ZABAG, die Bedeutung der Maschine für das Unternehmen. Eine Investition, die mit Steuermitteln des Freistaates Sachsen mitfinanziert wird.
Rundgang in kleinen Gruppen
Um effiziente Gespräche zu ermöglichen, wurden Besucher in drei Gruppen aufgeteilt, die an verschiedenen Punkten ihre Rundgänge durch das Unternehmen starteten. An der LT8.20 erklärten ihnen Andreas Köster und Andreas Schubert – als Area Sales Manager, Deutschland steht er ZABAG in Sachen Rohrverarbeitung zur Seite, die Möglichkeiten dieser Maschine. Mit ihrer Flexibilität ist sie letztlich der Verkaufsschlager unter den Rohrlasern der italienischen Unternehmensgruppe. Mit ihrem bis 450 Grad schwenkbaren, in Zusammenarbeit mit Precitec entwickelten und patentierten 3D-Schneidkopf Tube Cutter verarbeitet die LT8.20 bei höchster Genauigkeit Rohre mit Durchmessern von 12 mm bis 240 mm und Stangengewichten bis 40 kg/m – angefangen bei Rundrohren, Quadratrohren und Dreieckrohren über Sonderprofile bis hin zu offenen Profilen. ZABAG schneidet mit ihr vor allem Stahl, bei Bedarf aber auch Edelstahl und Aluminium.
Das Unternehmen hat seine LT8.20 mit einer 3 + 4 kW-AMB-Faserlaserquelle konfigurieren lassen. Andreas Köster: „Im Volksmund nennt man sie auch Donut-Quelle, da sie in einem inneren Kern mit 3 KW Leistung bei einer Breite von 50 Mikron und in einem äußeren Kern mit 4 KW Leistung bei einer Breite 150 Mikron schneiden kann.“ Das gibt ZABAG alle Möglichkeiten an die Hand, auch Materialien mit dickeren Wandstärken wie zum Beispiel offene IPE- oder H-Profile effizient und bei höchster Qualität verarbeiten zu können. „Die LT8.20 deckt etwa 90 % unserer Anforderungen an die Rohrverarbeitung ab“, stellte Robyn Klotz fest.
Bereits im Vorfeld der Inbetriebnahme der Maschine im Herbst 2023 hat man bei ZABAG angesichts ihrer hohen Verarbeitungsqualität und der Genauigkeit ihrer Laserschnitte vielfältige Möglichkeit erkannt, die Konstruktionen der Produkte des Unternehmens zu vereinfachen und zu verbessern. Das gilt insbesondere für Verbindungen verschiedener Bauteile aus Rohren und Profilen. So arbeitet ZABAG heute häufig mit Steckverbindungen, Verklinkungen und Verzapfungen, die sich nahtlos ineinanderfügen. In vielen Fällen sind jegliche Schweißarbeiten weggefallen. Die optische Qualität der Produkte profitiert davon. 30 % bis 50 % – in dieser Größenordnung bewegen sich alleine in der Schweißerei die Einsparungen, die das Rohrlaserschneiden mit der LT8.20 ermöglicht hat.
Flexibilität in der Lohnfertigung
Schneiden, Ausschneiden, Markieren sowie Bohren und Gewindeschneiden mit der optionalen Drill & Tap-Funktion – bei ZABAG werden heute alle diese Arbeitsschritte in dem Rohrlaser und damit in einer Maschine ausgeführt. Die Handhabung von Teilen zwischen verschiedenen Maschinen und Arbeitsplätzen ist weggefallen. „Um in der Lohnfertigung bestmöglich aufgestellt zu sein, haben wir in unsere LT8.20 von vornherein einige Optionen hineingenommen, die wir in der Herstellung unserer eigenen Produkte streng genommen nicht bräuchten“, unterstrich Robyn Klotz die Bedeutung dieses Geschäftsfeldes für das Unternehmen. Für die Kunden dieses Bereichs ist auch die Tatsache von Bedeutung, dass ZABAG heute alle Teile, die das Unternehmen einmal mit der LT8.20 hergestellt hat, jederzeit wieder reproduzieren kann. In exakt der gleichen Qualität.
Das Interesse der Besucherinnen und Besucher war alleine schon daran abzulesen, dass viele von ihnen noch in Gespräche vertieft waren, nachdem das offizielle Programm schon lange zu Ende war. Das galt gerade auch für die Gäste aus der Region Erzgebirge. Für eine ganze Reihe dieser Unternehmen produziert ZABAG mit seinem umfassenden Maschinenpark schon länger hochwertige Teile und Baugruppen. Mit der LT8.20 ist das Unternehmen für sie als Lohnfertiger noch einmal erheblich attraktiver geworden.