2770 mm lang, 960 mm breit, 400 mm dick und ein Endgewicht von jeweils 8,5 t – das waren die Eckdaten der jüngst von Jebens gefertigten Teile. Basis solcher Just-in-time-Lieferungen ist stets der gesicherte Zugriff auf das Material S355J2 + N mit APZ 3.1. Als Tochterunternehmen von Dillinger verfügt Jebens über ein großes Lager an hochqualitativen Stählen im Dickenbereich von 100 mm bis 650 mm. Eine Sonderstellung in Europa reklamiert der Brennschneidspezialist für sich auch bei der Fertigung von Bauteilen in dieser Dicke mit besonderen Fasen: Mangels Maschinen und Erfahrung könne das kaum ein anderer Betrieb anbieten.

Ein Blech mit 400 mm Materialstärke erfordert eine besonders sensible Temperaturführung. Jebens wärmte das Blech mit Lanzen vor – auch für alle Fasen. Zunächst wurde eine Vertiefung gebohrt, um zu verhindern, dass die Flamme mit zu viel Energie auf das Bauteil trifft. Schon bei geringen Aufhärtungen würde ihr Strahl sonst abgleiten, ein Schrägschnitt entstehen und das gesamte Bauteil unbrauchbar werden. Mit der Bohrung definierte der Experte den Schnittkanal, in dem die Flamme geführt wurde. Anschließend brachte Jebens in der bogenförmigen Bauteilkontur mehrere Fasen in unterschiedlichen Ebenen nach Zeichnung an: seitlich 45 Grad in zwei Ebenen, 60-Grad-Fasen an den Kopfseiten in einer Ebene und eine 10-Grad-Fase in der inneren Bogenmitte.

Angesichts der engen Toleranzen waren die geforderte Schnittschräge und -qualität der Fasen bei dieser Blechdicke eine Herausforderung. Die Fachleute aus Korntal-Münchingen realisierten die Bauteilkonturen binnen drei Wochen und schnitten die Fasen anschließend mit der gebotenen Präzision. Über diese Kompetenz verfügt der Maschinenbauer in seiner Schweißabteilung nicht, sodass er die Maßanfertigung in die Hände von Jebens legt.

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