07.12.21 – Manuelles Schweißen

Damit Bagger, Kran & Co. halten, was sie versprechen

Extreme Belastungen und raue Umgebungen sind Alltag für sogenannte Yellow Goods, Bau-, Bergbau- und Landmaschinen also. Die Qualitätsansprüche in der Produktion sind daher besonders hoch – gerade auch, wenn es um Schweißarbeiten geht. Fronius unterstützt die Branche mit maßgeschneiderten Systemlösungen.

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Extreme Belastungen und raue Umgebungen sind für Bau- und Landmaschinen Alltag. © Erl

 
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Massive Bauteile mit großen Abmessungen, Materialstärken von 50 mm und meterlangen Schweißnähten sind in der Yellow-Goods-Branche keine Seltenheit. © Erl

 
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Bau- und Erdbewegungsmaschinen, Steinbruchausrüstung, Gabelstapler, aber auch landwirtschaftliche Geräte wie Traktoren: Sie alle fallen unter den Begriff Yellow Goods. Und sie haben eines gemeinsam: Es handelt sich um Maschinen, die extremen Belastungen in widrigen Einsatzbedingungen wie Staub und Schmutz standhalten müssen. Das macht ihre Herstellung zu einer ganz besonderen Herausforderung – gerade auch im Hinblick auf die Schweißtechnik.

Gefügt werden in der Yellow-Goods-Branche massive Bauteile mit großen Abmessungen und hohen Materialstärken. Komponenten mit 50 mm Dicke und meterlangen Schweißnähten sind keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass Bagger, Kräne & Co. im Alltag tonnenschwere Lasten heben und bewegen müssen. Eine einwandfreie Nahtqualität ist daher für die Funktion der Geräte sowie die Sicherheit ihrer Bediener unerlässlich. Zugleich spielt die Nahtoptik eine entscheidende Rolle, weil zahlreiche Sichtnähte ausschlaggebend für ein hochwertiges Erscheinungsbild des Produktes sind.

Kleine Stückzahlen, viele Schweißarbeiten

Da Yellow Goods nicht in Großserien, sondern in vergleichsweise kleinen Stückzahlen produziert werden, kommen hauptsächlich manuell bediente Schweißsysteme zum Einsatz. Verarbeitet wird zu 90 % Stahl, der Großteil davon unlegiert. Eine hohe Einschaltdauer und Abschmelzleistung, ein tiefer Einbrand, geringe Spritzerbildung und eine gute Spaltüberbrückung zur Bewältigung großer Bauteiltoleranzen sind nur einige der Anforderungen, welche die Geräte in der täglichen Anwendung erfüllen müssen. Zudem sollten sie robust und langlebig wie auch einfach und intuitiv zu bedienen sein.

Fronius hat verschiedene Systemlösungen im Portfolio, die für den Einsatz in der Yellow-Goods-Branche besonders geeignet sind – zum Beispiel die Stromquellenplattform „TPS/i“. Die Schweißgeräte sind modular aufgebaut, individuell anpassbar und zeichnen sich durch Vernetzbarkeit sowie umfangreiche Kommunikationsfunktionen aus. Ihre hohe Prozessorleistung ermöglicht es, Schweißprozesse besonders genau zu analysieren und zu kontrollieren. Das sorgt für hochwertige Ergebnisse bei einer Vielzahl von Schweißaufgaben.

Mit der „TPS/i Steel Edition“ bietet Fronius eine Version, die speziell auf das manuelle Schweißen von Stahl ausgelegt ist. Dafür verfügt sie über verschiedene Stahlkennlinien für Standard- als auch Impulslichtbögen. Als Highlight gilt die sogenannte „PCS“-Charakteristik (Pulse Controlled Spray Arc), die mit deutlich weniger Schweißspritzern den Nacharbeitsaufwand erheblich verringert und zudem mit einem fokussierten Lichtbogen ein tiefes Einbrand-Profil gewährleistet. Erhältlich ist die TPS/i Steel Edition in mehreren Leistungsklassen von 270 bis 600 A.

Spezielle Kennlinien für manuelles Stahlschweißen

Auch die Schweißgeräte der „Transsteel“-Serie wurden speziell für den Einsatz bei Stahl entwickelt. Die robusten, einfach zu bedienenden Geräte verfügen über eigens angepasste Schweißkennlinien, die für ein definiertes Zünd- und Abbrandverhalten sorgen. Auch diese Serie beinhaltet mit der „Transsteel Pulse“ eine Version mit Pulsschweißfunktion. Dies ermöglicht schnellere Schweißgeschwindigkeiten bei größeren Materialstärken. Auch hier wird die Nacharbeit verringert, weil der Impulslichtbogen weniger Schweißspritzer verursacht. Das intuitive Bedienkonzept der Transsteel ermöglicht die sofortige Inbetriebnahme des Gerätes. Alle notwendigen Parameter können an der Gerätefront eingestellt werden.

Insbesondere die TPS/i-Geräteserie ist zudem für die Aufzeichnung und Analyse von Schweißdaten geeignet – ein Faktor, der auch bei der Produktion von Bau- und Landmaschinen immer wichtiger wird, um eine hohe Qualität zu sichern. Fronius hat dafür das Dokumentations- und Auswertungssystem „Weldcube“ entwickelt: Anwender können mit dieser Software diverse Daten wie Stromstärke, Spannung, Drahtvorschub, Schweißgeschwindigkeit und -zeit, Lichtbogen- und Dynamikkorrektur oder Jobnummern analysieren beziehungsweise visualisieren. So lassen sich Prozesse optimieren, Fehler frühzeitig beheben und die Fertigung lückenlos nachverfolgbar machen.

Umfangreiches Zubehör, kompetenter Service

Auch beim Zubehör hat Fronius für fast jeden Einsatzfall eine Lösung. Die Schweißgeräte können zum Beispiel mit einem Staubfilter ausgestattet werden, der zusätzlichen Schutz vor Verunreinigungen im Gehäuse bietet. In der eigenen Brennerfertigung entwickelt das Unternehmen kundenindividuelle Schweißbrenner, die auch komplexen Ansprüchen genügen. Möglich ist zum Beispiel eine integrierte Schweißrauchabsaugung, um den Bediener vor gesundheitsschädlichen Emissionen zu schützen. Ein zuverlässiger, kompetenter Service, der von der Beratung über die Installation und Inbetriebnahme bis hin zu Wartung und Instandhaltung reicht, rundet das Portfolio ab.

Fronius Deutschland GmbH
Fronius Straße 1
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