12.12.19
Rezessionsrisiko weiterhin rückläufig
Die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession ist im Dezember weiter gesunken. Sie war bereits von Oktober auf November kräftig zurückgegangen. Das zeigen die jüngsten Werte, die der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung liefert.
Dass die deutsche Wirtschaft in nächster Zeit eine Rezession erlebt, ist in den vergangenen Wochen weniger wahrscheinlich geworden. Das zeigen die jüngsten Werte des Konjunkturindikators des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Für die Monate Dezember bis Ende Februar zeigt der Indikator, der die jeweils frischesten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, ein Rezessionsrisiko von 30,2 % – nach noch 34,9 % im November. Damit weist das nach dem Ampelsystem arbeitende IMK-Frühwarnsystem die aktuelle Situation als „gelb-rot“ (erhöhte konjunkturelle Unsicherheit) aus.
Der Rückgang der Rezessionswahrscheinlichkeit basiert nach Analyse des IMK in erster Linie auf positiven Signalen von den Finanzmärkten und einer Aufhellung bei Stimmungsindikatoren wie dem Ifo-Index. Beide Größen seien derzeit allerdings stark von optimistischen Erwartungen geprägt, weil viele Wirtschaftsakteure mit einer Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie einem „soften“ Brexit rechnen. Da diese Hoffnungen kurzfristig enttäuscht werden könnten, raten die Forscher dazu, den positiven Trend „mit Vorsicht zu betrachten“. Zuletzt schwache Daten zur Industrieproduktion und bei den Auftragseingängen sorgten dafür, dass die Rezessionsgefahr nicht stärker sank.
Trotz der fortbestehenden Risiken bestärken die neuen Indikator-Werte aber die Erwartung, dass die deutsche Wirtschaft auch im kommenden Jahr keine Rezession durchläuft, weil ein robuster Arbeitsmarkt und ein starker öffentlicher und privater Verbrauch der Schwäche im verarbeitenden Gewerbe gegenüberstehen. Seine neue Konjunkturprognose legt das IMK am 19. Dezember vor.