07.09.20 – Wirtschaftszahlen

Produktion deutscher Laseranlagen 2019 deutlich rückläufig

Die Produktion von Anlagen mit CO2-, Festkörper- und Diodenlasern in Deutschland hat 2019 zum Vorjahr um knapp 18 % nachgelassen. Das Volumen sank von 1,06 Milliarden auf 870 Millionen Euro. Die Bestellungen verzeichneten ein Minus von 19 %. Für 2019 steht ein Volumen von 1,05 Milliarden Euro zu Buche.

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Dr. Christian Schmitz, Vorstandsvorsitzender der AG Laser im VDMA: „Trotz der großen Unsicherheiten hat sich die Auftragslage in den letzten Monaten stabilisiert.“ © Trumpf

 

Insbesondere die Aufträge aus dem Inland gingen um ein Drittel zurück. Mit einem Minus von gut 16 % auf rund 900 Millionen Euro blieben die Bestellungen aus dem Ausland zwar vergleichsweise stabil, dennoch hinterlassen die schwache Weltkonjunktur, der Strukturwandel in der Automobilindustrie und politisch motivierte Verwerfungen deutliche Spuren. Unsicherheiten über die Ausgestaltung des Brexit, der anhaltende Handelsstreit zwischen China und den USA, Chinas Vorgehen in Hongkong oder die Wahlkampftöne in den USA sind nur einige Stichworte für die vielen Entwicklungen, die die Weltwirtschaft in Zeiten von Corona in Atem halten.

„Trotz der großen Unsicherheiten hat sich die Auftragslage in den letzten Monaten stabilisiert, und es gibt in einzelnen Regionen Anzeichen für eine Erholung“, sagt Dr. Christian Schmitz, Vorstandsvorsitzender der AG Laser im VDMA. „Die Coronakrise wird uns aber noch weiter beschäftigen: Die Effekte der ersten Welle, zum Beispiel drohende Rezession, Zahlungsausfälle, wirtschaftliche Schieflage einiger Kunden et cetera, sind noch nicht vollständig sichtbar. Zudem können weitere Shutdowns die Wirtschaft wieder zurückwerfen.“

Die Exporte der deutschen Hersteller von Laseranlagen weisen für 2019 ein deutliches Minus auf. Während 2018 noch Laseranlagen im Wert von 950 Millionen Euro exportiert wurden, sinkt der Wert um 18 % auf 782 Millionen Euro. Mit einem Anteil von knapp 61 % bleibt Europa der größte Markt, gefolgt von China mit 14 %. Japan, die USA und andere Länder stehen für das restliche Viertel der Ausfuhren.

Inhaltlich arbeitet die deutsche Laserindustrie intensiv an Lösungen für die Einführung von Industrie 4.0. Ihr Erfolg hängt unter anderem entscheidend vom herstellerunabhängigen Datenaustausch in der Produktion ab. Deshalb entwickeln die Firmen derzeit mit Hochdruck einen Schnittstellenstandard auf der Basis von OPC UA mit dem Ziel, für die vertikale Kommunikation eine Plug-&-Play-Lösung zu erreichen. Der VDMA als Europas größter Industrieverband nimmt in der Erarbeitung von sogenannten OPC UA Companion Specifications eine führende Rolle ein, weil die Arbeit der gut 3300 Mitgliedsfirmen gebündelt werden kann. Auch die Arbeitsgemeinschaft Laser und Lasersysteme für die Materialbearbeitung des VDMA ist Ende 2019 aktiv geworden. Unter Beteiligung der Universität Stuttgart wurde ein Whitepaper angefertigt, das den Großkunden von Laserstrahlquellen und Laseranlagen bereits einen Ausblick auf die zu entwickelnde Companion Specification gibt.

laser.vdma.org