04.12.24 – Lektüre für kalte Tage
Die Ausgabe 4-2024 ist erschienen!
Unsere neue BLECH+ROHRE+PROFILE berichtet über das „Fusion“-Phänomen und den daraus folgenden Spagat, eine klare Ausrichtung zwischen „Tradition“, neuen Marktströmungen und alternativen Fertigungsverfahren zu schaffen.
Die druckfrische Printausgabe der BLECH+ROHRE+PROFILE verspricht auch diesmal wieder eine anregende Lektüre mit interessanten Berichten und Neuheiten aus der Branche.
„Fusion" auf dem Erfolgs-Track
Als Jeremy and the Satyrs Anfang der 60er Jahre im New Yorker Café A Go Go auftraten und mit Ihren Instrumenten eine Klangwelt schufen, die irgendwo zwischen Jazz, Blues, Rock, Pop und Synthisizer anzusiedeln war, war ihnen sicherlich nicht klar, dass sie in Begriff waren, ein neues Musik-Genre zu schaffen. Ein paar Jahre später erhielt dies dann den etwas unpräzisen Namen „Fusion“.
Bei den großen (Metall-) Messen kann man mittlerweile ein ähnliches „Fusion“-Phänomen beobachten, das es in dieser Form erst seit wenigen Monaten gibt: Disziplinen, die jahrzehntelang nebeneinander her existierten und wo bislang klare Abgrenzungen und kaum Verbindungen bestanden, vermischen und ergänzen sich - Maschinen wie Anwendungen und Prozesse tauchen ungeahnt plötzlich in einem ganz anderen Kontext auf.
So war etwa der Umformtechnik- und Pressen-Spezialist Dieffenbacher kürzlich auf der EuroBlech vertreten, also dem „Hometurf“ der klassischen Blechbearbeiter. Ein weiterer Pressen-Branchenriese ist nun auch im Laserblanking und bei der Bearbeitung megagroßer Blechcoils eingestiegen und hat bereits die Bearbeitung ganz großer Platinen im Visier.
Der Blech-Schweißautomationsexperte Fronius International präsentierte sein Knowhow beim Laserauftragsschweißen vor wenigen Tagen überraschenderweise der Community der Additiven Fertigung auf der Formnext . Dabei geraten immer mehr Nachhaltigkeitslösungen in den Fokus und diese können selbstverständlich auch aus der Kunststoff- oder Chemischen Industrie stammen.
„Bei den Metallmessen lässt sich neuerdings ein Fusion-Phänomen, also die Mischung von Disziplinen, beobachten“
Für Messen wird es daher schwieriger, einfach so am angestammten Portfolio festzuhalten. Ein größerer Spagat wird es sein, eine klare Ausrichtung zwischen „Tradition“, neuen Marktströmungen und alternativen Fertigungsverfahren hinzubekommen, ohne das eigene Profil zu verwässern. Beeindruckend ist auch zu sehen, dass da und dort große Dreh- und Fräszentren nicht mehr, wie bisher, zum Drehen und Fräsen verwendet werden, sondern die Think-Tanks der Branche die 5-Achs CNC-Kinematik der Maschinen zu nutzen wissen, schwere Bauteile exakt zu positionieren bzw. die Position dem Workflow anzupassen und das in ganz unterschiedlichen Bereichen. Die Messe-Designer müssen sich somit in Zukunft immer mehr Gedanken zu ihrer eigenen DNA, zu ihrer Zielgruppe, zu ihrem Rahmenprogramm und zu ihren Benefits machen. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Messe keine „Bitches Brew“ aber ein Erfolg wie „Bitches Brew“ * wird…
Info
* Während bis 1970 von den meisten „Fusion“-Alben nicht mehr als gerade mal 25.000 Exemplare verkauft worden waren, erreichte Miles Davis „Bitches Brew“ binnen weniger Monate die Auflagenhöhe von einer halben Million; der erste kommerzielle Erfolg der Fusionmusik (Quelle: Wikipedia).
=>Ausblick
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Ihr Team der BLECH+ROHRE+PROFILE wünscht Ihnen eine schöne Adventszeit!