06.08.24 – Zwischen Oland und Langeneß

„Nessie“ verlegt neues Seekabel

Schleswig-Holstein Netz (SH Netz), Tochterunternehmen von HanseWerk, verlegt in diesen Tagen ein neues Seekabel zwischen den Halligen Oland und Langeneß. Das alte Seekabel aus den 50-er Jahren wird altersbedingt ersetzt.

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Die ersten 100 m sind geschafft: „Nessie“ verlegt für HanseWerk-Tochter SH Netz neue Seekabel. © HanseWerk-Gruppe

 
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Umspulen des Seekabels von Catjan auf „Nessie“. © HanseWerk-Gruppe

 
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„Die Verlegung eines Seekabels ist selten und ein sehr komplexes Unterfangen. Alle Arbeiten sind abhängig vom Wetter und den Gezeiten. Das schafft man nur im Team. Das alles macht die Seekabel so spannend und herausfordernd zugleich“, sagt Marius Bruhn, Projektleiter von HanseWerk-Tochter SH Netz.

Das Seekabel wurde für SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk, auf dem Seeweg aus dem Werk in England nach Dagebüll transportiert. Dort wurde es auf das Spezialschiff MS Catjan umgespult. Die MS Catjan ist anschließend bis vor Langeneß gefahren und hat sich dort neben der „Nessie“ der Firma Christoffers Onshore and Subsea, die die Arbeiten als Generalunternehmen ausführt, im Watt trockenfallen lassen.

Damit ist nicht das Seeungeheuer aus Schottland gemeint, sondern ein 18 m langes, über 10 m breites, 91 t schweres und mit einem 1214 PS starken Motor ausgerüstetes Raupenfahrzeug des Typs „Nessie V“. Ausgestattet mit einem Vibrations-Pflugschwert kommt „Nessie“ für SH Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, im Wattenmeer zum Einsatz, um das neue Seekabel zwischen Oland und Langeneß rund 1,5 m tief ins Watt mit einem Vibrationspflug „einzurütteln“.

Nach dem Einziehen des Seekabels in das Lehrrohr vom Watt auf die Hallig Langeneß, das bei Niedrigwasser erfolgen muss, hat „Nessie“ die ersten 100 m gestern Mittag verlegt. Kurz vor Hochwasser ist „Nessie“ gestern für HanseWerk-Tochter SH Netz gegen 17:30 Uhr gestartet und hat bis etwa 20:30 Uhr die Hälfte der Strecke bis vor Oland geschafft. Heute Nachmittag, kurz vor Hochwasser, soll dann die restliche Strecke bis vor Oland verlegt werden. Der Einzug des Seekabels vom Watt auf die Hallig Oland erfolgt bei Niedrigwasser voraussichtlich am Samstag.

„Durch die extrem breiten Antriebsketten mit einer Auflagefläche von 14 m² fällt die Bodenbelastung pro cm² von ‚Nessie‘ geringer aus als bei einem durchs Watt spazierenden Erwachsenen“, erklärt Marius Bruhn von SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk. Mit diesem Verlegeverfahren wird der Umwelteingriff so gering wie möglich gehalten.

„Im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer herrschen strenge Umwelt- und Naturschutzvorgaben, die uns die Arbeiten aufgrund von Brutzeiten nur von Mitte April bis Ende September erlauben. Daher fanden bereits im letzten Sommer die zwei Bohrungen für die Schutzrohre vom Wattenmeer auf die Halligen statt, in die in diesem Sommer die Seekabel eingezogen werden“, erläutert Marius Bruhn von HanseWerk-Tochter und Netzbetreiber SH Netz weiter. Die Firma GFN begleitet als Umweltbaubegleitung alle Arbeiten von SH Netz, Tochter von HanseWerk.

In den nächsten Wochen wird Schleswig-Holstein Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, noch zwei neue Seekabel zwischen dem Festland und der Insel Föhr verlegen. Dafür wird die MS Catjan bereits heute im Hafen von Dagebüll umgebaut. HanseWerk-Tochter SH Netz investiert insgesamt 23 Mio. Euro in die Verlegung der drei neuen Seekabel.

Das neue 20 000-Volt-Seekabel ist rund 4,5 km lang und verbindet die Halligen Oland und Langeneß. Das Seekabel wird auf beiden Halligen an eine Ortsnetzstation angeschlossen, die die Spannung aus dem Mittelspannungsnetz auf 400 Volt Niederspannung transformiert, mit der die beiden Hallignetze betrieben werden. Über ein weiteres Seekabel zwischen Langeneß und Dagebüll sind Langeneß und somit auch Oland an das Stromnetz des Festlands angeschlossen.

Im Vergleich zu einem auf dem Festland verlegten Mittelspannungskabel werden bei einem Seekabel die drei Adern der Leitung unter einem gemeinsamen Außenmantel gebündelt. Auf dem Festland werden die drei Adern einzeln nebeneinander verlegt. Das Seekabel hat in der Regel außerdem eine zusätzliche Bewehrung, die das Kabel vor mechanischen Beschädigungen und vor den Einwirkungen durch die Strömung im Wattenmeer schützt. Sie besteht aus Stahldrähten, die zusätzlich zu der Schutzfunktion das Kabel rund machen. In dem Seekabel sind zusätzliche Fernmeldeleitungen zur Datenübertragung eingebracht. Diese werden benötigt, um die Ortsnetzstationen auf den Halligen zu überwachen und von der zentralen Netzleitstelle von SH Netz, Tochter von HanseWerk, in Rendsburg aus zu schalten.

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