15.06.22 – ZVEI-Außenhandelsreport Juni 2022

Elektroexporte in die USA legen kräftig zu

Mit 17,7 Mrd. Euro haben die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ihr Vorjahresniveau im April 2022 – nominal – nochmals um 2 % übertroffen. Der Zuwachs fiel allerdings geringer aus als noch in den Monaten zuvor.

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Exporte in ausgewählte Länder und Regionen. © Destatis/ZVEI

 
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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Außenhandel mit Russland und der Ukraine. © Destatis/ZVEI

 
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Im gesamten Zeitraum von Januar bis einschließlich April dieses Jahres erhöhten sich die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland um knapp 4,5 % gegenüber Vorjahr auf 75,5 Mrd. Euro.

Vor allem die deutschen Elektroexporte in die USA konnten im April kräftig zulegen. Sie zogen um 17 % an. Die Ausfuhren nach China kamen dagegen nicht über ihren Vorjahreswert hinaus. Bei den Lieferungen in die Europäische Union (EU) gab es im April ein leichtes Plus von gut 1 %.

Was die Exporte nach Russland und in die Ukraine anbelangt, setzten sich die seit März eingetretenen starken Rückgänge weiter fort. So brachen die Branchenausfuhren nach Russland im April um mehr als vier Fünftel gegenüber Vorjahr ein. Bei den Lieferungen in die Ukraine belief sich der Rückgang auf 45 %.

Schließlich haben sich die Elektroimporte nach Deutschland sowohl im April (+12 %) als auch in den ersten vier Monaten (+13 %) dynamischer entwickelt als die Exporte und diese auch absolut übertroffen.

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Im Detail
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im April 2022 Waren im Wert von 17,7 Mrd. Euro exportiert. Damit wurde das Vorjahresniveau nominal nochmals um 1,9 % übertroffen. Der Zuwachs war allerdings geringer als in den Monaten zuvor. In den gesamten ersten vier Monaten d.J. erhöhten sich die aggregierten Branchenausfuhren um 4,3 % gegenüber Vorjahr auf 75,5 Mrd. Euro. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland legten im April erneut deutlicher zu als die Exporte. Hier stand ein Plus von 12,4 % auf 18,9 Mrd. Euro zu Buche. Allerdings hatten die Importpreise im April auch um 10,0 % gegenüber Vorjahr angezogen. Kumuliert von Januar bis April 2022 übertrafen die Elektroimporte ihren Vorjahreswert um 12,7 % und kamen hier auf 79,5 Mrd. Euro.

Mit einem Zuwachs von 17,1 % (wiederum gegenüber Vorjahr) auf 1,8 Mrd. Euro konnten insbesondere die deutschen Elektroexporte in die USA im April 2022 kräftig zulegen. Das Ausfuhrgeschäft mit Amerika hatte sich auch schon in den Monaten zuvor recht dynamisch entwickelt. Die Lieferungen in die EU beliefen sich im April auf 9,0 Mrd. Euro, womit sie um 1,2 % höher lagen als im Vorjahr. Dabei legten die Exporte in die Niederlande (+6,7 % auf 1,0 Mrd. Euro) und nach Polen (+3,0 % auf 826 Mio. Euro) überdurchschnittlich zu. Die Ausfuhren nach Frankreich nahmen nur leicht zu (+0,7 % auf 1,1 Mrd. Euro), während die Exporte nach Italien ( 2,2 % auf 928 Mio. Euro) und Tschechien 5,6 % auf 770 Mio. Euro) rückläufig waren. Die Branchenausfuhren nach China betrugen im April 2,0 Mrd. Euro. Damit blieben sie mehr oder weniger auf dem Vorjahresniveau (+0,2 %).

Unter Einfluss des Krieges sind die Handelsvolumina mit Russland und der Ukraine auch im April weiter stark eingebrochen. So verfehlten die Elektroexporte nach Russland ihr Vorjahresniveau um 81,8 % und betrugen nur noch 56 Mio. Euro. Die Lieferungen in die Ukraine schrumpften um 44,6 % auf 23 Mio. Euro. Von Januar bis April d.J. wurden noch Elektroerzeugnisse im Wert von 703 Mio. Euro nach Russland geliefert und damit 37,1 % weniger als im Vorjahr. Die Ausfuhren in die Ukraine gingen im gleichen Zeitraum um 23,4 % auf 133 Mio. Euro zurück. Die deutschen Elektroimporte aus Russland sanken im April um 59,5 % auf 9 Mio. Euro und in den ersten vier Monaten um 10,9 % auf 68 Mio. Euro. Dagegen erhöhten sich die Einfuhren aus der Ukraine sogar leicht im April um 2,1 % auf 58 Mio. Euro und von Januar bis April 2022 um 1,4 % auf 226 Mio. Euro.

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