14.07.22 – ZVEI-Außenhandelsreport Juli 2022

Einfuhrüberschuss bereits bei 5 Mrd. Euro

Im Mai 2022 sind die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie um 12 % gegenüber Vorjahr gestiegen. Es war der erste zweistellige Zuwachs im laufenden Jahr.

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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Exporte in die Eurozone. © Destatis/ZVEI

 
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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Exporte in Drittländer (außerhalb der Eurozone). © Destatis/ZVEI

 
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Zum Teil dürfte er dabei auch auf das insgesamt inflationäre Umfeld zurückzuführen sein. In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres kamen die aggregierten Branchenausfuhren auf einen Wert von 95,2 Mrd. Euro und lagen damit 6 % höher als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Während die Lieferungen nach China – dem größten Abnehmerland – im Mai um 4 % gegenüber Vorjahr wuchsen, gab es im Ausfuhrgeschäft mit den zweitplatzierten USA ein Plus von einem Fünftel. Die Exporte nach Frankreich – der Nummer drei – zogen um 5 % an. Gleichzeitig brachen die Lieferungen nach Russland und in die Ukraine weiter ein, erstere um zwei und letztere um mehr als ein Drittel.

Sowohl im Mai (+21 %) als auch im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai (+14 %) legten die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland stärker zu als die Exporte. Die Elektro-Außenhandelsbilanz hat zwischenzeitlich in den defizitären Bereich gedreht. In den ersten fünf Monaten 2022 lag der Einfuhrüberschuss bereits bei 5 Mrd. Euro.

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Im Detail
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat ihre Ausfuhren im Mai 2022 um 11,9 % gegenüber Vorjahr auf 19,1 Mrd. Euro erhöht. Dies war der erste zweistellige Zuwachs im laufenden Jahr. Da es sich bei den Außenhandelsdaten um nominale Größen handelt, dürfte ein Teil der Steigerung dabei auf das aktuelle Inflationsumfeld zurückzuführen sein.

In den gesamten ersten fünf Monaten d.J. kamen die aggregierten Elektroexporte auf einen Wert von 95,2 Mrd. Euro, womit sie ihren Vorjahreswert um 5,8 % übertrafen. Bei den Importen elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland fiel das Plus im Mai fast doppelt so hoch aus wie bei den Exporten. Sie legten um 21,2 % (wiederum gegenüber Vorjahr) auf 19,6 Mrd. Euro zu. Von Januar bis Mai summierten sich die Importe auf 100,1 Mrd. Euro und rangierten damit 14,3 % über Vorjahr. Die Elektro- Außenhandelsbilanz war in den ersten fünf Monaten entsprechend defizitär.

Die Branchenlieferungen in die Eurozone nahmen im Mai 2022 um 8,8 % gegenüber Vorjahr auf 5,9 Mrd. Euro zu. Mit 14 der insgesamt 18 Euro Handelspartner konnten die Geschäfte im Mai gesteigert werden. Zudem betrafen die Rückgänge nur kleinere Länder. So stiegen die Branchenlieferungen nach Österreich im Mai um 2,5 % (zum Vorjahr) auf 801 Mio. Euro. Die Ausfuhren nach Italien erhöhten sich um 5,9 % auf 914 Mio. Euro und die nach Spanien um 8,6 % auf 611 Mio. Euro. Sowohl im Geschäft mit Belgien (+10,2 % auf 401 Mio. Euro) als auch Frankreich (+13,3 % auf 1,2 Mrd. Euro) konnten zweistellige Steigerungsraten erzielt werden.

Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Mai d.J. kamen die deutschen Elektroausfuhren in den Euroraum auf 30,9 Mrd. Euro. Damit lagen sie um 4,4 % über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die heimischen Elektroexporte in die Länder außerhalb des Euroraums sind im Mai 2022 um 13,4 % gegenüber Vorjahr auf 13,2 Mrd. Euro geklettert. Einstellige Zuwächse gab es bei den Elektroexporten nach Tschechien (+1,7 % auf 839 Mio. Euro), Polen (+8,9 % auf 1,0 Mrd. Euro) und China (+9,2 % auf 2,2 Mrd. Euro). Während das Geschäft mit Großbritannien (+10,7 % auf 726 Mio. Euro) schon zweistellig wuchs, rückten die Ausfuhren nach Südkorea (+28,1 % auf 296 Mio. Euro), in die USA (+34,6 % auf 2,0 Mrd. Euro) und nach Japan (+45,2 % auf 277 Mio. Euro) regelrecht sprunghaft vor.

Die Lieferungen nach Russland (-65,8 % auf 107 Mio. Euro) und in die Ukraine (-36,1 % auf 27 Mio. Euro) brachen im Mai weiter ein.

Kumuliert von Januar bis einschließlich Mai 2022 beliefen sich die Lieferungen in Drittländer auf 64,3 Mrd. Euro ein Plus von 6,5 % gegenüber Vorjahr.

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