11.09.24 – Produktion und Umsatz aber noch rückläufig

Deutsche Elektro- und Digitalindustrie zuletzt wieder mit Auftragsplus

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ist mit einem Fünftel mehr an Bestellungen (+ 20,8 % gegenüber dem Vorjahr) in das zweite Halbjahr 2024 gestartet.

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Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im August 2024 insgesamt lediglich seitwärts bewegt. © ifo Institut

 
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Ende des ersten Halbjahres hatte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 895 000 Beschäftigte. Davon befinden sich derzeit 31 200 in Kurzarbeit. © ifo Institut

 
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„Das Auftragsplus im Juli war, wenn auch auf vergleichsweise niedriger Grundlage, der erste Anstieg seit gut einem Jahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Dabei fiel der Zuwachs bei den inländischen Auftragseingängen (+ 34,6 %) deutlich höher aus als bei den Bestellungen aus dem Ausland (+ 8,9 %). Kunden aus dem Euroraum erhöhten ihre Bestellungen im Juli um 8,1 %. Das Plus bei den Aufträgen aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums belief sich auf 9,2 %.

In den gesamten ersten sieben Monaten dieses Jahres lagen die Auftragseingänge noch um 10,2 % unter Vorjahr. Bei den Bestellungen im Inland verzeichnete die Branche hier ein Minus von 11,0 %. Die Bestellungen ausländischer Geschäftspartner gingen zwischen Januar und Juli um 9,5 % zurück. Während aus der Eurozone 7,5 % weniger neue Aufträge eingingen als im gleichen Vorjahreszeitraum, gaben die Bestellungen aus Drittländern um 10,5 % nach.

Die um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland lag im Juli 2024 noch immer um 4,9 % unter Vorjahr. „Immerhin war der Rückgang damit nur halb so hoch wie im Durchschnitt des ersten Halbjahres“, so Gontermann. Im Zeitraum von Januar bis Juli verfehlte der aggregierte Branchenoutput sein Vorjahreslevel um 9,3 %.

Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie kamen im Juli 2024 auf 18,1 Mrd. Euro, womit sie um 2,7 % niedriger lagen als im Jahr zuvor.

Der Inlandsumsatz ging hier um 3,7 % auf 8,6 Mrd. Euro zurück, der Auslandsumsatz um 1,8 % auf 9,5 Mrd. Euro. Mit Partnern aus dem Euroraum wurden im Juli Erlöse von 3,3 Mrd. erzielt (- 4,3 %). Der Umsatz mit Drittländern gab nur leicht auf 6,2 Mrd. Euro nach (- 0,4 %).

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres summierten sich die aggregierten Branchenerlöse auf 128,4 Mrd. Euro, womit sie um 7,4 % hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurückblieben. Dabei waren die branchenweiten Erzeugerpreise zwischen Januar und Juli um 1,7 % höher als im gleichen Zeitraum 2023.

Inlands- und Auslandsumsatz verkürzten sich von Januar bis Juli 2024 um 7,8 % auf 61,5 Mrd. Euro bzw. um 7,1 % auf 66,9 Mrd. Euro. Hier entfielen 24,2 Mrd. Euro (- 6,5 %) auf Geschäfte mit Partnern aus der Eurozone und 42,7 Mrd. Euro (- 7,4 %) mit Ländern aus anderen Währungsgebieten.

„Sowohl die Produktions- als auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen haben sich im August 2024 etwas erholt – erstere drehten sogar wieder leicht ins Plus“, sagte Gontermann. Ende des ersten Halbjahres hatte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 895 000 Beschäftigte. Davon befinden sich derzeit 31 200 in Kurzarbeit.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im August 2024 insgesamt lediglich seitwärts bewegt. Zwar verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage gegenüber Juli, die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen jedoch erneut zurück. Auch die Exporterwartungen traten im August auf der Stelle.

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