17.05.22 – ZVEI-Außenhandelsreports Mai 2022

Außenhandel mit Russland und Ukraine eingebrochen

Auch im März 2022 – dem ersten jetzt vollständig in den Ukraine-Krieg gefallenen Berichtsmonat – haben die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie weiter zugelegt.

Aussenhandelsreport-Mai-2022.jpg

Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Außenhandel mit Russland und der Ukraine. © Destatis/ZVEI

 
Aussenhandelsreport-Mai-2022.jpg

Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Exporte und Importe. © Destatis/ZVEI

 
Alle Bilder anzeigen

Mit 20,7 Mrd. Euro übertrafen sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um fünf Prozent. Im gesamten ersten Quartal dieses Jahres summierten sich die aggregierten Branchenausfuhren auf 57,3 Mrd. Euro, womit sie ebenfalls um 5 % Prozent höher lagen als vor einem Jahr.

Die Lieferungen in die USA zogen im März erneut kräftig um 15 % gegenüber Vorjahr an. Auch die Ausfuhren nach China – dem größten Abnehmerland vor den USA – entwickelten sich wieder dynamischer. Hier gab es ein Plus von 13 %. Die Elektroexporte in die Europäische Union erhöhten sich im März um 4,5 %.

Erwartungsgemäß ist der Elektro-Außenhandel mit Russland und der Ukraine im März eingebrochen. So verfehlten die Branchenlieferungen nach Russland ihren Vorjahreswert hier um vier Fünftel. Die Exporte in die Ukraine waren im gleichen Monat um mehr als die Hälfte rückläufig.

www.zvei.org

 

Im Detail

Auch im März 2022 dem ersten vollständig in den Ukraine Krieg gefallenen Berichtsmonat haben die Exporte der deutschen Elektro und Digitalindustrie weiter zugelegt. Mit 20,7 Mrd. Euro übertrafen sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 5,1 %. Im gesamten ersten Quartal d.J. summierten sich die aggregierten Branchenausfuhren auf 57,3 Mrd. Euro, womit sie ebenfalls um 5,1 % höher lagen als vor einem Jahr. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland entwickelten sich erneut dynamischer als die Exporte. Im März wuchsen sie um 10,5 % gegenüber Vorjahr auf 20,4 Mrd. Euro. Kumuliert von Januar bis März 2022 kamen die Elektroimporte auf 59,7 Mrd. Euro ein Plus von 12,7 %. Somit wies die deutsche Elektro Außenhandelsbilanz im ersten Quartal 2022 ein Defizit aus.

Die Branchenlieferungen in die USA stiegen im März erneut kräftig um 15,3 % gegenüber Vorjahr auf 2,0 Mrd. Euro. Auch die Ausfuhren nach China dem größten Abnehmerland vor den USA zogen wieder deutlich stärker an, nämlich um 13,2 % auf 2,5 Mrd. Euro. Die Exporte in die Niederlande erhöhten sich ebenfalls um 13,2 % auf einen Wert von 1,1 Mrd. Euro. Im Ausfuhrgeschäft mit Italien und Frankreich gab es Zuwächse von 9,4 % auf 1,1 Mrd. Euro bzw. 8,9 % auf 1,3 Mrd. Euro. In die EU insgesamt nahmen die Elektrolieferungen im März um 4,4 % gegenüber Vorjahr auf 11,2 Mrd. Euro zu. Die Exporte nach Großbritannien stagnierten mehr oder weniger (+0,4 % auf 918 Mio. Euro). Nach Polen gingen sie dagegen um 9,0 % auf 921 Mio. Euro zurück.

Der Elektrohandel mit Russland und der Ukraine ist im März 2022 eingebrochen. Die Exporte nach Russland (von 67 Mio. Euro) verfehlten ihren Vorjahreswert um 79,6 % und dieLieferungen in die Ukraine (23 Mio. Euro) um 54,4 %. Die deutschen Einfuhren von Elektroprodukten aus Russland und der Ukraine waren im März um 20,8 % auf 18 Mio. Euro bzw. um 31,8 % auf 41 Mio. Euro rückläufig. Im gesamten ersten Quartal d.J. kamen die Branchenlieferungen nach Russland nur noch auf 647 Mio. Euro und lagen damit um 20,1 % unter Vorjahr. Die Ausfuhren in die Ukraine gaben hier um 16,9 % auf 111 Mio. Euro nach. Dagegen entwickelten sich die Importe sowohl aus Russland als auch aus der Ukraine zwischen Januar und März noch positiv. Erstere erhöhten sich um 9,1 % auf 59 Mio. Euro und letztere um 1,2 % auf 168 Mio. Euro.

www.zvei.org