24.09.24 – Roadshow-Termin der BLM Group

„Kunden einfach alle Optionen bieten können“

Ein Highend-Rohrlaser stand beim jüngsten Roadshow-Termin der BLM Group Deutschland im Mittelpunkt.

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Das Vertriebs- und Service-Team der BLM Group Deutschland mit dem „BLM-Service-Cinquecento“ des Unternehmens. Er unterstreicht symbolisch die mehr als 60jährige Präsenz und Performance der BLM Group in der Rohrverarbeitung, von der ihre Kunden in aller Welt profitieren. © BLM Group

 
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Mehr als 100 Teilnehmer waren der Einladung der BLM Group Deutschland zur Roadshow bei der Rudolf Sievers GmbH in Seevetal-Hittfeld bei Hamburg gefolgt. Für die Demonstrationen am Rohrlaser LT8.20 und beim Rundgang durch den Standort wurden sie in Gruppen eingeteilt, damit man „näher ran“ kam. © BLM Group

 
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Mit einem Rohrlaser LT8.20 der BLM Group hat sich Rudolf Sievers Ende 2023 in der Anarbeitung von Rohren und Profilen aus Metall vollkommen neue Möglichkeiten erschlossen. Damit liegt das Unternehmen voll im Trend des Fachgroßhandelmarktes, Kunden zunehmend Produkte mit Mehrwert anzubieten. Um seine Neuausrichtung stärker in die Öffentlichkeit zu kommunizieren, lud es gemeinsam mit der BLM Group Deutschland nun zu einem Roadshow-Termin nach Seevetal ein. „Wir sehen uns als Partner des Handwerks, der Kunden in der Stahlanarbeitung zur Seite steht, denen die erforderlichen technischen Möglichkeiten oder Fachkräfte fehlen. Dabei wollen wir innerhalb unseres Angebotsspektrums alle ihre Anforderungen abdecken können. Das ist der Hintergrund, weshalb wir uns mit der LT8.20 für den vielseitigsten Rohrlaser der BLM Group entschieden und ihn mit sämtlichen verfügbaren Optionen haben ausstatten lassen“, erklärte Tom Barwich in seiner Begrüßung der Gäste des Roadshow-Termins der BLM Group Deutschland am 5. und 6. September.

Gemeinsam mit Thorsten Wullenweber und Ralf Kaden bildet Barwich die Geschäftsführung der vor nahezu 200 Jahren gegründeten Unternehmensgruppe Rudolf Sievers GmbH mit Hauptsitz in Seevetal, die mit ihren Tochterunternehmen der „Partner für Technik“-Gruppe in Nord- und Ostdeutschland in sechs Städten über zwölf Standorte verfügt. Die meisten sind Fach- und Abholmärkte. Zu den Kunden von Rudolf Sievers zählen Metallbauunternehmen, Schlossereien, kleinere Stahlhändler und die Hamburger Industrie, angefangen von Kleinstbetrieben bis hin zu mittelständisch ausgerichteten Unternehmen. Die Fachmärkte werden auch von Privatpersonen besucht.

Enormes Interesse

Die Weiterentwicklung des klassischen Stahlhandels hin zur Herstellung individuell angefertigter Werkstücke ist ein spannendes Thema. Und es erwies sich auch bei dieser Veranstaltung im Stahllager des Unternehmens in Seevetal geradezu als Publikumsmagnet: Insgesamt mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung zur Roadshow gefolgt. Ein neuer Rekord.

Mit der LT8.20 sahen die Gäste im Praxisbetrieb eine Maschine, die kompromisslos auf höchste Flexibilität, Effizienz und Qualität im 3D-Laserschneiden von Rohren mit Durchmessern von 12 bis 240 mm und Profilen mit Stangengewichten bis 40 kg/m ausgelegt ist. Mit ihrem 3D-Faserlaser-Schneidkopf Tube Cutter verarbeitet sie Rundrohre, Quadratrohre, Sonderprofile und offene Profile beliebiger Querschnitte. Rudolf Sievers hat für seine LT8.20 eine Faserquelle mit 4 kW Leistung gewählt. Diese deckt optimal das Spektrum der Materialien ab, die das Unternehmen mit ihr verarbeitet. „Mit der LT8.20 schneiden wir überwiegend Rohre sowie Winkel- und T-Profile jeder Güte. Also aus Stahl, Edelstahl und Aluminium“, so Malte Andresen, Vertriebs- und Produktionsleiter bei Rudolf Sievers. Dazu nur eine Zahl: In seinem Hochregallager verfügt das Unternehmen über 2.400 Stellplätze.

Seinen Rohrlaser ließ es mit 6,5 Metern Be- und Entladung konfigurieren – einschließlich eines Bündelladers für größere Serien und eines Stufenförderers für schrittweises Beladen mit einzelnen Profilen oder kleinen Serien. Auch diese Beladeoptionen unterstützen seine Flexibilität in der Anarbeitung von Rohren und Profilen. Gleiches gilt für die schnellen Produktionswechsel: Die LT8.20 stellt sich auftragsbezogen automatisch ein.

Viele Prozesse in einer Maschine

Über ihre Flexibilität, Effizienz und Qualität hinaus bietet die Technik des Rohrlaserschneidens einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie integriert in einer Maschine Arbeitsschritte, die früher Bearbeitungen auf verschiedenen Maschinen erforderten. So lassen sich mit ihr in einem Arbeitsgang Teile produzieren, die auf Maß geschnitten, mit Ausschnitten und Bohrungen versehen sowie markiert und angefast sind. Die LT8.20 zählt zu den wenigen Rohrlasern auf dem Markt, die darüber hinaus mit einer Bohr- und Gewindeschneideinheit ausgestattet werden können. Das heißt, sie integriert einen weiteren Prozessschritt, der in der Verarbeitung von Rohren zusätzliche Produktivitätsgewinne erlaubt. Auch bei Rudolf Sievers ist die LT8.20 mit dieser Option ausgestattet. Die Demonstration ihrer Funktionsweise im Live-Betrieb war für viele Gäste ein weiteres Highlight.

Auch bei den Active Tools-Funktionen, die von der BLM Group für die automatische Optimierung des Laserschneidprozesses mit ihren Maschinen angeboten werden, hat Rudolf Sievers nichts ausgelassen. Hier fanden insbesondere drei Funktionen Interesse bei den Roadshow-Gästen: Active Scan zentriert die Geometrien der Materialien und gleicht Schwankungen aus. Active Tilt erhöht die Schneidleistung und die Produktivität, während Active Weld die Schweißnähte so ausrichtet, dass sie an den programmierten Positionen sitzen.

Beeindruckende Zahlen

Im Rahmen des Roadshow-Termins nannte Rudolf Sievers konkrete Zahlen, welche Vorteile die neue Technik mit sich bringt. Wo der Zeitaufwand im Schneiden von Rohrteilen auf Maß bei herkömmlicher Technik bislang zwei Minuten für das Zuschneiden, 35 Minuten für das Schleifen und zehn Minuten für die Handhabung betrug, hat sich die Verarbeitungszeit mit der LT8.20 auf eine Minute verkürzt. Gleichzeitig wurde die Genauigkeit von ehemals ± 2 mm auf ± 0,1 mm verbessert. Noch signifikanter sind die Produktivitäts- und Qualitätsgewinne bei Werkstücken mit Anarbeitungen wie Ausschnitten und Verbindungen.

Das Partnerunternehmen Handelshof Stendal GmbH setzt bereits seit einigen Jahren einen Rohrlaser eines anderen Herstellers für Rohre mit größeren Durchmessern ein. Die Idee für die Inbetriebnahme eines zweiten Rohrlasers in Seevetal entstand Anfang 2022. „Wir haben damals eine Projektgruppe mit drei Personen gegründet und alle Hersteller zu Gesprächen eingeladen. Wenig später haben wir uns auf der Tube vor allem mit der Software beschäftigt. Wir hatten erkannt, dass sie das Nadelöhr zwischen den eingehenden Anfragen und den Auslieferungen der Produkte sein kann“, blickte Andresen zurück. „Uns war eine Software wichtig, mit der wir schnell die voraussichtlichen Produktionszeiten und -kosten berechnen und Angebote erstellen können. Deshalb hatten wir zur Tube Testdateien aus unserem Produktionsalltag mitgenommen und uns bei der BLM Group im Detail mit den Möglichkeiten ihrer CAD/CAM-Programmier-Software Artube beschäftigt. Die Ergebnisse waren perfekt und für uns sehr beeindruckend. In den acht Monaten seit der Inbetriebnahme der LT8.20 Ende 2023 haben wir immer wieder neue Optionen für unser Tagesgeschäft entdeckt, die uns seinerzeit nicht bewusst waren – und mit denen wir die Effizienz unseres Prozesses noch weiter erhöht haben.“

So war der Weg nach dem Besuch der Düsseldorfer Messe praktisch vorgezeichnet. Weitere Klarheit gaben ein Termin bei dem Unternehmen Klaas Alukranbau – es arbeitet ebenfalls mit einer LT8.20 – und eine weitere detaillierte Software-Demonstration am Sitz der BLM Group Deutschland in Unna. Zudem hatte das Unternehmen mehrere Roadshow-Termine seines künftigen Maschinenlieferanten besucht. „Rudolf Sievers hat den Gedanken unserer Roadshow verstanden, eine bundesweite Community entstehen zu lassen, in der unsere Kunden kooperieren und sich mit ihren verschiedenen Maschinen ergänzen können. Jetzt freuen wir uns, dass wir unsere Kunden und Interessenten zu einem Roadshow-Termin hier in Seevetal einladen konnten. Die Resonanz spricht für sich“, so BLM Group Deutschland-Geschäftsführer Andreas Köster in seiner Begrüßung. „Wir wussten seinerzeit nicht wirklich, welche Anforderungen aus dem Markt auf uns zukommen würden, wenn wir unser Angebot um die Anarbeitung erweitern. Die BLM Group ist mit ihrer Software ein, zwei Schritte weiter als ihre Wettbewerber. Es wurde erkennbar, dass sie sich frühzeitig mit der Entwicklung einer eigenen Software auseinandergesetzt und diese nicht zugekauft hat“, stellte Andresen fest.

Von diesem Aspekt konnten sich auch die Teilnehmer des Roadshow-Termins überzeugen. So wurde im Rahmen von Live-Schaltungen in das Werk des BLM Group-Unternehmens ADIGE in Levico Terme in Norditalien gezeigt, wie schnell und einfach sich die Konstruktionsdaten von Kunden bei hohem Automatisierungsgrad in Produktionsaufträge umsetzen und bei Bedarf anpassen lassen. Zum Beispiel gilt das für die Wandstärken oder die Positionierungen von Bohrungen. „Viele unserer Kunden liefern uns heute schon 3D-Konstruktionsdaten. Aber nicht immer lassen sich ihre Zeichnungen so in der Produktion umsetzen“, unterstrich Andresen die Bedeutung dieser Flexibilität der Artube-Software. „Insbesondere in der Herstellung einzelner Bauteile ist sie unschlagbar.“

Wachstumspotenziale für die Zukunft

Derzeit produziert Rudolf Sievers mit seiner LT8.20 in einer Schicht, wobei diese bereits voll ausgelastet ist. In aller Regel liegen pro Tag zwischen einem und zehn Auftragswechsel an. Besonders an diesen Tagen kommen dem Unternehmen die kurzen Rüstzeiten des Rohrlasers zugute. Mittelfristig will es seine LT8.20 zweischichtig auslasten – vor allem mit Aufträgen von Neukunden. Hier könnte für die Zukunft verstärkt die Möglichkeit relevant werden, mit dem Rohrlaser und der Artube-Software bei hohem Komfort auch Baugruppen produzieren zu können. So lassen sich in diese Software CAD-Daten ganzer Konstruktionen importieren, wobei sie deren einzelne Elemente erkennt und grafisch dreidimensional darstellt. Auch hier können die einzelnen Komponenten und ihre Verbindungen mit wenigen Mausklicks angepasst werden.

Beim Erstellen der Produktionsprogramme greift Artube auf eine Wissensdatenbank der BLM Group zu, in der diese über Jahrzehnte hinweg zahllose Praxiserfahrungen rund um das Rohrlaserschneiden hinterlegt hat. Unter anderem optimale Schneidparameter für verschiedene Metallmaterialien, aber auch etliche Optionen für intelligente Verbindungen wie zum Beispiel Trenn-Biegeschnitte für Knickrahmen. Solche Verbindungen reduzieren später den Schweißaufwand und verbessern die optische Qualität der Baugruppen, weil die Schweißnähte kleiner sein oder je nachdem sogar ganz wegfallen können. „Bereits heute bekommen wir ab und an Aufträge für Baugruppen, bei denen wir diese Möglichkeiten nutzen. Unsere neue Technik eröffnet unseren Kunden vielfältige neue Optionen, ihre Konstruktionen zu vereinfachen“, sprach Andresen einen weiteren Vorteil an. Es liegt auf der Hand: Der Roadshow-Termin diente auch dem Ziel, diese Botschaft in den Markt zu streuen – die dem Unternehmen für die Zukunft natürlich Wachstumspotenziale eröffnet. Barwich: „Unsere Investition in die LT8.20 war der richtige Schritt. Wir freuen uns, dass unsere Einladung zur Roadshow und unser Angebot, unseren Rohrlaser sowie unseren Prozess im Live-Betrieb sehen zu können, auf solch großes Interesse gestoßen ist.“

Info: Rudolf Sievers

... mit Sitz in Seevetal-Hittfeld reicht bis in das Gründungsjahr 1831 zurück. Ab 1867 handelte das Unternehmen mit Erzeugnissen der Stahlindustrie. Heute sieht es sich als Partner des Handwerks und verfügt mit etwa 215 Mitarbeitenden über acht Standorte rund um die Themen Heizung und Sanitär sowie Bau-, Werkzeug- und Elektrotechnik. Sein Einzugsgebiet reicht im Norden bis Neumünster, Schwerin im Osten, Soltau im Süden und Bremen im Westen. Die GmbH gehört mit sieben Partnerunternehmen zur Gruppe Partner für Technik und damit zur Dachorganisation Handelskontor Seevetal GmbH.

www.blmgroup.com