30.04.24 – Messer Cutting Systems

Kurzer Produktionsprozess dank Powerlaser

Die Firma Chemet schneidet mit der PowerBlade-Lasermaschine nicht nur 95% aller Werkstücke ohne zusätzliches Anfasen. Die Schneidzeiten konnten im Vergleich zum Plasmaschneidverfahren für die gleichen Baugruppen deutlich verkürzt werden.

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Maciej Petrolewicz, Pawel Pachniak, Dawid Krawczyk und Miroslaw Soremba (von links) begutachten die Schneidergebnisse der PowerBlade. © CHEMET

 
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Die Lasermaschine PowerBlade mit Umhausung in der neuen Produktionshalle in Tarnowskie Góry. © CHEMET

 
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Die Experten vom Messer Cutting Systems und Chemet kennen sich schon länger: Bereits 2007 investierte Chemet, einer der führenden europäischen Hersteller von stationären und transportablen Drucktanks und Behältern für Flüssiggas, in eine MultiTherm, eine Autogenschneidmaschine mit drei ALFA-Brennern der Schneidexperten aus Groß-Umstadt.

„Zufrieden mit der Maschine, aber schnell auf der Suche nach mehr Leistung, erhielt Chemet 2011 eine OmniMat mit Plasma HPR 260 XD inklusive PKS-Fasenaggregat für Senkrecht- und Fasenschnitte und dem Nadel-Markiersystem OmniScript", erinnert sich Artur Szygula, technischer Berater bei Messer Cutting Systems Polska und zuständig für den Kunden. Auch mit Messer Gase Polska besteht eine gute Beziehung. Chemet bezieht die benötigten technischen Gase von dort und fertigt im Gegenzug große Gastanks und Druckbehälter für Messer. Zehn Jahre nach dem Kauf der OmniMat führte der steigende Leistungsanspruch von Chemet zur Investition in die Faserlaser-Schneidanlage für die Großflächenbearbeitung, die PowerBlade.

 Trotz der guten Erfahrung und der persönlichen Betreuung von Messer Cutting Systems Polska bei Chemet war der Maschinenlieferant jedoch nicht automatisch für die Lieferung der neuen Maschine gesetzt. Das aktuelle Kesselwagenprojekt wird von der Europäischen Union (EU) mit beträchtlichen Mitteln gefördert, was Chemet dazu verpflichtete, eine tiefgreifende technische Analyse der Anforderungen an den Produktionsprozess vorzunehmen und eine umfassende Marktforschung in Bezug auf die im Jahr 2021 auf dem Markt verfügbaren Lösungen durchzuführen. Dementsprechend hoch waren die Anforderungen an die neue Lasermaschine und ihren Hersteller. Die neue Schneidmaschine sollte nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik sein. Auf der Anforderungsliste standen auch zahlreiche Ausstattungsmerkmale wie:

 • Faserlaser mit mindestens 6.000 Watt Leistung

 • Dynamische, automatische Anpassung der Laserleistung je nach Schnittgeschwindigkeit (für feine Konturen und kleine Details)

 • Unendlich kontinuierliche Drehung des rotierenden Fasenkopfes Typ „I“; „V“; „Y“; „X“; „K“

 • Stufenlose Einstellung des Fasenwinkels von +/- 50°

 • Adaptive Optik, zum Beispiel Ändern der Brennweite während des Durchstechens

 • Maximale Anhebung des Kopfes von 300 mm

 • Magnetischer Kopfhalter mit Kollisionsschutz

 • Integrationsfähigkeit in die bestehende Schachtelsoftware

 Tests bestanden

 Der finalen Entscheidung gingen umfangreiche Tests voraus. Im Detail sollten gratfreie Schnitte bei Blechen bis zu 3m x 10m Größe und bis zu 20 mm Dicke möglich sein mit Fasen bis zu 15 mm. Dabei sollten 90% der Fasenteile einen maximalen Winkel von +/-50° und eine Toleranz von weniger als 0,5 mm an den V-, Y-, X- und K-Nähten aufweisen. Gemeinsam mit den Laserspezialisten Oliver Trunk und Marek Lipi?ski setzte man die hohen Anforderungen mit Musterschnitten um. Sehr erfolgreich, wie die Entscheidung von Chemet zeigt: „Wir haben uns für die PowerBlade von Messer Cutting Systems entschieden, weil die Qualität der damit hergestellten Teile sehr hoch ist. Unsere Wahl wurde durch die guten Erfahrungen mit den Messer-Maschinen in unserem Unternehmen untermauert“, meint Dawid Krawczyk, Technologe bei Chemet und verantwortlich für die Implementierung der Messer Cutting Systems-Lösungen.

 Im März 2022 wurde die Laserschneidanlage in der neu erbauten Produktionshalle installiert. Das Fasenaggregat arbeitet mit einem 6 kW IPG-Laser und nutzt, wie die OmniMat, ebenfalls das Markiersystem OmniScript. Für das Fasenschneiden und als Post-Prozessor für Fremdsoftware ist die Softwarelösung OmniBevel im Einsatz. Das OmniFab Modul Machine Insight soll während des laufenden Betriebs in Echtzeit wichtige Informationen über das Schneiden liefern.

 Prozesse optimiert

 Chemet ist es gelungen, mit der PowerBlade mehrere Produktionsschritte zu integrieren und damit Prozesse zu optimieren. Gab es früher noch die Schritte „Schneiden“, „Bearbeiten“ und „Schleifen“, wird jetzt die Qualität in einem einzigen Arbeitsschritt erreicht. Dabei schneidet die Maschine rund um die Uhr an sechs bis sieben Tagen in der Woche. „Mittlerweile schneiden wir automatisiert verschiedenste Bau- und Edelstähle auch mit unterschiedlichen Oberflächenqualitäten, ohne dass ein manueller Eingriff erforderlich ist“, erläutert Dawid Krawczyk. Insbesondere das Wechseltischsystem habe zu weiteren Einsparungen und Optimierungen geführt. Der Blechwechsel und das Abladen der fertig geschnittenen Teile erfolgen jetzt bei laufender Maschine. Das führe zu enormer Arbeitszeitersparnis. Unter dem Wechselsystem sind Vibrationswannen angebracht. Schlacke, Schneidabfälle und Kleinteile werden so aus der Maschineneinhausung sowie dem Entladebereich herausgefördert. Dort fällt alles in gut zugängliche Sammelbehälter. Fischen nach Kleinteilen im Schneidtisch gehört somit der Vergangenheit an. Auch aufwändige Produktionspausen zum Leeren und Reinigen von Schlackewannen sind nicht mehr notwendig.

 „Die Sicherheit der Mitarbeiter bei der Arbeit ist bei uns sehr wichtig. Dazu verfügt die PowerBlade über erstklassige Sicherheitsfunktionen. Alle Öffnungen der Laserschutzeinhausung werden sicher überwacht. Während des Schneidpaletten-Wechsels ist der Laser gesperrt. Nach Beenden des Wechsels wird die Sicherheit durch das Schließen des Beladetors wieder hergestellt. Die Maschine startet automatisch den nächsten Auftrag“, erklärt Pawel Pachniak, Maintenance Manager von Chemet. „Unsere Bediener und Techniker freuen sich über die verbesserten Arbeitsbedingungen hinsichtlich Schadstoff- und Lärmbelastung und haben Freude an der Arbeit mit der neuen Maschine und ihrer innovativen Steuerung“, ergänzt Miroslaw Soremba, Product Manager.

 Schneller, besser, unabhängiger

 „Die neue Lasermaschine hat uns eine Reihe von Verbesserungen gebracht“, so Maciej Petrolewicz, Production Department Manager. „Wir haben die Schneidzeiten im Vergleich zum Plasmaschneidverfahren bei gleichen Baugruppen deutlich verkürzt und sparen aufwendige Bearbeitungen bei Fasenschnitten. Bei 95 Prozent der geschnittenen Werkstücke entfällt jetzt der zusätzliche Anfasvorgang. Außerdem schneiden wir jetzt Fasen in hochlegierte Stähle (CrNi). Das hat unser Leistungsspektrum deutlich erweitert und macht uns unabhängig von der Teilezulieferung durch Subunternehmer.“

www.messer-cutting.com

https://sa.chemet.eu