16.06.23 – Trumpf

Große Mannlos-Lösung für's Laserblanking

Die neue TruLaser 8000 Coil Edition eignet sich zum flexiblen Schneiden hoher Stückzahlen. Die Fertigung „direkt von der Rolle“ kann nach Herstellerangaben bis zu 1700 t Stahl und rund 1,6 Mio Euro Materialkosten einsparen.

TruLaser-8000-Coil-Edition.jpg

Ein Mitarbeiter beim Einlegen eines rund 9 t schweren Coils in die TruLaser 8000 Coil Edition. © TRUMPF

 
.jpg

Ein Roboter sortiert die geschnittenen Bauteile von der Laserblanking-Anlage ab. © TRUMPF

 
Alle Bilder anzeigen

Trumpf hat eine neue Laserblanking Lösung auf den Markt gebracht, die sich dank Vernetzung und Automatisierung nahtlos in die Prozesskette integrieren lässt.

Die TruLaser 8000 Coil Edition kann bis zu 25 Tonnen aufgerolltes Blech ohne menschliches Zutun vollständig verarbeiten. Sie ist für alle Unternehmen interessant, die größere Stückzahlen flexibel fertigen wollen, beispielsweise Automobilzulieferer und -hersteller, Schaltschrankhersteller, Aufzugproduzenten oder Hersteller von Lüftungs- und Klimaanlagen. „Mit der TruLaser 8000 Coil Edition unterstützten die Ditzinger einmal mehr, den Zukunftstrend zu mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung umzusetzen und gleichzeitig die Effizienz zu steigern. Gegenüber herkömmlichen Laserschneidmaschinen könnten Unternehmen mit der Lösung im Jahr knapp 1700 t Stahl einsparen, was rund 4000 t CO2 und 1,6 Mio Euro Materialkosten entspricht“, sagt Richard Bannmüller, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Trumpf Lasertechnik Deutschland. „Eigentlich nutzen Hersteller von Großserien oft Pressen zur Blechbearbeitung. Für jede kleine Anpassung ihrer Komponenten brauchen sie dann aber ein angepasstes oder gar neues Werkzeug, was viel Zeit in Anspruch nimmt und Geld kostet. Weil die Stückzahlen einzelner Serien in vielen Bereichen der Industrie deutlich zurückgehen, ist eine solche Umstellung kosten- und zeitintensiv. Mit dem Laser funktionieren solche Umstellungen ohne neues Werkzeug und damit deutlich flexibler, einfacher, schneller und preisgünstiger“, berichtet Oliver Müllerschön, zuständiger Projektverantwortlicher für die Anlage. Die neue Anlage ist in Kooperation mit Siemens und dem Maschinenbauunternehmen Arku entwickelt worden. Siemens zeichnet dabei für die Steuerung und Arku für das Coil-System verantwortlich.

Ersteinsatz im Karrosseriebau

Die Fischer Group in Achern gehört zu den ersten Anwendern der neuen Lösung. „Für uns ist der Einsatz einer Laserblanking-Anlage ein Novum. Die hohe Flexibilität und Qualität der Lösung sowie die Tatsache, dass wir gegenüber den Pressen kaum noch Werkzeuge benötigen, sind für unsere Fertigung ein großer Mehrwert“, sagt Hans-Peter Fischer, Geschäftsführer und Eigentümer der Fischer Group. Das Unternehmen setzt die Laserblanking-Anlage als Erstanwender ein, um hochfeste Strukturbauteile aus Aluminium für den Karosseriebau herzustellen.

Die Fertigung vom Coil ermöglicht es Anwendern, die Bauteile effizienter zu schachteln. Herkömmliche Blechtafeln sind durch vier Außenkanten begrenzt. Produktionsmitarbeitern ist es oft nicht möglich, das ganze Blech auszunutzen. Somit fallen Materialreste an, die die Belegschaft entweder entsorgen oder einschmelzen lässt. Auf dem bis zu 1,5 km langen Coil können Anwender nahezu endlos viele Bauteile platzieren. Daraus ergibt sich eine Materialersparnis von rund 15 %. Im Vergleich zu herkömmlichen Pressen zur Blechbearbeitung reduzieren sich zudem die Bau- und Logistikkosten merklich. Durch den Wegfall der Werkzeugkosten, optimale Materialausnutzung, reduzierte Montagekosten und eine hohe Flexibilität in der Produktion steigt die Rentabilität in der Produktion deutlich. Der veränderte Materialfluss gegenüber herkömmlichen 2D-Lasermaschinen führt zu deutlich geringeren Taktzeiten und neuen Automatisierungsmöglichkeiten bei großen Produktionsserien. Die Anlage lässt sich flexibel für jegliche Konturen einsetzen. Sie ist für den Dünnblechbereich ausgelegt und schafft Blechdicken bis zu 6,5 mm. Beim Schneiden des Blechs sorgt ein neuartiges Blechtransportsystem für einen besonders schnellen Materialdurchlauf, was die Produktivität deutlich erhöht. Zudem nutzt die Anlage viele bewährte Funktionen von Trumpf. Beispielsweise sorgt „Smart Collision Prevention“ dafür, dass verkippte Blechteile den Laserschneidkopf nicht beschädigen. Die gesamte Anlage lässt sich vom Coil bis zur Ablage der Blechteile auf Paletten bequem von einem Bedienmodul aus überwachen und steuern. Die Entnahme- und die Ablagepositionen des Blechs werden automatisch programmiert und auf dem Bildschirm angezeigt. Das tragbare Bedienmodul lässt sich für Einrichtungs- und Servicezwecke an allen zentralen Punkten der Anlage nutzen.

Einfaches Handling ohne besondere Vorkenntnisse

Ein Roboter zum Entladen des Gesamtsystems sorgt für das schnelle und zuverlässige Entnehmen der Blechteile. Die Software TruTops berechnet die Eingangsdaten für vorgefertigte Zyklen oder Teileprogramme, die auf der Sinumerik ablaufen. Der Anwender muss sich deshalb nicht um spezifische Roboterbewegungen oder deren Programmierung kümmern und benötigt daher keine besonderen Vorkenntnisse oder Schulungen für das Handling des Roboters.

www.trumpf.com