09.05.22 – Richtmaschine

Erst das gerichtete Blech bringt die Qualität

Mit der Ausgründung aus der Muttergesellschaft hat sich Silberhorn Blechtechnik vor wenigen Jahren neu aufgestellt: mit neuem Werk und neuen Maschinen. Eine Voraussetzung für die Qualität der Blechteile bildet heute eine Richtmaschine von Arku.

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Christian Nau (links), Vertrieb Arku, Diane Silberhorn und Siegfried Bayerl vor dem Hochregallager in Brunn, dem Kern der Fertigung von Silberhorn Blechtechnik. © Arku Maschinenbau

 
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Von klein bis groß – die Weiterverarbeitung von Blechzuschnitten wird einfacher, wenn sie mit der „Flatmaster 88“ gerichtet sind. © Arku Maschinenbau

 
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Offiziell gibt es die Silberhorn Blechtechnik zwar erst seit 2016, doch das Unternehmen hat viel Erfahrung in der Blechbearbeitung vorzuweisen: Die Muttergesellschaft Silberhorn Maschinenbau, 1989 in einer Garage gegründet, begann 1998 mit der Blechfertigung für die eigenen Reinigungsanlagen. Als zweites Standbein wurde daraus ein Jahr später die Abteilung „Teilefertigung“. Ziel war die Bearbeitung von Blechen mittels Laserschneiden, Abkanten und weiteren Verfahren, wobei die Abteilung die eigene Reinigungstechnik wie auch externe Kunden aus dem Maschinenbau, der Agrartechnik oder der Elektronikbranche bediente. Das Wachstum der Muttergesellschaft führte schließlich dazu, dass der Bereich Teilefertigung mit dem Fokus Laserschneiden als Silberhorn Blechtechnik ausgegründet wurde. Weitere Kapazitäten schuf die Blechfertigung dann mit dem Bau eines neuen Werkes in Brunn bei Regensburg, wo mittlerweile 85 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Blechbearbeitung mit hohem Automatisierungsgrad

„Der Neubau auf der grünen Wiese war eine Herausforderung – auch weil die Maschinen überwiegend neu gekauft wurden“, betont Geschäftsführerin Diane Silberhorn. Den Kern des Werkes bildet heute ein Hochregallager, von dem aus die Bleche automatisch an die Laserschneidanlagen transportiert werden. Ebenfalls automatisch geht das anschließende Be- und Entladen der Maschinen sowie das erneute Einlagern der geschnittenen Teile im Hochregallager vor sich.

Mit den neuen Maschinen kam auch eine „Flatmaster 88“ von Arku ins frisch errichtete Werk. „Mit dieser Richtmaschine können wir Eigenspannungen in den Blechen abbauen; die nachfolgenden Bearbeitungsschritte werden dann produktiver“, sagt Silberhorn. Vertriebsleiter Siegfried Bayerl ergänzt: „Die thermische Bearbeitung mit dem Laser bringt Spannungen ins Blech. Für die weitere Bearbeitung sollen sie aber möglichst plan aufliegen.“

Bei Messebesuchen informierten sich die Verantwortlichen aus Brunn über das Angebot an Richtmaschinen. „Wir wollten eine robuste Maschine, in Deutschland hergestellt, ohne lange Anfahrtswege für den Service“, zählt die Geschäftsführerin auf. Nach einem Besuch bei Arku, der Testzwecken diente, war relativ schnell klar, dass es eine Richtmaschine aus Baden-Baden wird.

Von kleinen Teilen bis zu großen Formaten

Für die Produktion erhält der Blechbearbeiter fertig zugeschnittene Platinen – von klein bis zum Überformat 4 x 2 m. Diese schneiden die Mitarbeiter zunächst per Laser zu, es folgen das Entgraten und Richten. „In die Richtmaschine kommen Werkstücke mit unterschiedlichen Formaten. Das können kleine Aluminiumplatten von 300 x 300 mm und 3 bis 4 mm Dicke sein, möglich sind aber bis zu 15 oder 20 mm dicke Edelstahlplatten, die gerade noch durch die Maschine passen“, erzählt Bayerl. Christian Nau vom Vertrieb Arku setzt hinzu: „Die Präzisionsrichtmaschine verfügt über eine servohydraulische Richtspaltregelung und einen hydraulischen Überlastschutz zum Schutz von Antrieb und Richtaggregat. Damit eignet sie sich optimal für das Richten von Laser-, Stanz- und Brennteilen.“

Das Richten hat sich für die Qualitätssicherung als sehr wichtig erwiesen. „Wir haben im Edelstahlbereich starke Qualitätsschwankungen beim angelieferten Material. Es gibt öfter Verzüge, sogar in der gleichen Materialcharge. Muss man in der Fertigung eine gleichbleibende Qualität sicherstellen, ist das schwierig“, unterstreicht Fertigungsleiter Thomas Pröbster.

Richten als Bestandteil von Lohnarbeiten

Den Flatmaster 88 nutzt Silberhorn Blechtechnik aber nicht für alle Werkstücke. „Hauptsächlich sind es Teile, bei denen wir im späteren Bearbeitungsprozess hohe Genauigkeit brauchen. Das ist zum Beispiel beim Abkanten, Schweißen oder Fräsen der Fall“, konkretisiert Bayerl. Nur wenige externe Kunden fragen ausdrücklich gerichtete Bleche an. Viele jedoch geben für die Lohnarbeiten so hohe Qualitätsanforderungen für die Weiterverarbeitung vor, dass der Richtprozess unverzichtbar wird. Die Klientel ist sehr breit gefächert. „Das Spektrum reicht von der Schlosserei oder ähnlichen Kleinbetrieben bis zum Maschinen- und Anlagenbau. Hier haben wir dann die gleichen Anforderungen wie bei den Reinigungsanlagen unserer Muttergesellschaft“, berichtet Bayerl. „Diese Breite bei den Kunden macht die Aufgabe so interessant. Mal muss man nur eine Stahlplatte lasern, mal hat man eine komplette Baugruppe.“

Gleichbleibende Qualität sichern

Verglichen mit der manuellen Richtpresse im alten Werk ist das Richten mit dem Flatmaster 88 deutlich einfacher geworden. „Damals war jedes bearbeitete Teil anders, heute haben wir eine kontinuierlich hohe Qualität und enorme Zeitersparnisse“, zieht Silberhorn Bilanz. Die Nachfolgeprozesse sind jetzt deutlich stabiler und genauer. Diese Vorteile durch das Richten haben mittlerweile auch die Geschäftspartner bemerkt. „Von zwei Kunden haben wir aufgrund der Richtmaschine mehr Aufträge bekommen. Für einen Kunden, den wir neu gewinnen konnten, fertigen wir sogar eine komplette Baugruppe“, berichtet Bayerl.

Punkten kann der Flatmaster 88 vor allem auch mit Bedienerfreundlichkeit. „Man muss nur die Parameter eingeben, dann nimmt die Richtmaschine automatisch die Einstellungen vor“, sagt der Fertigungsleiter. Das Programm ist so übersichtlich, dass für die Mitarbeiter eine kurze Einweisung reichte. „Die Maschine läuft einfach unkompliziert. So war auch der Ablauf des ganzen Projektes. Arku hat vom Start bis zur Einweisung der Bediener alles gut vorbereitet und umgesetzt“, berichtet Silberhorn. „Und das Beste ist“, so Bayerl abschließend, „man hört von der Maschine nichts, sie läuft stabil und prozesssicher.“

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